Kunst kann heilen | September 2022
Die Tür zur Seele
Die Kunst ist wohl fast so alt wie der Mensch an sich. Wir haben sofort Höhlenmalereien vor Augen, wenn wir an die Steinzeit denken. Was mag der steinzeitliche Mensch damit verknüpft haben? Religiöse Gefühle? Bitten ums Überleben? Heilung seiner Seele gar?
Die Kunst ist schon immer ein Weg zur Religion. Auch die Christen haben Motive und Geschichten in Bildern und Mosaiken festgehalten. Der moderne Mensch empfindet Kunst aber nicht nur als Möglichkeit, sich etwas erzählen zu lassen oder gar belehren zu lassen. Nein, Kunst führt nach innen, sowohl die Künstlerin und den Künstler selbst als auch den Betrachter. Und dieser Weg nach innen wird von immer mehr Menschen auch als ein heilender Weg gesehen, der dem Menschen Frieden, Versöhnung und Gesundung schenkt. Kunsttherapie gehört daher heute zum medizinischen Werkzeugkasten dazu.
Umso bedauerlicher ist es daher, dass die christlichen Kunstwerke in den Kirchen kaum noch verstanden werden. Dass sie sich dem modernen Menschen nicht mehr so erschließen, dass er dadurch beseelter, glücklicher oder gar gesünder aus dem Kirchenraum heraustritt.
„Wenn ein barocker Mensch diese Kirche betreten hat, dann lag das ganze eigene Leben vor ihm“, sagte jüngst ein Freund bei seiner Führung durch die Wallfahrtskirche Herrgottsruh in Friedberg. Und ich fragte mich: Wo soll ich da mein Leben sehen? Da erwarte ich beruflichen Alltag, Familienprobleme, Geldsorgen. Nichts davon. Stattdessen: Taufe, Lebensbegleitung durch Engel, Sterben und Auferstehung. Der barocke Mensch war religiös.
Vielleicht brauchen wir heute andere Bilder und andere Motive, die uns zu unserem Glauben führen. Aber dass Kunst auch heute noch eine Tür zur Seele sein kann, das will diese Ausgabe zeigen. Gehen Sie auf Entdeckungsreise.
Ihr
Alexander Schweda
Chefredakteur
Bild Titel: Wilfried Bahnmüller
Bild Editorial: Rudolf Baier
Beiträge aus dem Heft: Kunst kann heilen | September 2022
„Kunst ist ein Schöpfungsakt“
Die Kunst liegt dem Augsburger Florian Lettl quasi im Blut. Sein Vater Wolfgang war ein surrealistischer Maler. Was bewegt ihn in der Kunst?
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Barbara von Johnson ist bekannt geworden, als sie 1963 den bis dahin unsichtbaren Pumuckl gezeichnet und sichtbar gemacht hat.
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