Semesterabschluss an der PTHV mit Ehrungen

Ferien beginnen mit traditionellem Sommerfest

Nach einem Jazz-Stück des Blues-Trios „John Dreyer“ begrüßte Prof. Dr. Margareta Gruber OSF, Dekanin der Theologischen Fakultät der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV), die Absolventin und die Absolventen sowie alle Gäste zum Festakt des Semesterabschlusses. „Leichtigkeit und Freude und Beschwingtheit, das ist es, was unser traditionelles Sommerfest ausmacht, bevor sie in die Sommerferien gehen. Wir haben in diesem Jahr eine reiche Ernte.“ In ihrer Ansprache bezog sie sich auf das aktuell erschienene Buch „Unverfügbarkeit“ von Hartmut Rosa, in dem der Soziologe verdeutlicht, dass die heutige Gesellschaft mit der Unverfügbarkeit zunehmend ein Problem habe, da unsere Welt alles erreichbar, verfügbar und berechenbar mache. „Diese verfügbare Welt ist immer mehr verstummt“, erklärt Prof. Gruber OSF.

Die Welt beschleunigt sich

Was fehle, sei die erfüllende, ersehnte Resonanzerfahrung, der Wunsch: Ich möchte immer wieder am Anfang ankommen, und nie damit fertig werden wollen. Das „Unverfügbare“ gehört laut Rosa wesentlich zu einer gelingenden Resonanzerfahrung dazu, die ausbleiben kann, obwohl offensichtlich alle Bedingungen für ihr Eintreten erfüllt sind. Resonanz lässt sich weder planen noch akkumulieren. „Deshalb sind Kompetenzen niemals Endzweck von Bildung, sondern in den Gesprächen dazwischen blitzt etwas auf, was Bildung ist“, so Prof. Gruber. „Die Konsequenz aber ist, dass die Welt wieder zu uns spricht; Gott zu uns spricht.“ Sie verglich Hartmut Rosas Werk mit Bonaventuras „Pilgerweg des Menschen zu Gott“. „In beiden Büchern geht es um das Geführt werden auf dem Wege Gottes: In unsere Seele eintreten und in der Seele Gottes wandeln, sich erfreuen in der Erkenntnis Gottes.“ Als letztes Beispiel verwies Prof. Gruber auf den französischen Film von Éric Rohmer aus dem Jahr 1986 „Das grüne Leuchten“, welches hier als Resonanz gedeutet werden kann. Sie wünschte der Absolventin und den Absolventen das mystische grüne Leuchten: „Man kann es weder machen, noch festhalten – aber aus ganzem Herzen dafür danken.“

Im Anschluss übergab JProf. Dr. Franziskus Knoll OP, Studiendekan der Theologischen Fakultät, vier Magisterzeugnisse. Dann erläuterte Magisterabsolvent Tobias Wolff seine Arbeit „Kirche als missionarische Gemeinschaft in einer pluralen Gesellschaft. Eine Untersuchung der ekklesialen Grundhaltungen der Fresh Expresssions of church“. In Folge beschenkte der AStA der Theologischen Fakultät seine Kommilitonen. Danach konnte Prof. Gruber sechs Promotionszeugnisse und eine Lizentiatsurkunde überreichen. Der erste PhD-Absolvent (Doctor of Philosophy), der bei PTHV-Rektor Prof. Dr. Dr. Holger Zaborowski promovierte, Anthony Adani, stellte kurz seine Arbeit zum Thema „Adapting Heidegger’s Notion of Authentic Existence to Analyze and Inspire Everyday Experiences of Individuals for a Societal Transformation in Nigeria“ vor. Dann sprach Jomon Mularikkal über seine Doktorarbeit „Perspectives of the Eucharistic Change. A systematic Study based on the Wandlung Theology of Cardinal Kurt Koch with special Reference to Jean-Luc Marion“.

Nach dem Festakt fand eine Eucharistiefeier mit Hauptzelebrant Christoph Hammer SAC in der Hochschulkirche statt, im Anschluss dann das traditionelle Sommerfest der Fakultät mit vielen Gästen und Freunden der Hochschule.

Text und Bild: Verena Breitbach PTHV

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