Im Gedenken

Pater Otmar Steinebach SAC

Am Nachmittag des 4. Januars 2021 verstarb in der Horst-Schmidt-Klinik in Wiesbaden unser Mitbruder P. Otmar Steinebach SAC im Alter von 80 Jahren, mit achtundfünfzig Profess- und vierundfünfzig Priesterjahren.

Otmar Steinebach wurde am 18. August 1940 in Weroth im Westerwald als einziges Kind von Klemens und Cäcilia  Steinebach geboren. Sein Vater, ein Schuhmachermeis-ter, fiel 1942 in Russland als Otmar gerade zwei Jahre alt war. Aufgezogen von Mutter, Tante und Großmutter war seine Kindheit von den armen Jahren in Krieg- und Nach-kriegszeit geprägt.

Von 1946 bis 1952 besuchte er die Volkschule seines Heimatortes. Mit zwölf Jahren wechselt er auf das Internat der Pallottiner in Rheinbach, wo er 1960 das Abitur macht. 1962 legt er in Olpe seine erste Profess ab und studiert in Olpe und Vallendar Philosophie und Theologie.

Am 17. Juli 1966 wird er in Augsburg-Hochzoll zusammen mit fünfzehn Pallottinern vom indischen Bischof Athony Pathiara von Ootacamund zum Priester geweiht.

Sein Interesse an Literatur lässt ihn Lektor im Limburger Verlag der Pallottiner werden. Nach einem Seelsorgepraktikum in Ransbach wird er ab August 1970 Kaplan in Hamburg-Rahlstedt.

In der Seelsorge entdeckt P. Steinebach seine Begabung, Menschen miteinander zu vernetzen und zu begleiten. Nach drei Jahren wechselt er nach Limburg ins Missions-haus, um die Fördererbetreuung zu übernehmen. Jahrzehntelang ist P. Steinebach unterwegs in pallottinischen Landen: das ganze Gebiet der alten norddeutschen Pro-vinz bereist er, um Einkehrtage zu halten, Wohltäter und Förderer zu besuchen, Schwesterngemeinschaften zu begleiten und Exerzitien zu geben.

Hier entfaltet sich seine Gabe und er baut ein Netzwerk auf: in seinen Vorträgen gewinnt er neue Förderer und organisiert für die Kinder der Förderer Ferienfreizeiten. Über Jahrzehnte kommt er so in Kontakt mit vielen Menschen und gibt etwas von seiner Begeisterung weiter, Pallottiner zu sein. Er baut ein Betreuerteam auf und bleibt ihnen oft ein Leben lang verbunden. Unzählige Hochzeiten und Taufen zeugen von seiner Verbundenheit.

Gleichzeitig geht er dabei über seine Grenzen. In den 80´er Jahren begibt er sich in Therapie, um seine Suchterkrankung behandeln zu lassen. Aus seiner Schwäche wird eine Stärke, weil Otmar Steinebach lernt, offen mit seiner Erkrankung umzugehen. Es wird zu seinem persönlichen Lebenszeugnis und er versucht anderen in ihrer Sucht und Gefährdung beizustehen.

Über lange Jahre ist P. Steinebach Geistlicher Beirat für den Kreuzbund im Bistum Limburg. Wie einschneidend diese Erfahrung für sein Leben war, beschreibt er selbst: „Ich wurde tabletten- und alkoholabhängig. Auch das ist Teil meiner Geschichte, die mich geprägt hat, was ich deshalb nicht leugnen möchte!“ Das Überwinden dieser Lebenskrise wird ihm zur Kraftquelle: „Ich habe dadurch die Erfahrung der Auferstehung machen dürfen, und das hat nicht jeder Mensch!“

Immer war er, geistig rege und vielfältig interessiert, auf der Suche nach neuen Themen für seine Vorträge, Predigten und Exerzitien, gerne ließ er die Menschen um ihn herum teilhaben an dem, was ihm Hoffnung gab.

Als 2009 in Olpe ein neuer Rektor gesucht wurde, ging er mehr aus Gehorsam dorthin. Pflichtbewusst wie er war, folgte er dem Ruf der Gemeinschaft und übernahm die nicht leichte Aufgabe, die kleine Olper Hausgemeinschaft im „WohnGut“ neu zu gründen. Schnell gewann er auch hier die Herzen der Olper, weil er so leutselig war. Er konnte gut zuhören und war am Leben der Menschen interessiert.

2018 wechselte er ins Missionshaus nach Limburg. P. Otmar Steinebach war gerne im Gespräch, im Dialog mit den Menschen. Sein Charisma war es, Menschen im Glauben miteinander zu verbinden. Darin war er ganz Pallottiner. Seine Herzlichkeit, Offenheit und Ehrlichkeit im Umgang mit sich selbst machten ihn glaubwürdig.

Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb er in der Horst-Schmidt-Klinik in Wiesbaden. Die Erfahrung der Auferstehung, die ihm in seinem Leben geschenkt wurde, möge der Herr in der Auferstehung zum ewigen Leben vollenden. MH

Wir feiern die Eucharistie im Gedenken an den Verstorbenen am Montag, dem 11. Januar 2021, um 10:30 Uhr in der Pallottinerkirche St. Marien in Limburg. Im Anschluss findet die Beerdigung auf dem Friedhof des Missionshauses statt.

Da aus den derzeitigen gesundheitlichen Auflagen (Covid-19) die Anzahl der Teilnehmer limitiert ist, bitten wir Sie, sich bei Frau Dresler unter Tel. 06431 401-265 oder unter der E-Mail-Adresse: dresler@pallottiner-missionshaus.de im Missionshaus Limburg anzumelden und registrieren zu lassen, wenn Sie an der Beerdigung teilnehmen möchten.

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