Im Gedenken
Pater Erich Fecher SAC
Am 28. Juni 2025 verstarb im Haus St. Vinzenz Pallotti auf dem Hersberg gegen 19.00 Uhr unser Mitbruder Pater Erich Fecher SAC mit 82 Lebens-, 60 Profess- und 55 Priesterjahren.
Erich Fecher wurde am 11. August 1942 in Niedernberg am Main, Mittelfranken, als zweites Kind der Familie Fecher geboren. Dort besuchte er die Volksschule. Pater Fecher sprach wenig über seine Kindheit zu Hause, da er sich mit Schmerz daran erinnerte, dass, obwohl sein Vater schon Tage zuvor an der Front in Russland gefallen war, der Bürgermeister bis zum Weihnachtstag gewartet hatte, um seiner Mutter den Tod ihres Mannes mitzuteilen. Kurz darauf starb seine Mutter an einer unheilbaren Krankheit und hinterließ Erich und seine zehn Jahre ältere Schwester Adelinde als Waisen. Wenn er auch wenig über sein Elternhaus sprach, sprach er doch viel und bezog sich mit großer Bewunderung und Zuneigung über die Familie von Rita und Albin Klement. Diese hatten selbst keine eigenen Kinder und wohnten auf einem Bauernhof in der Nachbarschaft der Familie Fecher. Sie reagierten sofort auf die Waisenschaft der Nachbarskinder und nahmen sie bei sich auf. Die Liebe und Zuneigung, die Erich und seine Schwester im Haus der Familie Klement erfuhren, wurde stets gewürdigt und gedankt.
Schon in jungen Jahren trat er in das Bischöfliche Knabenseminar in Mittelberg/Main ein. Durch die Zeitschrift KA, die von der Familie Klement in Niedernberg verteilt wurde, erfuhr Erich von den Pallottinern und besuchte ab dem 9. September 1960 die Schule der Pallottiner auf dem Hersberg, wo er am 13. März 1963 sein Hausabitur ablegte. Erich trat in das Noviziat in Untermerzbach/Unterfranken ein, wo er am 12. Mai 1963 den pallottinischen Habit empfing. Am 1. Mai 1965 legte er die erste Profess ab und begann anschließend sein Theologiestudium in Vallendar, wo er am 12. Januar 1969 zum Diakon geweiht wurde. Die Priesterweihe empfing er am 6. Juli 1969 von Bischof Josef Stimpfle in Augsburg.
Er kam am 8. März 1970 mit zwei anderen neu geweihten spanischen Priestern in Montevideo, Uruguay an. Von Anfang an bis zu den letzten Monaten des Jahres 2023 widmete sich P. Érico ganz der Pfarrseelsorge und kam als Kaplan in seine geliebte Stadt Durazno, wo er im November 1972 zum Pfarrer der Pfarrei Nuestra Sra. del Carmen ernannt wurde. Seine pastorale Arbeit war stets von zwei Prioritäten geprägt: dem Interesse an liturgischer Feierlichkeit und Schönheit sowie der Sorge um Priesterberufungen. Diese letzte Priorität führte dazu, dass er von 1991 bis 2000 die Ausbildung von Kandidaten für die Gemeinschaft und Seminaristen in Montevideo übernahm, bis er wieder als Pfarrer in die Pfarrei San José de Florida und dann im Jahr 2003 nach Durazno zurückkehrte. Trotz der Zuneigung, die er in dieser Stadt erfuhr, ging er 2011 in die Pfarrei Nuestra Señora del Pilar in Sarandí Grande, wo er sich ebenfalls durch sein Interesse an der Liturgie auszeichnete.
Zur gleichen Zeit war Pater Fecher innerhalb der uruguayischen Regionalgemeinschaft mehrere Amtszeiten lang Mitglied des Regionalrats und amtierte von 1987 bis 1995 und erneut von Januar 2002 bis Dezember 2004 als Regionalrektor.
Obwohl Pater Fecher sich stets bester Gesundheit erfreute, bemerkte er in den letzten zwei Jahren seinen zunehmenden Gedächtnisverlust, der ihn zwar belastete, jedoch seine fröhliche und heitere Natur nicht beeinträchtigte. Um ihn jedoch von seinen pastoralen Aufgaben zu entbinden, beschloss der Regionalrat im Jahr 2023, ihn zu einem anderen Mitbruder in die Stadt Durazno zu versetzen, wo Hunderte von Menschen waren, die ihn schätzten und ihm ihre Zuneigung entgegenbrachten. Gleichzeitig wurde ihm aufgrund des Fortschreitens einer möglichen Demenz eine letzte Reise nach Deutschland angeboten, um seine Nichten und andere Angehörige in Aschaffenburg zu treffen, die ihm ihre Zuneigung und ihren Wunsch, bei ihm zu sein, zum Ausdruck brachten.
Pater Fecher beschloss dann freiwillig, nach Deutschland zurückzukehren und dort bis zu seinem Lebensende zu bleiben. Nach einem Gespräch mit dem behandelnden Neurologen sagte er: „Ich habe noch Zeit, über meine Zukunft zu entscheiden, bevor andere es für mich tun müssen.“ Die deutsche Pallottinerprovinz bot der uruguayischen Regio ihre Bereitschaft an, den Mitbruder in seiner Heimat aufzunehmen. Nach einem Besuch der Pallottiner auf dem Hersberg stand die persönliche Entscheidung fest. Nach seiner Rückkehr nach Uruguay, um sich von seinen Lieben zu verabschieden, kehrte er am 6. Januar 2025 nach Deutschland zurück. Sein Zustand hatte sich verschlechtert. An seinem ersten Tag zurück auf dem Hersberg beschloss er, einen Spaziergang durch den Garten und Friedhof des Hersbergs zu machen, der ihm als sein erstes Haus als Pallottiner in Erinnerung geblieben war, und äußerte sich zufrieden mit seiner Entscheidung.
Die regionale Gemeinschaft dankt dem Herrn für die langjährige Anwesenheit in Uruguay von Pater Fecher und für seinen pastoralen Dienst und auch der Herz-Jesu-Provinz für ihre Bereitschaft, den alten und kranken Mitbrüder aufzunehmen, sowie für die Pflege, die sie ihm in den letzten sechs Monaten nach seiner Rückkehr in die Provinz zuteil hat werden lassen.
In Uruguay trauern neben den Mitgliedern der Regionalen Gemeinschaft viele Einzelpersonen und Familien um Pater Erico und danken dem Herrn für sein Leben in Uruguay, im Vertrauen darauf, dass er ihn in dem Reich Gottes willkommen heißen wird, von dem Pater Érico so oft voller Hoffnung unter uns gepredigt hat.
Montevideo / Uruguay, 30. Juni 2025
Pater Fernando Vannelli SAC
Regionalrektor
Das Requiem für den Verstorbenen halten wir am Donnerstag, den 3. Juli 2025 um 13.00 Uhr in der Kapelle von Schloss Hersberg St. Josef in Immenstaad am Bodensee. Anschließend findet die Beisetzung auf dem Friedhof der Gemeinschaft statt.
Zuvor besteht um 11:30 Uhr die Gelegenheit zum Mittagessen. Dazu erbitten wir Anmeldung unter der Telefonnummer: +49 (0) 7545.93 50
An Stelle zugedachter Kranzspenden erbitten wir im Sinne des Verstorbenen eine Spende für die missionarischen Aufgaben unserer Gemeinschaft.
(Pallottiner KdöR, HypoVereinsbank Augsburg, IBAN DE75 7202 0070 0007 7054 17)
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