Im Gedenken
Bruder Albert Franzen SAC
In den Mittagsstunden des 31. Juli 2019, dem Gedenktag des Heiligen Ignatius von Loyola, verstarb im Vincenz-Krankenhaus zu Limburg unser Mitbruder Bruder Albert Franzen SAC. Er wurde 79 Jahre alt und stand im 60. Pallottinerjahr.
Geboren wird Albert Franzen am 25. Dezember 1939 in Trier. Seine tiefgläubigen Eltern sind Alois Franzen und Ehefrau Gertrud, geb. Zimmer. Die Taufe empfängt Albert wenige Tage später in der Pfarrkirche seines Heimatdorfes Pünderich an der Mosel, wo er am 19. April 1953 auch gefirmt wird. Wenige Wochen nach diesem Datum wird er mit dem Tod seiner gerade vierzigjährigen Mutter konfrontiert. Dies und der frühe Verlust seines Vaters, der im Oktober 1942 bei Stalingrad gefallen war, belasten den jungen Albert sehr und hinterlassen Narben in seiner Seele. Er findet in seinem Onkel Mathias Gossens einen guten Vormund, in Herrn Hans Mohr einen fürsorglichen Pflegevater und darüber hinaus Trost und Halt im Glauben. Der Pündericher Pfarrer Kratz unterstützt Albert gern, schätzt seinen Fleiß und seine ruhige und besonnene Art in der Schule und als Messdiener.
Nach Ende seiner Volksschulzeit (1946-1954) kommt Albert als Gärtnerlehrling ins Missionshaus der Pallottiner nach Limburg. Diese Arbeit macht ihm Freude. Nach dreijähriger Ausbildung legt er mit gutem Erfolg die Gärtnergehilfenprüfung ab. Sein Wunsch, Pallottiner zu werden, hat sich in diesen Jahren gefestigt. So beginnt er mit der Einkleidung am 22. November 1957 in Limburg sein Noviziat, dem am 30. November 1959 die erste zeitliche Profess folgt. Weiterhin arbeitet er fleißig und zuverlässig in der Gärtnerei des Missionshauses mit. Ab Ende 1961 ist für etwa anderthalb Jahre die Krankenstation des Hauses sein Arbeitsfeld. Mit Umsicht und Geschick bringt er sich für die alten und kranken Mitbrüder ein. Als im März 1963 seine Hilfe in der Gärtnerei der Vallendarer Hochschule gebraucht wird, wechselt er von der Lahn an den Rhein. Groß ist seine Freude, als er sich bei der Feier der Weihe auf Lebenszeit am 30. November 1964 für immer Gott weiht und an die Gemeinschaft der Pallottiner bindet.
Ab Januar 1966 ist Bruder Albert im Pallotti-Haus Olpe anzutreffen. Zunächst bleibt er für etwa sieben Jahre im Sauerland und übernimmt den Pförtnerdienst. Nebenbei nimmt er an einem Weiterbildungslehrgang teil, bei dem er einen der Mittleren Reife entsprechenden Abschluss erreicht. Er interessiert sich für eine Ausbildung und Tätigkeit im sozialpädagogischen Bereich. Dazu wechselt er im Juni 1973 ins Saarland, zunächst zu einem Praktikum in Neunkirchen, dann von Völklingen-Wehrden aus zum Besuch der Katholischen Fachschule für Sozialpädagogik (Fachbereich Jugend- und Heimerzieher) in Saarbrücken. Nach einem guten Jahr erkennt Bruder Albert jedoch, dass seine Begabungen und Fähigkeiten in anderen Bereichen liegen. So kehrt er nach einer Zwischenstation in Haus Wasserburg Vallendar ans Missionshaus nach Limburg und in sein Gärtnerhandwerk zurück.
Doch Anfang 1981 wird sein Dienst wiederum in Olpe gebraucht. Zunächst in Pforte und Garten, später auch als Küster wird er hier nun 28 Jahre lang vielseitig und versiert wirken. Er bringt sich mit seinen Gaben in das Leben der Kommunität ein und gehört ab Oktober 1984 drei Jahre lang der Hausleitung an. Bruder Albert ist in Olpe gut vernetzt und beliebt. Auch wenn er gelegentlich in sich gekehrt wirkt, so strahlt er doch Freude am Leben und an seinem Pallottinersein aus. Bei den gemeinsamen Gebets- und Gottesdienstzeiten, den Rekreationen und Festen der Kommunität ist er immer anzutreffen. Dass er im Zuge der Auflösung des Pallotti-Hauses von seiner sauerländischen Heimat loslassen muss und im März 2009 nach Limburg versetzt wird, schmerzt ihn. Doch er merkt bald, dass es der richtige Schritt ist, auch aus gesundheitlichen Gründen. Allerdings wird er noch einige Jahre lang immer vor Weihnachten im nunmehr „WohnGut Osterseifen“ benannten Anwesen zu Gast sein, um mit Pater Hartwig und anderen die Weihnachtskrippe der Pallottinerkirche aufzubauen. Da ist seine Expertise und Tatkraft weiterhin gefragt und wird durch Freude und Lob der Gottesdienstgemeinde reichlich belohnt.
Die letzten zehn Jahre seines Lebens verbringt Bruder Albert Franzen im Kreis der Mitbrüder am Missionshaus in Limburg. Ohne großes Aufheben um sich selbst, bescheiden und eher still ist er doch präsent im Leben des Hauses und hilft mit, wo er kann. In wenigen Monaten, am Weihnachtstag, hätte er seinen 80. Geburtstag feiern können. An den bevorstehenden 60. Jahrestag seiner Profess konnte er kürzlich noch im Rahmen der jährlichen Jubilarsfeier in Limburg denken und dankbar mitfeiern. Nun hat ihn der leibliche Tod gezwungen, ein weiteres Mal loszulassen.
Unsere Gemeinschaft verliert in Albert Franzen einen liebenswürdigen und treuen Pallottinerbruder. Wir danken Gott, dass wir Bruder Albert in unserer Mitte haben durften. Und wir empfehlen ihn in die guten und liebevollen Hände Gottes, die nun sein Leben als Mensch, Christ und Pallottiner – als Jünger Jesu – vollenden mögen.
Wir feiern die Eucharistie im Gedenken an Bruder Albert Franzen SAC am Montag, dem 05. August 2019, um 10:30 Uhr in der Pallottinerkirche St. Marien zu Limburg, Wiesbadener Straße 1. Anschließend geleiten wir den Verstorbenen auf den Friedhof der Gemeinschaft zu seinem Grab.
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