Eine Zeit der Begegnung

Pater Rolf Fuchs wollte vor allem Seelsorger sein

Es herrschte Aufbruchsstimmung. So beschreibt Pater Rolf Fuchs seine Zeit als Stadtpfarrer von Friedberg. Die Grundlagen waren von seinem Vorgänger gelegt. Jetzt standen die Leute in den Startlöchern. Und Pater Fuchs gab den Startschuss: Er rief Familienkreise ins Leben, gab dem Pfarrgemeinderat Entscheidungsgewalt, entwickelte die Sozialstation zeitgemäß weiter und gab neue Impulse in Diakonie und Liturgie.

Es war auch eine Zeit, in der viel Begegnung stattfand, vor allem in den Gottesdiensten. Die Leute haben sich beim Gottesdienst getroffen: die Jugend am Sonntagabend, die Familien bei der 10.30-Uhr-Messe. „Das habe ich auch gefördert“, erzählt Pater Fuchs heute. Daneben hat er auch sechs Familienkreise gegründet, von den heute sogar noch einer aktiv ist. „Ich habe die Bedürfnisse vor Ort wahrgenommen – nach Austausch und Zusammentreffen“, erklärt er. Und er hat die Leute erstmal „machen lassen“. Anschließend habe man es besprochen.

Gemeindeorientierung typisch pallottinisch

Diese Gemeindeorientierung empfindet Pater Rolf Fuchs auch heute noch als typisch pallottinisch, obwohl er gleichzeitig betont, dass dies seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil eigentlich eine Selbstverständlichkeit für alle Pfarrer sein sollte. Ihm selbst sei es bei allem immer wichtig gewesen, Seelsorger zu sein. Alles andere habe er der Gemeinde überlassen, wenn es möglich war.

Wie kann man das heute alles fortsetzen? Diese Frage stellt sich Pater Fuchs immer wieder. Er stellt fest, dass die Halbwertszeit von Themen immer kürzer werde. Und kirchliches Leben immer marginaler. Das habe er auch erlebt, als er später Flughafenseelsorger in Frankfurt war: Immer mehr Parallelkulturen entstünden, das Bedürfnis nach gemeindlichem Leben gehe zurück. „Wir müssen zugeben, dass der Zustand der Kirche desolat ist“, sagt Pater Fuchs. Das Vertrauen in die Kirche gehe gegen Null. „Das war zu meiner Zeit als Pfarrer noch nicht so.“ Im Grunde genommen müsse man jetzt wieder von vorne anfangen, findet er. Das Potenzial sei zwar da, aber die Frage sei, ob es gelinge, diese verborgenen Kräfte und Energien freizusetzen für die Aufgaben, die anstünden. Eine wahrhaft pallottinische Aufgabe.

 

Hier erfahren Sie mehr zum Jubiläum „St. Jakob – 50 Jahre pallottinische Pfarrei“:

Beitrag: Alexander Schweda
Bilder: Pallottiner, Andreas Schmidt

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