Mein Körper – Gottes Tempel | April 2022

Geht es uns nicht manchmal so wie in diesem Bild oben? Wir nehmen die Osterbotschaft wahr, aber sie weht uns ständig vom Sand des Alltags zu? Und dieser Sand brennt manchmal in den Augen, die Botschaft rinnt uns wie Sand durch die Finger, lässt sich nicht festhalten.

»Christus ist auferstanden. Er ist wahrhaft auferstanden.« Diese Formel ruft man sich in der Ostkirche als Ostergruß zu. Man könnte auch sagen: »Er ist leibhaftig auferstanden.« Denn unser Glaube schwebt nicht im Reich der Ideen und Gedanken. Er wird konkret. Er wird Leib. Physisch und körperlich erfahrbar. Es ist geradezu folgerichtig, wenn Paulus vom Körper als dem Tempel des Heiligen Geistes spricht. Hat Gott doch auch in Jesus Christus als seinem Tempel Wohnung genommen. Und auch wir sollen Gottes Geist in unserem Leib wohnen lassen.

Wir brauchen unseren Körper nicht zum Kult erheben, aber wir sollen ihn auch nicht verachten, als hätte er uns nichts zu bieten. Wir dürfen unseren Körper pflegen, können ihm zuhören, wenn er Schmerzen empfindet, dürfen ihm Linderung verschaffen und können ihn achtsam behandeln. Die Ostererfahrung der Auferstehung darf durch ihn hindurchstrahlen. Auch wenn manchmal vielleicht etwas Sand ins Getriebe kommt – das macht ihn nur umso geheimnisvoller.

Ihr
Alexander Schweda
Chefredakteur

Bild Titel: Göttin Aphrodite (Venus); Archäologisches Nationalmuseum Neapel; Foto Wilfried Bahnmüller
Bild Editorial: KNA

Mein Körper ist das Gehäuse, in dem sich die Seele beheimatet ist. Auch wenn diese Heimat „Streifen hat“, ist sie mir doch vertraut und eingewohnt.

Manchmal nehme ich das Jugendbildnis meiner Großmutter Maria in die Hand und betrachte es intensiv. Ich fand meine Oma wunderschön.

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