Stadtpfarrkirche St. Jakob - Friedberg in Bayern
„Die Zeit auf dem Sofa ist vorbei“
Provinzial P. Markus Hau ruft beim Pallotti-Fest 2024 dazu auf, sich der Umbruchzeit zu stellen
Es war eine große Generationen und Konfessionen umspannende Versammlung, die neben dem Pallottifest auch das Jubiläum „50 Jahre Pallottinerpfarrei St. Jakob“ feierte. Die ehemaligen Pfarrer, P. Rolf Fuchs, P. Michael Pfenning und P. Markus Hau waren in St. Jakob anwesend, das gesamte Pastoralteam mit ihrem jetzigen Pfarrer P. Steffen Brühl sowie jetzige und ehemalige Pfarrgemeinderäte, Kirchenverwaltungsmitglieder, die gesamte Gemeinde und Gäste aus der evangelischen und neuapostolischen Kirche. In diese Situation hinein rief Festzelebrant P. Markus Hau die Worte: Wir leben in einer Umbruchzeit.
Ein Jubiläum im Jubiläum sei es, das hier gefeiert werde, sagte P. Brühl zu Beginn. Innerhalb von „150 Jahre neue Stadtpfarrkirche“ jetzt das 50-Jährige der Pallottinerpfarrei. Und doch, so P. Brühl, dürfe man das Pallottinische nicht an den Pfarrern festmachen. Alle Getauften seien berufen und übernähmen Verantwortung. Dazu hätten seine Vorgänger die Pfade gelegt. Er glaube daher daran, dass diese Berufung aller auch in Zukunft gelebt werde.
Doch diese Zukunft werde anders aussehen, prophezeite Provinzial P. Markus Hau und zitierte ein Gedicht des brasilianischen Schriftstellers Mario de Andrade mit dem Titel „Meine Seele hat es eilig“. Wir hätten keine Zeit mehr für Nebensächliches, es gehe jetzt um das Wesentliche. Und diesen Ton schlage auch das Evangelium an, wenn Jesus seine Jünger entsendet und ihnen sagt „Nehmt nichts mit“. Wer ein Jünger sein wolle, müsse es eilig haben.
Jünger Jesu bringen Frieden
„Die Zeit auf dem Sofa ist vorbei“, betonte der Provinzial. Wir seien in einer neuen Zeit angekommen und hätten keine Zeit mehr zum Ausruhen. Bewusst spreche er diese Worte hinein in die Kirche, in die Pfarrei, in die Gemeinschaft der Pallottiner und in die Welt. In dieser Umbruchszeit müssen die Jünger Jesu Frieden bringen und das Reich Gottes.
Trotz dieser drängenden Zukunft warf der Provinzial auch einen Blick zurück auf 50 Jahre Pallottiner in St. Jakob. Da sei etwas in Bewegung gekommen, fand er. Statt dem Pfarrhof, wo der Pfarrer residierte, sei ein Pfarrzentrum für die Begegnung entstanden. P. Rolf Fuchs habe hemdsoffen und in kurzer Hose gezeigt, dass Pfarrer anders sein können und Menschen sind. P. Michael Pfenning habe nicht nur einen Hund als Erkennungszeichen gehabt, sondern brachte mit Einzelsegnungen und intensiven Gebeten und Gottesdiensten einen neuen Akzent. Er selbst habe nach neuen Formen gesucht und sie ausprobiert, was am Ende ins Divano, dem offenen Café mündete, das sein Nachfolger P. Steffen Brühl eröffnete und weiterentwickelte.
„Jeder für sich – das geht nicht mehr“
Umso wichtiger sei es nun weiter Gemeinschaft zu bilden, auch unter den Kirchen. Das gelte auch für St. Jakob, Herrgottsruh und die Pallotti-Kirche, so der Provinzial. „Jeder für sich – das geht nicht mehr“, betonte P. Hau.
