
Gedenkfeier 2025 für Pater Franz Reinisch
Andacht zum 83. Todestag am Grab in Vallendar
Anlässlich des 83. Todestages von Pater Franz Reinisch am 21. August versammelten sich am Abend des 16. August 2025 zahlreiche Gläubige an seinem Grab in Vallendar-Schönstatt. Die Andacht wurde geleitet von Pater Heribert Niederschlag SAC und Pater Adalbert Kordas OFMConv, Postulator und Vizepostulator im diözesanen Seligsprechungsprozess für Franz Reinisch.
Zu Beginn sprach Pater Kordas ein Gebet des heiligen John Henry Newman, das Pater Franz Reinisch während seiner Haft bis hin zu seiner Hinrichtung im Gefängnis begleitet hat:
O Herr, leite mich!
O leite mich mit deinem milden Licht,
ja, leite mich!
Nacht ist’s umher, die Heimat seh ich nicht,
o leite mich!
Ich bitte nicht, dass ich Fernes seh –
lass mich nur Schritt für Schritt gerade geh’n!Ich hab’ nicht immer so zu dir gefleht:
Herr, leite mich!
Ich liebte meinen eignen Weg, jetzt komm ich spät:
o leite mich!
Ich liebte Stolz und war voll Sinnlichkeit –
ach Herr, gedenke nicht vergangner Zeit.Bisher hast du gesegnet mich –
wohlan, so leite mich
auch ferner, bis die raue, dunkle Bahn einst lichtet sich.
Dann steh’n am Morgen Sel’ge vor mir da,
die einst ich liebte und dann nimmer sah.(Hl. John Henry Newman)

In seiner Ansprache griff Pater Niederschlag dieses Gebet auf und machte deutlich, dass Franz Reinisch in seiner Zelle immer wieder das Licht Gottes herabgerufen hat. Am 21. August 1942 wurde er in Brandenburg-Görden hingerichtet, weil er den Fahneneid auf Hitler verweigerte.
Warum tat er das? Franz Reinisch hatte die Verfolgung der Kirche, besonders in seiner österreichischen Heimat, miterlebt. Die Verbrechen des Nationalsozialismus machten ihm klar: Mit solchen Mächten durfte es keine Kompromisse geben. Es brauchte ein klares „Nein!“
Reinisch wusste zugleich, dass er aus eigener Kraft nicht imstande war, an seinen hohen Idealen festzuhalten. So war er etwa leidenschaftlicher Raucher und kämpfte lange vergeblich gegen diese Gewohnheit. Deshalb empfand er es als reine Gnade, in seiner Haltung standzuhalten: gegen Hitler – für Christus. Trotz Hass und Kälte verlor er nie das Vertrauen in die Liebe.
Er warnte eindringlich vor der Gefahr des „Massenmenschentums“ und ist uns bis heute ein lebendiges Beispiel dafür, dass es Persönlichkeiten mit fester Überzeugung braucht, die sich nicht vom Strom mitreißen lassen. Sein Zeugnis lädt uns ein, mutig zu fragen, welchen Weg wir gehen sollen – und einander auf diesem Weg zu stärken.
Die Feier wurde musikalisch eindrucksvoll gestaltet: Ein Ensemble des Limburger Domchors unter der Leitung von Dr. Stephan Kipping sowie weitere Musikerinnen und Musiker unter der Leitung von Sr. M. Kinga Balázs bereicherten die Andacht mit geistlicher Musik.
Zum Abschluss spendeten die Priester den Abendsegen.
Bericht und Bilder: Johannes Maruschke
Informationen und Kontakt: https://franz-reinisch.org/
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