Vinzenz Pallotti hat mich stets begleitet

"Das regte mich so auf, dass ich dem Provinzial einen Brief schrieb"

Schon als kleines Kind hörte ich von den Pallottinern, denn meine Eltern und Heinz Perne (später Pater Heinz Perne) waren in Oberhausen Nachbarskinder und besuchten zusammen die Schule.

Nach der Schule wurde Heinz Perne zuerst Pallottiner und später Priester. Die Nachbarskinder verloren sich ein bisschen aus den Augen, bis Heinz Perne als Frater in seine Heimatpfarrei zurückkam. Zu seinen Aufgaben zählte u.a., die Zeitschrift „das zeichen“ bekannt zu machen und neue Leser zu finden. So kam er auch zu meinen Großeltern und traf dort meine Eltern wieder.

Von da an wurden wir von Vinzenz Pallotti begleitet, denn meine Mutter und später mein Bruder trugen nun „das zeichen“ aus. Die beiden waren so eifrig, dass ich nur im Krankheitsfall aushilfsweise vertreten durfte.
In dieser Zeit fuhren Pater Wilfried Systermanns und Bruder Hans-Gerd Stüer regelmäßig mit den „das zeichen“ austragenden Jungen über Pfingsten nach Kleve in ein Ferienlager. Als Mädchen durfte ich leider nicht dabeisein und das regte mich damals so auf, dass ich 1972 dem Provinzial Pater Ludwig Münz einen Brief schrieb und ihm eine Freizeit auch für Mädchen vorschlug.

Dann ging alles sehr schnell. Pater Johannes Kruske besuchte uns, und es wurde beschlossen, dass ab Sommer 1973 in Rheinbach im Internat jährlich eine Freizeit für Mädchen und Jungen zwischen 10 und 16 Jahren stattfinden sollte. Und nicht nur die Teilnehmer, auch das Personal wurde mit einer Dame verstärkt: Meine Mutter begleitete die Freizeiten in den folgenden Jahren als Köchin und Ansprechpartnerin bei großem und kleinem Kummer für die Kinder und Jugendlichen.

Im Oktober 1974 zog dann unsere ganze Familie nach Rheinbach um, weil meine Eltern eine Tätigkeit als Hausmeisterehepaar im Vinzenz-Pallotti- Kolleg begannen.
Mit zunehmendem Alter wurden wir „Kinder“ selbst Gruppenleiter, und es wurde eine neue Ferienfreizeit-Gruppe für Jugendliche zwischen 16 bis 20 Jahren gebildet. Ab 1983 sind wir dann mit Pater Kruske wieder auf Reisen gegangen, als junge Erwachsene.

Nur 1x im Jahr mit den Pallottinern unterwegs zu sein, das war mir irgendwann zu wenig, und so fuhr ich bald mehrmals im Jahr ins Pallottihaus nach Vallendar, um mit anderen Jugendlichen und Patres über „Gott und die Welt“ zu reden und im Besonderen, um die Ostertage intensiver zu erleben.

Mein beruflicher Weg ist ebenfalls mit Vinzenz Pallotti verknüpft, denn meine Ausbildung als Krankenschwester habe ich im Vinzenz-Pallotti-Hospital in Bergisch Gladbach-Bensberg absolviert und arbeite noch heute dort. Hier lernte ich auch die Pallottinerinnen in ihrer Arbeit auf den Stationen, in der Pflegedienstleitung und in der Seelsorge kennen.

So hat mich Vinzenz Pallotti mittlerweile 58 Jahre begleitet. Seit Mai dieses Jahres arbeite ich auch als Domschweizerin im Kölner Dom, und bei Fragen nach meiner Biographie bin ich immer ein bisschen stolz, die Ausbildung im Vinzenz-Pallotti-Hospital nennen zu können.

Erinnert hat sich:
Hedi Michels aus Köln

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Frau Hedi Michels ist Domschweizerin aus Leidenschaft. Das Domradio in Köln stellte im Mai 2019 die neuen Mitarbeiterinnen des Hohen Dom zu Köln vor.

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