Rückzug der Seele | Juli & August 2022

Editorial: Und er ging in sich

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Das kennen wir doch auch: Auf einmal will ein Mensch ausbrechen und aufbrechen. Seinem Leben eine neue Richtung geben. Alle verfügbaren Energien und Ressourcen werden aktiviert, um gerüstet für die große Reise zu sein. Das Erbe, das uns dereinst zusteht, brauchen wir jetzt schon. Was sollen wir später damit anfangen? Jetzt ist die Zeit.

So jedenfalls erzählt es in einem etwas anderen Gewand die Geschichte vom verlorenen Sohn, die auch gerne als Geschichte vom barmherzigen Vater tituliert wird (Lk 15,11-32). Die Adjektive „verloren“ und „barmherzig“ deuten schon an, wie diese Reise ausgeht: Sie scheitert krachend. Der Sohn landet in der Gosse, am Schweinetrog, sein Leben fast verloren. Der Vater als letzte Rettung nimmt ihn in seiner Barmherzigkeit wieder auf. Doch dazwischen spielt sich ein entscheidender Moment ab.

Auf dem Höhepunkt der Not, als seine ausschweifende Reise nach draußen in die Welt komplett zum Stillstand kommt, heißt es in dem Gleichnis: „Da ging er in sich…“ Die Reise kehrt sich um. Von der Bewegung nach draußen geht es nun nach innen. Die Güte des Vaters erscheint vor seinem inneren Auge. Er denkt über Werte nach („Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein“) und er beschließt, erneut aufzubrechen – zurück nach Hause.

Es ist der Moment des Rückzugs zu uns selbst und zu Gott. Ein Moment, den wir alle einmal notgedrungen erfahren oder den wir selbst herbeiführen, auf der Suche nach innerer Ruhe. Vielleicht haben Sie in dieser Sommerzeit Gelegenheit für so eine innere Einkehr – auch ohne Not. Besuchen Sie einfach Ihre Seele und fragen Sie, wie es ihr geht. Am Ende merken Sie wie Pater Karl Stribny in unserer ersten Geschichte: Sie haben keine Seele, Sie selbst sind die Seele.

Ihr
Alexander Schweda
Chefredakteur

Bild Titel: Adobe Stock
Bild Editorial: Adobe Stock

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