40 Jahre Haus der Stille

Aneinander und miteinander wachsen

Vom 27. bis 29. September 2019 feierte das Haus der Stille in Heiligenkreuz a.W. bei Graz 40 Jahre seines Bestehens. Für Pallottiner-Pater Sascha Heinze, den geistlicher Leiter und Mitglied der Hausgemeinschaft, war das Festwochenende „ein kräftiges Lebenszeichen mit einigen sehr stimmigen Höhepunkten“.

Labyrinth und Haus als Fahnensymbole
Zur Eröffnung wurde unter den Klängen der Steirischen Alphornbläser eine neue Haus-der-Stille-Fahne gehisst. Landtagsabgeordneter Thomas Stoimaier würdigte als Ehrengast die soziale Dimension des Hauses und das Engagement für Flüchtlinge. Ein Konzert voll Esprit mit einigen Überraschungen vom jungen Chor „Gospelysium“ aus Heiligenkreuz am Wasen beschloss den Freitag.

Neue Fahne für das Haus der Stille
Geistlicher Leiter des Hauses Sascha Heinze SAC

Gesprächsrunden und Friedenszeremonie
Die inhaltliche Auseinandersetzung mit Herausforderungen der Zeit prägte den Samstagvormittag. Das 21. Jahrhundert werde eine Zeit der Religionen. Formen des Dialogs und der Begegnung und die Verbindung von Mystik und Weltliebe seien daher die aktuellen Herausforderungen, stellte die Theologin Brigitte Proksch als These für die Gespräche in Kleingruppen in den Raum.
Eine schlichte Friedenszeremonie, ein Projekt der holländischen Künstlerin Froukje Riemersma, bei der die Teilnehmer*innen vergoldete Puzzleteile zu einer leuchtenden Friedenssonne zusammenfügen, führte das Fest in meditativer Atmosphäre weiter. Die Künstlerin meinte, sie hätte in Österreich keinen besseren Ort dafür finden können.

Neue Lieder braucht das Land
Ein „Hit“ im wahrsten Sinn des Wortes war der Evergreen-Abend mit Liedern aus den ersten Liederbüchern „Lobet den Herrn“, mit denen das Haus der Stille bereits vor 40 Jahren zu einem Wegbereiter für ein neues religiöses Liedgut in Österreich geworden war.

Bischof auf Augenhöhe
Im Zentrum des Sonntags stand die Feier des Festgottesdienstes mit Bischof Wilhelm Krautwaschl. Dieser überraschte damit, dass er sich für seine Predigt zu den Mitfeiernden auf den Teppichboden setzte, um ihnen auf Augenhöhe zu begegnen. Das Haus der Stille sei „eine Art Laboratorium für das Christsein im Alltag“, das auch nicht immer konfliktfrei sei, führte er dann aus. Es gelte gerade auch in einer Gemeinschaft, aneinander und miteinander zu wachsen, verbunden durch die gemeinsame Suche nach Gott. Dies sei auch ein Beitrag zum Frieden. Zum Schluss wiederholte er seine Bitte an die Hausgemeinschaft, „aus dem anfänglichen Geist heraus im Heute zu leben“.

Mit einem Festschoppen, musikalisch von der Marktmusik Heiligenkreuz am Waasen umrahmt, klang das Festwochenende aus. Dabei wurde auch die Festschrift präsentiert und an Ehrengäste überreicht, neben Bischof Krautwaschl auch an den Landtagsabgeordneten Peter Tschernko und an Bürgermeister Franz Platzer.

Haus der Stille Festgottesdienst
Haus der Stille - Ein Bischof auf Augenhöhe

Was ist das Haus der Stille?

Das Haus der Stille ist ein Ort zum Auftanken für Leib und Seele. Seit 1979 gibt es in der Steiermark (Österreich) das Haus der Stille, gegründet vom Franziskaner Pater Karl Maderner und getragen vom „Verein Haus der Stille“ und einer franziskanisch orientierten Gemeinschaft von Frauen und Männern, die nach einer vertieften menschlichen und religiösen Ausrichtung ihres Lebens suchen.

Die ruhige Lage 15 km südöstlich von Graz in der schönen oststeirischen Hügellandschaft und die Atmosphäre des Hauses laden ein zur Besinnung, zu Stille und Gebet – heilsame Stille für Menschen, die Zeiten des inneren und äußeren Zur-Ruhe-Kommens suchen.

Quellen des Lebens im Haus der Stille sind die Feier der Liturgie in vielfältigen Formen und das Hören auf das Wort Gottes. Eingebunden in die große franziskanische Familie will die Hausgemeinschaft nach dem Vorbild von Franziskus und Klara Kirche leben und mitgestalten.

Das Haus der Stille heißt Gäste willkommen, die einige Tage Stille und Abstand vom Alltag suchen (auch zur Vorbeugung von Burnout), die eine längere Auszeit brauchen, um an Leib und Seele aufzutanken oder die Kursangebote zur Lebens- und Glaubensvertiefung nützen wollen (Schwerpunkte: Meditation, Bibel, Franziskanische Spiritualität und Frieden). Darüber hinaus bietet das Haus der Stille Menschen von 18 bis 35 Jahren die Möglichkeit, ein Jahr in der Hausgemeinschaft mitzuleben.

 

Bericht und Bilder: Hans Waltersdorfer
Kontakt Haus der Stille: https://www.haus-der-stille.at/

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