Daher sei nun die Zeit, sich zu entscheiden, Jüngerin und Jünger zu werden, führte P. Hau weiter aus. Er lobte, dass Menschen sich in jüngster Zeit rufen ließen, für Demokratie und Menschenwürde, gegen Rechts und das Dunkel einzutreten. Und dazu brauche es vor allem Vertrauen. „Denn das muss man sich auch trauen“, so P. Hau. Es brauche deshalb vertrauende Menschen in einer Welt, die kaputt gehe. Und als der Provinzial so geendet hatte, brandete Applaus auf.
Bericht & Bilder: Alexander Schweda
Link: Provinzial ruft zum Engagement gegen Rechts auf
Pallotti-Kirche - Friedberg in Bayern
Gott ist überall schon da
Pallottifest in der Friedberger Pallotti-Kirche mit den Jakob Singers
„Gott ruft uns.“ Unter dieser zentralen Aussage stand die Festmesse in der Friedberger Pallotti-Kirche zum Gedenktag des Heiligen Vinzenz Pallotti, umrahmt von den Jakob Singers aus der Friedberger Pfarrei St. Jakob, die die Pallotti-Messe von P. Norbert Becker sangen. Den Gesang gab es aber nicht ohne den Hinweis von Festzelebrant P. Christoph Lentz, dass trotz Chor alle gerufen sind mitzusingen. „Wir sind alle ein großer Chor“, betonte P. Lentz, der seine Predigt quasi mit einer kleinen Kirchenführung begann.
Wenn man die Pallotti-Kirche betritt, begegnet einem nicht sofort der helle, weiße Kirchenraum, sondern eine dunkle Glasscheibe, auf der italienische Begriffe stehen, schilderte P. Christoph Lentz zu Beginn. Dort stehen Wörter wie Akademiker, Rechtsanwälte, Kaufleute, Reiche, Arme, Gesunde, Kranke. Es ist eine bunte Mischung an Berufen, Ständen und Lebenslagen, von denen Vinzenz Pallotti überzeugt war, dass alle gemäß ihrer Situation gerufen sind, Gesandte und Mitarbeiter Gottes zu sein. Der Clou ist nun, dass zwischen den Wörtern der Eintretende sich selbst gespiegelt sieht und somit von Anfang an auch Teil dieser Gerufenen ist.
In jedem Leben ist etwas von Gott erkennbar
Und was dieses Gerufen-sein bedeutet, verdeutlicht das Evangelium von den 72 Jüngern, die ohne Mantel und Speise ausgesandt werden, den Menschen den Frieden zu bringen. Bringen sie aber auch Gott? P. Christoph Lentz stellte die Frage, ob Gott eigentlich gebracht werden kann wie ein Gegenstand, den man in der Hand hat? Er fand, wie Pallotti auch, dass Gott überall ist, schon da ist und daher nicht gebracht werden muss. Es gehe bei der Berufung darum, Religiosität frei zu legen. „In jedem Leben ist etwas von Gott erkennbar und wahrnehmbar“, so P. Lentz.
Seine Schlussfolgerung lautete daher: Nicht das, was wir bringen können, sei wichtig, sondern wir sollen annehmen, was wir vorfinden. „Und diese Überzeugung sprengt den Kirchenraum und jede konfessionelle Bindung.“
Bericht & Bilder: Alexander Schweda
Jugendhof - Altenhundem
Pallotti-Fest im Jugendhof Pallotti
Das Geistliche Zentrum Kohlhagen und der Jugendhof in Altenhundem feierten gemeinsam
Zur Feier des Pallotti-Festes trafen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Freundinnen und Freunde, Ehrenamtliche und Hauptamtliche des Geistlichen Zentrums Kohlhagen und des Jugendhofes in Altenhundem. Nach einem Gottesdienst in der Kirche Maria Königin wurde gefeiert, gelacht und erzählt.
Schön war´s – so sagten viele beim Abschiednehmen am späten Abend. Zum diesjährigen Pallotti-Fest trafen sich viele Menschen, die den Einrichtungen Geistliches Zentrum Kohlhagen und Jugendhof Pallotti Altenhundem verbunden sind.
Gottesdienst in Maria Königin
Zunächst wurde in der Kirche Maria Königin ein echter Jugendgottesdienst gefeiert. „So würden wir ihn auch mit Jugendlichen feiern, die in unsere Jugendbildungsstätte kommen“, sagte die stellvertretende Leiterin des Jugendhofes, Theresa Bartz, die dem Gottesdienst vorstand.
