Pater Franz Reinisch

Der "Märtyrer des Gewissens" wurde keine 40 Jahre alt

„Den Eid, den Soldateneid auf die nationalsozialistische Fahne, auf den Führer, darf man nicht leisten. Das ist sündhaft. Man würde ja einem Verbrecher einen Eid geben.“

Franz Reinisch kam am 1. Februar 1903 als zweites Kind einer österreichischen Beamtenfamilie in Feldkirch zur Welt. Er besuchte eine Franziskanerschule. Zunächst studierte er Jura in Innsbruck und Gerichtsmedizin in Kiel. Die Not dieser Stadt erschüttert ihn so sehr, dass er sich entschied, Priester zu werden. 1923 begann er das Studium der Theologie und Philosophie. Zwei Jahre später trat er in das Priesterseminar in Brixen ein. Dort schloss er rasch Freundschaft mit dem Pallottinerpater Richard Weickgenannt SAC. Über ihn kam er nach seiner Priesterweihe 1928 zu den Pallottinern.

Den Fahneneid auf Hitler lehnte er ab

Am Osterdienstag 1942 erhielt Pater Reinisch die endgültige Einberufung in die Wehrmacht. Damit begann ein entscheidender Lebensabschnitt. Im vollen Bewusstsein der Folgen, die sein Handeln nach sich zog, rückte er einen Tag später, als der Gestellungsbefehl es forderte, ein. Den Fahneneid auf Hitler lehnte er aus Gewissensgründen ab, wohl wissend, dass diese Weigerung schwere Strafen nach sich ziehen würde.

Am 7. Juli 1942 wurde Pater Reinisch vom Reichskriegsgericht zum Tode verurteilt und am 21. August 1942 in Brandenburg durch das Fallbeil hingerichtet. Schon bald nach seiner Hinrichtung wurde Pater Reinisch als „Märtyrer des Gewissens“ bezeichnet und verehrt.

Seligsprechungsprozess für Franz Reinisch

Der Bischof von Trier hat das „Nihil obstat“ des Heiligen Stuhles für die Einleitung eines Seligsprechungsverfahrens eingeholt. Am 28. Mai 2013 wurde der Seligsprechungsprozess für Pater Franz Reinisch offiziell eröffnet. Aus diesem Anlass wurden Pater Heribert Niederschlag SAC als Postulator und Pater Dr. Adalbert Kordas ofm als Vizepostulator sowie die Mitglieder der Historikerkommission vereidigt.

Am 28. Juni 2019 wurde der Seligsprechungsprozess für Franz Reinisch auf der diözesanen Eben in Trier feierlich abgeschlossen. Die diözesane Untersuchung hat über 6 Jahre gedauert. Seine Schriften wurden zusammengetragen, und von Theologen und Historikern begutachtet. Die Akten und Dokumente umfassen weit über 6000 Seiten. Am 24. März 2021 wurde in einer Sitzung in der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechung die Gültigkeit der diözesanen Untersuchung bestätigt und per Dekret veröffentlicht. Nun muss von der Kongregation ein Relator ernannt werden.

Er wurde nicht einmal 40 Jahre alt

Am 01. Februar 2024 feiern wir und alle Freunde von Pater Reinisch seinen 121. Geburtstag. Pater Niederschlag hat zum 120. Geburtstag ein sehenswertes Geburtstags-Video veröffentlicht:

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Zeichnung: Gebhard Hepp 2014

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