„Man muss beweglich sein im Kopf“
Der Malawier Pallottinerbruder Bruno studiert Landwirtschaft und die Kulturen
Der Sinn für Interkulturalität ist eine Angelegenheit, die langsam wachsen muss. Und mit Wachstum kennt sich Bruder Bruno Khumburani Mukhupa inzwischen aus, zumindest bei Pflanzen und Tieren. Denn der Pallottinerbruder studiert Landwirtschaft in Weihenstephan.
Bruder Bruno stammt aus einem kleinen Dorf im Süden von Malawi. Dort hat er zunächst Maschinenbau studiert. Über seine Schwester hat er dann die Pallottiner kennengelernt und seine Berufung entdeckt. Nach Postulat, Philosophiestudium und Noviziat kam er schließlich 2018 nach Deutschland und wollte dort ursprünglich Krankenpfleger werden. Doch dann entdeckte er seine zweite Berufung: die Landwirtschaft.
„In Malawi gibt es eine große Hungerskrise“, erzählt er. Die Ausbildung in der Landwirtschaft sei dort schlecht, die Mechanisierung müsse vorangetrieben werden. Und als er sah, wie gut und wirksam in Deutschland Landwirtschaft betrieben werde, kam ihm die Idee, mit diesem Wissen aus Deutschland zurück nach Malawi zugehen. Sein Plan: In Malawi eine Pallotti-Farm aufzubauen, um dort selbstständig zu sein sowie Leute, die Interesse haben, in einem Ausbildungszentrum auszubilden.
Die richtigen Sorten einsetzen
Natürlich würden sich Deutschland und Malawi von den Voraussetzungen unterscheiden. Der Mais sei im Prinzip gleich, aber in Malawi sei es warm und in Deutschland eher kalt. Fruchtbare Böden gebe es in seiner Heimat eher um Flüsse herum, der Rest der Böden sei lehmig. Daher gelte es, die richtigen Sorten einzusetzen. Ihm schwebt daher auch vor, Zucht-Zentren für Tiere und Pflanzen einzurichten. Auch Düngemittel müssten spezifisch eingesetzt werden.
So unterschiedlich wie die Landwirtschaft sind auch die Menschen, weiß Bruder Bruno. Das hat er schon bei den Pallottinern gelernt, die eine interkulturelle Gemeinschaft sind. Bereits beim Noviziat in Südafrika hat er die Interkulturalität des afrikanischen Kontinents erfahren. Seine wichtigste Erkenntnis dabei: „Man muss beweglich sein im Kopf“, sagt er und lacht. Man müsse die andere Kultur verstehen wollen. Denn jede Kultur habe ihre Stärken und Schwächen. „Dieses Verständnis aber muss wachsen“, sagt Bruder Bruno. Und vom Wachstum versteht er nun etwas mehr.
Zur Person
Bruno Khumburani Mukhupa (Jahrgang 1991) ist in Malawi geboren. Nach der Oberschule hat er zunächst Maschinenbau studiert. Von 2014 bis 2015 war er in Südafrika im Postulat und studierte dort bis 2017 „Generalphilosophie“. Das Noviziat in der Gemeinschaft der Pallottiner begann er in Queenstown/Südafrika (2017 bis 2018). Seine erste Profess legte er 2018 in Südafrika ab. Seine Ewige Profess, sein Versprechen auf Lebenszeit, am 3. Oktober 2021 im bayerischen Friedberg.
Bericht: Alexander Schweda
Bilder: Bruder Bert Meyer (Kaphatika), Alexander Schweda (Porträte)
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