Im Gedenken
Bruder Hans-Gerd Stüer SAC
Am Nachmittag des 21. März 2025 verstarb nach schwerer Krankheit im Missionshaus in Limburg unser Mitbruder Bruder Hans-Gerd Stüer SAC. Er wurde 81 Jahre alt und war 61 Jahre Pallottiner.
Am 25. Oktober 1943 wurde Hans-Gerd Stüer als einziges Kind der Verwaltungsangestellten Hedwig Stüer in Hemer, Kreis Iserlohn, geboren. Seine Heimatstadt Münster war in dieser Zeit vom Krieg zerstört. Er wuchs ohne Vater auf. Sein tiefes religiöses Leben wurde ihm von der Großmutter geschenkt, der er dafür sehr dankbar war.
Wenige Tage nach seiner Geburt wurde er bereits getauft. Von 1951 bis 1959 besuchte er die Volksschule Dreifaltigkeit in Münster, anschließend die kaufmännische Tagesschule, die er am 30. März 1961 erfolgreich abschloss. Durch einen Besuch in Oberhausen-Osterfeld lernte er Vinzenz Pallotti in der Marktkirche kennen. Während er eine Figur des Heiligen anschaute, sprach ihn ein Pallottiner an. Dann nahm ihn ein Pallottinerbruder, der in seiner Straße wohnte, einmal mit nach Limburg.
1961 begann er sein Aspirat in Limburg und arbeitete in der Kanzlei. 1962 folgten das Postulat und das Noviziat. Sein Novizenmeister P. Greis bescheinigt ihm bereits, dass er einen sehr guten Willen zum Gemeinschaftsleben hat und dieses aktiv mitgestaltet. Sein Rektor attestiert ihm Hilfsbereitschaft und eine Sorge um das Wohl der Gemeinschaft. Diese Eigenschaften prägten ihn ein Leben lang.
Ab Mai 1967 übernahm er den „Außendienst“ der Kanzlei der Pallottiner. Wie es sein Wunsch war, fuhr er nun durch die Diözesen Münster, Osnabrück und Teile von Essen. Er warb für die Mission der Pallottiner, für die Zeitschriften und gewann Förderer, also Menschen, die unsere Zeitschrift vor Ort verteilen, ein Netzwerk bildeten. Darüber hinaus war er ein guter Zuhörer für die Sorgen und Nöte der Menschen, die er besuchte. Mit den Patres zusammen ging er auf Einkehrtage und sorgte für die Kontaktpflege zu Freunden und Wohltätern.
1968 begann er seine Mitarbeit im Pallottiner Jugendwerk und begleitete 18 Jahre lang Kinder und Jugendliche auf Ferienfreizeiten. Er war Mitglied der Katholischen Arbeitnehmer Bewegung (KAB) in Nordrhein-Westfalen. Am 28. Oktober 1969 legte er in Limburg seine Profess auf Lebenszeit ab.
Mit Jahresbeginn 1976 zog er in die Niederlassung nach Oberhausen-Osterfeld um, um den Menschen nahe zu sein, die er als Unterstützer für die Pallottiner geworben hatte. In der Pfarrei brachte er sich in der Jugendarbeit und im Pfarrgemeinderat ein. Ein besonderer Höhepunkt war für Br. Stüer der Katholikentag 1978 in Freiburg. Dort begegnete er persönlich Mutter Teresa von Kalkutta.
Im September 1993 wurde er nach Haus Wasserburg in Vallendar versetzt. Weiterhin war seine Haupttätigkeit die Fördererarbeit und am Wochenende half er Br. Richard in der Sakristei in der damaligen Wallfahrtskirche und der Gnadenkapelle. 1995 übernahm er in der Fördererseelsorge neben den bisherigen Diözesen Münster, Osnabrück und Hamburg noch das Erzbistum Paderborn. Zum 1. Dezember 1995 wurde er nach Olpe versetzt.