Die Pallottiner Rainer Autsch, Jürgen Heite, Siegfried Modenbach und Matthias Terhorst erneuerten im Gottesdienst ihre Versprechen, die sie vor Jahren ihrer Gemeinschaft gegeben hatten. Professerneuerung – so nennt man diese Wiederholung des Treueversprechens.
Auch die beiden Unio-Mitglieder Marlies Kaufmann und Veronika Rademacher erneuerten im Anschluss ihre Versprechen. Dadurch machten sie deutlich, dass sie sich auch in Zukunft in ihrer je eigenen Lebensform dem Geist und der Idee des Katholischen Apostolates verpflichtet wissen.
Durch die Erneuerung der Versprechen ist allen Anwesenden noch einmal bewusst geworden, dass jede und jeder berufen ist, Apostel, bzw. Apostelin zu sein. Es geht darum, in seinem Leben den Glauben zu bezeugen und die Liebe Gottes in die Welt hineinzutragen.
Fröhliche Stimmung: Gemeinsames Essen und Jugendhof-Quiz
Danach waren alle eingeladen zum Beisammensein, zum Abendessen, zu Gesprächen und zu einem spannenden Quiz. Für diejenigen, die den Jugendhof Pallotti noch nicht kannten, wurde von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Jugendhofes eine Besichtigung angeboten. Ansonsten erzählte und lachte man und alle freuten sich, wieder einmal zusammenkommen zu können und sich zu begegnen.
Georg Hunold, der Geschäftsführer des Jugendhofes, berichtete über so manches Ereignis und über zukünftigen Planungen, die den Jugendhof und die Kirche Maria Königin betreffen. Laura Striewe und Niklas Zimmer berichteten über ihre Erfahrungen in der pädagogischen Arbeit. Die beiden gaben so manche Anekdote aus ihrem Arbeitsalltag zum Besten.
Im kommenden Jahr wird das gemeinsame Pallotti-Fest wieder auf dem Kohlhagen im Geistlichen Zentrum begangen. „Darauf freuen wir uns jetzt schon!“, sagten so manche beim Abschied.
Beitrag: P. Siegfried Modenbach
Franz Reinisch Forum - Vallendar
Gläubige werden Apostelinnen und Apostel
Franz Reinisch in den Fußspuren des Hl. Vinzenz Pallotti
Das Franz Reinisch Forum in Vallendar, hat zum Pallotti-Fest einen kleinen Impuls ins Netz gesetzt, der auf die enge Beziehung von Franz Reinisch und Vinzenz Pallotti hinweist. Pater Dr. Heribert Niederschlag in seiner Ansprache vor allem auch um den Wert und Segen des Leidens.
Stellung beziehen gegen menschenverachtende Ideologie
Franz Reinisch trat kurz nach seiner Priesterweihe 1928 bei den Pallottinern ein. Vinzenz Pallotti machte es sich zur Aufgabe, Männer und Frauen aus allen Schichten um sich zu sammeln und sie zu befähigen, als „Apostelinnen und Apostel“ in ihrem Alltag zu wirken. Dieser Gedanke faszinierte auch Franz Reinisch.
Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten kam eine neue Herausforderung in P. Reinischs Leben als Mensch und Priester. Er bezog klar Stellung gegen deren menschenverachtende Ideologie und suchte in seinen Predigten und Vorträgen die Konfrontation mit den Machthabern. 1940 wurde er daher von der Gestapo mit einem Predigt- und Redeverbot für das Gebiet des gesamten Deutschen Reiches belegt. Als er am 7. April 1942 die Einberufung zur Wehrmacht erhält, steht sein Entschluss fest: Er wird auf Adolf Hitler keinen Eid ablegen.
