Demo gegen Rechts

Klare Position gegen die AfD

Pallottinerpater und Friedberger Stadtpfarrer Steffen Brühl bezieht im Bayerischen Rundfunk Stellung

Der klare Aufruf von Provinzial Pater Markus Hau angesichts der Erfolge der AfD sich für eine bessere und menschenwürdige Welt einzusetzen und dafür auf die Straße zu gehen, hat nun auch Widerhall in den Medien gefunden. Anlässlich der Vollversammlung der Deutschen Bischöfe in Augsburg, bei der auch eine Erklärung zur AfD verabschiedet wurde, kam ein Team des Bayerischen Rundfunks zeitgleich mit der Schlusserklärung der Bischöfe für ein Interview nach Friedberg zu den Pallottinern.

Im Mittelpunkt stand dabei nicht nur die Aussage des Provinzials, sondern vor allem das Engagement des Pallottinerpaters und Stadtpfarrers von St. Jakob in Friedberg, Pater Steffen Brühl. Dieser hatte nämlich nicht nur Wochen zuvor zu einer Demo für Demokratie aufgerufen, zu der fast 2000 Menschen gekommen waren, sondern hat auch ein breites Bündnis aller Demokraten gegen Rechtsextremismus in der Wittelsbacher Herzogstadt initiiert. Dass die Deutsche Bischofskonferenz sich nun klar gegen die AfD positioniert hat und auch klargestellt hat, dass die Verbreitung rechtsextremer Parolen wie Rassismus und Antisemitismus mit einem haupt- oder ehrenamtlichen Dienst in der Kirche unvereinbar sei, thematisiert auch Pfarrer Brühl.

Pater Steffen Brühl SAC b ezieht Stellung gegen Rechtsextremismus und Demokratiefeindlichkeit und für den Schutz von Schwächeren.

„Wer die Positionen führender Politiker der AfD heimlich unterschreibt oder auch mitträgt durch seine Mitgliedschaft oder sogar durch Mandatsträgerschaft in der AfD, muss sich ernsthaft fragen, ob das vereinbar ist mit einem Engagement innerhalb der katholischen Kirche“, sagte der Pallottiner im BR-Interview und fügte hinzu: „Die Kirche muss auf der Seite der Freiheit stehen, die Kirche muss auf der Seite der Schwächeren in unserer Gesellschaft stehen. Das ist der natürliche Ort der Kirche.“

Brühls Provinzial, Pater Markus Hau, hatte zuvor schon den Mut der Menschen gelobt, die zurzeit für demokratische Werte auf die Straße gingen. „Denn das muss man sich auch trauen“, so P. Hau. In einer Welt, die kaputt gehe, brauche es aber vertrauende Menschen, die sich dieser veränderten Zukunft mit Zuversicht stellten. „Die Zeit auf dem Sofa ist vorbei“, hatte der Provinzial betont. Wir seien in einer neuen Zeit angekommen und hätten keine Zeit mehr zum Ausruhen.

Interview für den Bayerischen Rundfunk, für einen Beitrag auf tageschau24 und in der Tagesschau.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Bischof Georg Bätzing (Limburg).

Völkischer Nationalismus ist unvereinbar mit Christentum

Diese Auffassung vertraten nun auch die deutschen Bischöfe, die mit einer ungewöhnlich klaren Erklärung die Bevölkerung wach rütteln wollten und sich dabei ausdrücklich von der AfD distanzierten. „Nach mehreren Radikalisierungsschüben dominiert inzwischen vor allem in der Partei ‚Alternative für Deutschland‘ (AfD) eine völkisch-nationalistische Gesinnung“, heißt es in dem Papier mit dem Titel „Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar“, das der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, vorstellte.

„Der Rechtspopulismus ist der schillernde Rand des Rechtsextremismus, von dem er ideologisch aufgeladen wird“

Die AfD changiere zwischen einem echten Rechtsextremismus und einem Rechtspopulismus, der weniger radikal daherkomme. „Der Rechtspopulismus ist der schillernde Rand des Rechtsextremismus, von dem er ideologisch aufgeladen wird“, heißt es in dem Papier weiter.

In beiden Fällen werde stereotypen Ressentiments freie Bahn verschafft: gegen Geflüchtete und Migranten, gegen Muslime, gegen die vermeintliche Verschwörung der sogenannten globalen Eliten, immer stärker auch wieder gegen Jüdinnen und Juden. Die katholischen Bischöfe betonen daher: „Völkischer Nationalismus ist mit dem christlichen Gottes- und Menschenbild unvereinbar. Rechtsextreme Parteien und solche, die am Rande dieser Ideologie wuchern, können für Christinnen und Christen daher kein Ort ihrer politischen Betätigung sein und sind auch nicht wählbar.“

Beitrag: Alexander Schweda
Fotos/Copyright: Deutsche Bischofskonferenz/Marko Orlovic; Pfarrei St. Jakob/Julian Schmidt

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