Im Gedenken

Diakon Wilhelm Funken SAC

Mit freudigem Herzen habe ich Dir alles gegeben.
(1 Chr. 29,17 ) von Br. Willi Funken ausgewählt

In der Nacht zum 21. Dezember 2020 starb im Missionshaus der Pallottiner in Limburg unser Mitbruder Br. Wilhelm Funken SAC. Er war 94 Jahre alt, 30 Jahre Pallottiner und 28 Jahre Diakon.

Geboren wurde Br. Willi Funken am 18. September 1926 in Köln. Sein Vater Heinrich Josef Funken und seine Mutter Barbara Adelheid, geborene Peuten, hatten sieben Söhne; zwei davon starben in jungen Jahren.

In St. Tönis besuchte er die Katholische Knabenschule (Volksschule) und machte eine Ausbildung zum Seidenstoffweber. Nach Abschluss der Lehre begann seine Zeit im Krieg; zunächst in einem vormilitärischen Wehrertüchtigungslager, dann Reichsarbeitsdienst und schließlich in der Wehrmacht, in der Marine und im Heer. Das Kriegsende erlebte er in Dänemark. In der Kriegsgefangenschaft wurde er zur Räumung von Landminen eingesetzt.

Zurück in Deutschland heiratete er 1948 Auguste Dörper, mit der er zehn Kinder hatte. Drei dieser Kinder starben, kaum dass sie am Leben waren, eines als Erwachsener. Seine Ehefrau starb 1981 im Alter von 54 Jahren.

Willi Funken arbeitete in verschiedenen Textilbetrieben als Weber, als Vorarbeiter, als Disponent. Ehrenamtlich engagierte er sich im Vorstand der Betriebskrankenkasse wie auch in der Pfarrei. Bibelkreise und Vortragsabende der Matthias-Bruderschaft wurden von ihm geleitet. Er sprach gerne über seinen Glauben, und das sollte noch lange so anhalten. Mit Jahresbeginn 1985 ging er in den Vorruhestand. Dieser hielt jedoch nicht ein, was das Wort verheißt. Denn zum Ruhestand führte er noch lange nicht.

Durch den Pallottiner P. Friedel Weiland, der ein Verwandter seiner Frau ist, wurde er auf die Pallottiner aufmerksam. Zuerst kam er zu einer Art „Kloster auf Zeit“ an die Philosophisch-Theologische Hochschule der Gemeinschaft nach Vallendar. Dann immer wieder zur Mitarbeit, wenn ein Mitbruder ausfiel, in vielen praktischen Feldern des Hauses. Zugleich absolvierte er eine theologische Ausbildung im Würzburger Fernkurs seit 1986. So wuchs in ihm der Wunsch, Pallottiner zu werden.

Nach dem Noviziat legte er am 7. Oktober 1990 seine erste Profess in Untermerzbach (Unterfranken) ab. Im Sommer 1990 wurde er zum Praktikum in die Pfarrei Christkönig in Mülheim geschickt. Obwohl die Oberen einen anderen Plan für den zukünftigen Einsatz hatten, sollte diese Pfarrei nun lange Zeit sein Einsatzfeld werden. Er half als Pfarrhelfer mit, wo es nötig war. Am 1. November 1992 wurde er durch Weihbischof Franz Grave in Mülheim zum Ständigen Diakon geweiht.

Fortan übernahm er diakonale Dienste in der Pfarrei. Er sorgte sich um die Senioren, die Kranken und die Ministranten. Fast 25 Jahre sollte er in Mülheim bleiben. In einem Brief schreibt er: „Im September 1990 kam ich nach Mülheim als Mitarbeiter der Pfarrei Christkönig. Nichts Besseres konnte mir passieren.“ Br. Willi Funken lebte zu 100% in der Pfarrei und setzte sich dort ein. Auch hier waren ihm die Gespräche über den Glauben ein wichtiges und großes Anliegen. Auch wenn er bereits 2001 im Alter von 75 Jahren offiziell entpflichtet wurde, führte er manche Diskussion mit Pfarrer, Gemeinde und auch mit dem Bischof. Sein Eifer gehörte dem Gemeindeleben, dem Glauben an die Auferstehung und dem Reich Gottes.
Unzählige Taufen, Hochzeiten, Gespräche mit Familien, Begleitung zu den Sakramenten und auch Beerdigungen übernahm Br. Willi Funken in dieser Zeit.

Mit vier unterschiedlichen Pfarrern arbeitete er in dieser Zeit zusammen, die ihn als Mitbruder und Verwalter der kleinen Niederlassung sehr schätzten. So sagt der vorletzte Pallottiner-Pfarrer, P. Leo Wiszniewsky: „Der Willi war immer so der Onkel in den Familien, die ihn nur ungern gehen ließen.“

Er selbst teilte dem Provinzial 2014 seinen Entschluss mit, dass ein Ortswechsel angesagt sei. So zog er ins Missionshaus der Pallottiner in Limburg. Die Seniorenstation konnte ihm die immer mehr notwendigen Hilfestellungen im Alltag geben. Sechs Jahre sollte er hier noch in der Gemeinschaft mit leben und mitbeten.

Es war für ihn kein Spagat und auch nicht zweigleisig, vielmehr gehörte es für Wilhelm Funken zusammen, Familie mit seinen Kindern zu leben und Gemeinschaft mit den Pallottinern. Eine Tochter ist bereits vor ihm ins Kloster, zu den Karmelitinnen gegangen.

Mit Br. Willi Funken verliert die Gemeinschaft einen Mitbruder, der als treuer Arbeiter des Herrn in dessen Weinberg tätig war. Im wahrsten Sinne des Wortes als Spätberufener für das Gemeinschafsleben, hörte er aber nicht auf, über seinen Glauben zu sprechen und ihn zu leben. Zu den Gottesdiensten kam er, solange es ihm möglich war. In den irdischen Dingen war er ein exakter verlässlicher Verwalter, so möge ihn der Herr nun in sein Reich aufnehmen.

 

Das Requiem findet entsprechend der derzeitigen Bestimmungen im kleinen Kreis statt am Mittwoch, dem 30. Dezember um 12.00 Uhr in der St. Cornelius-Kirche, Tönisvorst – St. Tönis. Anschließend ist die Beisetzung im Familiengrab Funken auf dem Friedhof der Pfarrgemeinde.

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