Er ging ganz bewusst zu spät zu seiner Einberufung, verweigerte den Fahneneid, kam in Haft und wurde vor das Reichskriegsgericht gestellt. Wegen „Zersetzung der Wehrkraft“ wurde P. Reinisch zum Tode verurteilt und am 21. August 1942 mit dem Fallbeil hingerichtet. P. Franz Reinisch war ein Mensch, „der immer auf´s Ganze geht“, wie er dem Wehrmachtspfarrer im Gefängnis lächelnd gestand. In seinem Kampf für seinen Glauben und gegen die Unrechtsherrschaft der Nationalsozialisten war er bereit, auch den eigenen Tod in Kauf zu nehmen.
Video und Schnitt: Filip Vukina
Kontakt: reinisch-buero@vp-uni.de
Weitere Informationen finden Sie unter: www.franz-reinisch.org
Gymnasium St. Paulusheim - Bruchsal
Gymnasium St. Paulusheim
Die Schulgemeinde in Bruchsal feierte am 21. Januar ihren Pallottitag
Der Pallottitag 2024 beleuchtete das Schuljahresmotto „Haltung heute“ des Gymnasiums in Bruchsal in vielfältiger Weise.
Lehrkräfte, Gäste und Schüler*innen waren zu Gesprächen und Begegnungen eingeladen. Hauptzelebrant des Festgottesdienstes war Prof. P. Dr. Hubert Lenz SAC.
Das Team der WeG-Initiative Vallendar übernahm die Organisation der interaktiven Erlebnisausstellung „Mehr Leben entdecken“ und des Ein-Person-Theaterstückes „Abgerungen“ über den Seligen Pater Richard Henkes, der sich gegen die Barbarei der Nationalsozialisten wandte, in Dachau interniert wurde und dort starb.
Ein zentraler Gedanke der Veranstaltung war, dass Werte und Haltungen für die Humanität von Mensch und Gesellschaft von zentraler Bedeutung sind. Sie beeinflussen und prägen das tagtägliche Tun und Verhalten. Dabei lässt sich Haltung weder kaufen noch irgendwo im Netz downloaden. Der Baum, Symbol des Schuljahresmottos „Haltung heute“, macht deutlich worum es der Schulgemeinschaft geht: die Wurzeln stehen für das, was im Leben Halt gibt. Der Baumstamm steht für die Haltung, die schließlich in der Baumkrone mit Ästen und Früchten in reflektiertem VerHALTen gipfelt.
Bild Ausstellung: WeG-Initiative Vallendar
Kontakt WeG-Initiative: www.haltung-heute.de
Bild Henkes: Beate Heinen
Radio Contact - Eupen (Belgien)
Podcasts zum Gedenktag an Vinzenz Pallotti
Beitrag in der Morningshow des privaten Radiosenders „Radio Contact Ostbelgien“
Thomas Philipp Reiter, ist immer wieder bei com-unio dabei, einer Online-Unio-Gruppe, welche sich über das Internet bzw. über Zoom trifft. Zum Pallottitag hat einen interessanten Podcast veröffentlicht.
Im Rahmen seines wöchentlichen Podcasts „Glaubst du das wirklich?“ in der Morningshow des privaten Radiosenders „Radio Contact Ostbelgien“ betrachtet Thomas Philipp Reiter den Alltag aus der Perspektive des Glaubens.
In seinem Podcast über den heiligen Vinzenz Pallotti interessiert er sich, neben der Biographie, auch für das Thema Heiligkeit. Reiter war beispielsweise bei der Jubiläumsakademie an der Vinzenz Pallotti University dabei. Außerdem berichtet er von einem Gespräch mit P. Edward Fröhling, dem Präsidenten der pallottinischen Unio in Deutschland
Thomas Reiter ist gelernter Journalist und in Hamburg aufgewachsener Belgier. Von Brüssel ist er in die belgische Eifel gezogen und berichtet für deutschsprachige Medien über ähnliche Themen aus ganz BeNeLux. Für ihn ein ständiges „Nachdenken über Gott und die Welt“.
Quelle: Stefan Heuel auf com-unio.de
Fotos: Alex from the Rock Adobe Stock (Symbolbild Podcast); Josef Eberhard (Vinzenz Pallotti von Oskar Kokoschka)
Wichtiger Hinweis:
Die Berichterstattung zum Pallottitag 2024
wird fortlaufend aktualisiert.
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