Weshalb Valentin jetzt „Chikondi“ heißt
Bericht der beiden MaZ-Freiwilligen aus Malawi
Mulibwanji
an alle LeserInnen und Interessierte,
(das ist Chichewa und heißt so viel wie „Hallo wie geht’s“)
Das ist unser erster Zwischenbericht zu unserem Auslandsjahr in Malawi. Vielleicht hast du schon einmal was von uns aus der Zeitung, dem Anzeiger oder unserem WhatsApp-Kanal gehört. Wenn nicht, dann möchten wir uns gern an dieser Stelle nochmal kurz vorstellen: Wir sind Valentin, 19 Jahre alt, und Jakob, 26 Jahre, und haben uns Mitte August mit dem Pallotti-MaZ Programm der Pallottinerinnen und Pallottiner auf den Weg nach Malawi gemacht. Dort helfen wir beim Renovieren und neuen Bauen von unterschiedlichen Projekten sowie in der Kinder- und Jugendarbeit, wie zum Beispiel in der Schule oder im Kindergarten.
Wie also bereits erwähnt, ging es für uns zwei am 14. August nachmittags los. Wir starteten mit dem Flieger nach Amsterdam, von dort weiter nach Nairobi und schließlich nach Lilongwe, der Hauptstadt Malawis. Dort wurden wir von Father Dumisani abgeholt und nach einem Mittagessen nach Kaphatika, unserem neuen Zuhause, gebracht. Die Reise über 7000 km Luftlinie hat für uns, durch die langen Aufenthalte, knappe 28 Stunden gedauert. Wir waren also etwas erschöpft.
In der ersten Zeit geht es für uns erstmal ums Ankommen. Kaphatika ist eine eher kleine Ortschaft mit 200 Einwohnern, drei Stunden nördlich von Lilongwe. Wir wohnen hier mit Pater Jones und Pater Dumisani in einem Haus, nach westlicher Bauweise. Üblich sind aber kleine einfacher gebaute Häuser aus selbst gebrannten Ziegeln, Holz und Stroh- oder Metalldach. Versorgt werden wir von drei Angestellten. Zum einen, wie wir sie nennen, Mama, die für alle kocht und das Haus putzt, Malekias, ein Mann für alles und jeden, der kocht, putzt, Hausmeistertätigkeiten übernimmt und die Kerzen herstellt und schließlich Clement, dem Gärtner, der sich um das hauseigene Feld, die Pflanzen rund ums Haus und die Schweine kümmert, sowie hilft, Kerzen herzustellen. Mit ihnen haben wir uns bisher schon sehr gut angefreundet. Sie nehmen uns mit und zeigen uns viel, was das lokale Leben hier betrifft. In Malawi sind nur die wichtigsten Straßen geteert. Um also zu unserem Ort zu gelangen müssen wir von der Straße, die durch Malomo (der nächste Ort mit Markt, also Einkaufsmöglichkeit) führt, noch einige hundert Meter Piste fahren. Damit sind wir allerdings, vergleichsweise zu einigen anderen Orten, sehr gut angebunden.
Kässpatzen und malawisches Bananenbrot
In der ersten Zeit haben wir viel die Umgebung erkundet. So waren wir mit Pater Dumisani unterwegs. Zum Beispiel am Lake Malawi, der wunderschöne Strände aufweist und allein dessen Größe, als dritt größter Süßwassersee Afrikas, unfassbar zu bestaunen ist. Um dorthin zu fahren muss man circa eine Stunde durch ein Wildlife Reserve fahren. Man hat auf dem Weg also die Chance Affen, Antilopen und manchmal sogar Elefanten zu sehen. Oder zu den Schwestern nach Malambo. Sie sind keine Pallottinerinnen, aber gehören zur Pfarrei Kaphatika. Man muss sagen, dass wir sie echt ins Herz geschlossen haben und es immer witzig ist, sie zu besuchen. Sie haben Valentin, weil sich viele Kinder mit „Valentin“ schwertun, einen neuen Namen gegeben. So heißt er hier jetzt Chikondi, was übersetzt so viel wie Liebe heißt. Mit ihnen haben wir auch schon Kässpatzen und malawisches Bananenbrot gemacht.
Sonntags werden wir dann zu den Außenstationen der Pfarrei mitgenommen und bekommen dort immer einen interessanten Einblick in die anderen Orte. Auch in Lilongwe lässt es sich aushalten. Dort mussten wir zum Immigration Office, um unser Visum verlängern zu lassen und haben die Gelegenheit genutzt, die Pallottiner dort zu besuchen und uns mit anderen deutschen Freiwilligen, von anderen Organisationen, zu vernetzen. Natürlich haben wir uns dabei auch Lilongwe angeschaut.
Unser ursprüngliches Projekt war, beim Umbau eines Hauses zu helfen, in dem pallottinische Schwestern wohnen um den Kindergarten zu betreuen. Das kann aber leider noch nicht gestartet werden. Das hat uns ein bisschen Startschwierigkeiten gemacht, da am Anfang noch niemand eine richtige Aufgabe für uns hatte. Stattdessen widmen wir uns nun also kleineren Projekten, wie zum Beispiel Renovierungsarbeiten am Haus der Pallottiner und helfen viel in der Schule beim Lernmaterial zeichnen, unterstützen im Unterricht oder helfen im Kindergarten aus. Wir sind jetzt im Traum eines jeden Schülers: Endlich die Möglichkeit über die Macht des roten Stiftes zu verfügen. Diese nutzen wir natürlich fair.
Aktuell geht es darum den Sockel des Hauses neu zu streichen, bevor die Regenzeit kommt. Nachmittags bis in den Abend hinein spielen wir dann oft mit den Kindern Netball oder Pada. Das ist ein malawisches Kinderspiel bei dem man auf einem Fuß durch einen aufgezeichneten Parcour hüpft.
Allgemein können wir aus unseren bisherigen Erfahrungen berichten, dass die Malawier sehr nette Menschen sind. Das Land ist sehr vielseitig obwohl wir bisher nur einen kleinen Teil gesehen haben und wir sind total gespannt, was wir noch so alles entdecken dürfen.
Bis dann
Euer Jakob und Valentin
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Ich wohne mit meiner Mit-Freiwilligen in einer WG neben dem Schwesternhaus in einer kleinen Stadt namens Monteagudo. Dort bin ich im Centro (Krankenhaus) tätig und konnte schon verschiedene Bereiche kennenlernen.
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