Vom Himmel kam ein Brausen

An Pfingsten wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt

Pfingsten als Sprachwunder: Die Apostel redeten in allen Sprachen zu den Menschen, über das, was sie begeistert hat. Wir reden miteinander in verschiedenen Sprachen und Zeichen. Und wir finden neue Wege. Eine Andacht zum Pfingstfest für zu Hause von Pater Christoph Hammer.

Lied

z.B. Gotteslob (GL) 346

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Gebet

z.B. GL 646,5

Lesung

aus der Apostelgeschichte 1,12-14 und 2,1-13

Impuls

Pfingsten ist das Fest des Sprachwunders. In der Apostelgeschichte lesen wir: „jeder hörte sie in seiner Sprache reden.“ (Apostelgeschichte 2, 6) Wie schön wäre es, wenn auch wir die vielen Stimmen nicht nur in unserer Sprache reden hören, sondern auch verstehen würden. Das wäre ein Traum.
Derzeit hören wir sehr unterschiedliche Dinge. Die Bundesrepublik ist ein Flickenteppich der Verordnungen, jedes Bundesland hat andere Corona-Verordnungen herausgebracht. Viele Menschen haben Angst oder sind verunsichert, manche aber auch recht unbekümmert. Wie positioniere ich mich dazu? Was sind meine Kraftquellen in dieser Zeit der Unsicherheit?

Wir Pallottiner feiern am Samstag vor Pfingsten ein besonderes Fest. Unser Gründer Vinzenz Pallotti hat Maria als Königin der Apostel verehrt. Königin der Apostel ist ein uralter Titel, den er aus der Lauretanischen Litanei übernommen hat.

Das Bild kommt aus der Apostelgeschichte: “Als sie in die Stadt kamen, gingen sie in das Obergemach hinauf, wo sie nun ständig blieben: Petrus und Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, der Zelot, sowie Judas, der Sohn des Jakobus. Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern.“ (Apg 1,13-14) Und später, so haben wir grade gelesen: „Als der Tag des Pfingstfestes gekommen war, waren alle zusammen am selben Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.“ (Apg 2,1-4)

Vinzenz Pallotti hat das so malen lassen. Maria sitzt inmitten der Apostel und anderer Frauen und alle empfangen den Heiligen Geist. (Ein Ausschnitt ist hier unten zu sehen)

Wie schön wäre es, wenn wir auch heute Propheten hätten, die uns in die Zukunft geleiten. Manche großen Gestalten fallen sicherlich jedem von uns ein, Politiker, Päpste, Menschen die wir kennengelernt haben. Manche haben großes getan, manche auch kleines, das aber große Wirkung hatte. Es sind nicht nur die Großen, sondern oft auch die kleinen, die weltverändernd wirken. Getreu dem Motto: Viele kleine Menschen an vielen kleinen Orten, werden das Angesicht der Welt verändern.

Was sich in den Versen der Apostelgeschichte so süßlich anhört hat tiefgreifende Folgen: Noch sitzen die Apostel mit Maria und den anderen im Gebet beieinander. Nachdem der Geist auf sie herabkam, haben sie sich aber wieder aus dem Obergemach getraut und sich auf den Weg zu den Menschen in aller Welt gemacht. Sie haben vor Ort angefangen die Botschaft Jesu zu verkünden, dann sind sie aber hinaus gegangen und gereist, um auch in anderen Ländern die Botschaft Jesu zu verkünden.

Manchmal denke ich, so wird es uns mit der Corona Pandemie auch gehen. Noch sind wir gezwungen, zu Hause zu bleiben. Kontaktsperre, Homeoffice, Homeschooling, Kurzarbeit. Es fällt vielen Menschen zunehmend schwerer, zu Hause zu bleiben. Manch einer hat die Zeit genutzt, das Haus aufzuräumen, den Garten auf Vordermann zu bringen. Jetzt ist wieder alles auf Vordermann. Für manche war die Enge in der Wohnung auch schwierig und sie sind an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gekommen.

Nach Pfingsten geht es los

Nun frage ich mich: Wie geht es weiter? Die Apostel sind hinaus und haben das Wort Gottes verkündet und von Jesu Taten berichtet. Die Zeit, in der sie zusammen waren, war eine Zeit des Rückzugs, des Kraft-Tankens, der Ideen und nach Pfingsten geht es los.

In der Zeit der Kontaktbeschränkung waren auch bei uns viele Menschen aktiv und haben Ideen gesammelt und umgesetzt. Unsere Hochschule in Vallendar hält die Vorlesungen online. Das scheint auch recht gut zu klappen. An so etwas hat vorher niemand gedacht. Auch aus vielen Büros hört man, dass Homeoffice geht, Meetings per Videokonferenz, oder auch Gesprächsseelsorge auf der Straße, etc. Es entwickeln sich neue Formen der Zusammenkunft und manches ist auch eindeutig entschleunigt im Gegensatz zu vorher.

Im Glauben verbunden sein

Wie es demnächst weitergeht, das weiß ich auch nicht. Gottesdienste zu feiern mit den derzeitigen Auflagen sind oft nur eigenartige Feiern, in denen das Herz oft nicht mitfeiern kann. Es kann nicht jeder teilnehmen. Dann gibt es aber auch Initiativen, dass Bibelteilen per Skype gemacht wird, die Vesper gemeinsam per Telefonkonferenz gebetet wird. Alle Ideen haben eins gemeinsam: Miteinander zu beten und im Glauben verbunden zu sein. Das ist etwas, das uns durch die Zeit der Kontaktbeschränkung tragen kann.

Ich hoffe und wünsche uns sehr, dass wir dabei nicht stehen bleiben, sondern weiter über uns hinauswachsen und Ideen, die uns in dieser Zeit gekommen sind, weiterverfolgen und verfeinern können. Ich wünsche uns, dass wir – wie die Jünger nach Pfingsten – mit neuer Kraft und neuen Visionen in die Zukunft gehen können. Möge der Heilige Geist auf uns alle herabkommen.

Fürbitten

Z.B. GL 646,3

Vater unser

Gebet

z.B. GL 342,7

Schluss

z.B. GL 344: Komm herab, o Heilger Geist
Oder nach anderer Melodie:

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Fotos: Unsplash (nathan-anderson-FHiJWoBodrs-unsplash, johnny-mcclung–0GCR_Pp0yc-unsplash, oliver-hihn-D0tD6n3Ao8E-unsplash, kid-circus-7vSlK_9gHWA-unsplash), Pallottiner

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