Ein Neuaufbruch der Pallottiner im Katholischen Forum in Dortmund 1998 war für Br. Hans-Gerd reizvoll und er wollte dort in kleiner Gemeinschaft gerne seine Talente einbringen. So zog er dort in die Kommunität. Als Hilfe für den erkrankten Mitbruder Erich Lukowsky übernahm Br. Stüer noch Teile des Erzbistums Köln in der Fördererarbeit. 2002 kam noch die Diözese Aachen dazu. Seit 2005 war er im Pastoralrat des Erzbistums Paderborn und im Ordensrat.
Seit 1998 arbeitete er im Arbeitskreis Berufungspastoral aktiv mit. Die Förderung von geistlichen Berufungen war ihm ein großes Anliegen – egal wo: bei seinen Besuchen der Förderer und Wohltäter, bei Gebet und Gottesdienst, im Arbeitskreis und oftmals bei Pallottiner-Treffen. Das Brüdertreffen 2009 in Rom war hier ein besonderer Höhepunkt.
Zum 1. Juni 2006 wurde er wieder in das Missionshaus nach Limburg versetzt. Auch hier blieb er der Förderersuche und der Wohltäterseelsorge treu. Dazu übernahm er eine Fülle von Aufgaben im Haus und darüber hinaus. So sammelte er mit Begeisterung Briefmarken und verkaufte sie, um Geld für die Mission zu bekommen. Er gehörte dem Limburger Briefmarkensammler-Verein an. Insgesamt war er 12 Jahre Mitglied im Ordensrat des Bistums Limburg und von 2011 bis zu seinem Tode im Hausrat des Missionshauses.
Die Limburger konnten ihn im Dezember als Nikolaus rufen. Er war als Mitglied des Pfarrgemeinderates St. Marien gleichsam die Brücke zwischen Pfarrei und Missionshaus. Er war treuer Beter, Lektor, Kommunionhelfer und Ministrant in der Marienkirche in Limburg. Bei Festen traf man ihn als Parkplatzanweiser im Hof und er übernahm viele Fahrdienste für Mitbrüder und in Hausangelegenheiten. Oft war er Delegierter der Mitbrüder bei der jährlichen Provinzversammlung und von 2010 bis 2022 Mitglied der Schiedskommission der Pallottinerprovinz.
Nach über 50 Jahren Fahrdienst, Fördererseelsorge, Einkehrtage von Köln bis zur Nord- und Ostsee schränkte die Corona-Pandemie diese Tätigkeit 2020 stark ein und führte letztlich auch zum Ende dieser Aufgabe. Mit vielen Hilfsdiensten war Br. Hans-Gerd Stüer weiterhin täglich beschäftigt und oft als unsichtbarer Helfer überall zur Stelle, wo man ihn brauchte. So feierte er lebhaft und froh seinen 80. Geburtstag im Jahr 2023.
Die schwere Krankheit in den letzten Monaten machte ihm sehr zu schaffen und kostete ihn viel Kraft. Er wusste schon lange, dass diese Krankheit zum Tode führen wird. Mit großer Dankbarkeit blickte er auf sein Leben, auf Gott und die Gemeinschaft. In großer Geduld ertrug er die Behandlungen und das gesundheitliche Auf und Ab über Monate hinweg.
Mit Br. Hans-Gerd Stüer verlieren wir einen Mitbruder, der stets hilfsbereit war und sich sehr für die Gemeinschaft der Pallottiner einsetzte. Beständig und treu war er im Gebet und den liturgischen Diensten des Lektors und Ministranten. Möge Gott ihn nun in sein Reich aufnehmen und ihm die Fülle himmlischen Lebens schenken.
Wir feiern die Eucharistie im Gedenken an Br. Hans-Gerd Stüer SAC am Montag, dem 7. April 2025, um 10:30 Uhr in der Pallottinerkirche St. Marien zu Limburg, Wiesbadener Straße 1. Anschließend findet die Urnenbeisetzung auf unserem Friedhof statt.
An Stelle zugedachter Kranzspenden erbitten wir im Sinne des Verstorbenen eine Spende für die missionarischen Aufgaben unserer Gemeinschaft.
(Pallottiner KdöR, HypoVereinsbank Augsburg, IBAN DE75 7202 0070 0007 7054 17)
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