Ewige Profess von Bruder Bruno Khumburani Mukhupa SAC

Ein Hoffnungszeichen aus Afrika

Bruder Bruno aus Malawi legt seine endgültige Weihe ab und ist ein Vorbote für Internationalität

Ein Versprechen auf Lebenszeit abzugeben, ist eine ernsthafte Angelegenheit. So zeigte Bruder Bruno Khumburani Mukhupa bei seiner ewigen Profess bei den Pallottinern im bayerischen Friedberg zunächst nicht die eigentlich für ihn typische Fröhlichkeit. Danach lachte er aber umso mehr. Provinzial Pater Helmut Scharler freute sich mit über die Profess als „Hoffnungszeichen“. Er war an Erntedank dankbar dafür, einen jungen Mitbruder „in unserer Mitte“ willkommen zu heißen.

Bruder Bruno aus Malawi ist ein Vorbote dafür, dass die Gemeinschaft in Friedberg noch vielfältiger wird. Der Provinzial kündigte an, dass dort ab Herbst ein internationaler Studenten-Campus zu Hause sein wird. Dies soll jungen Pallottinern aus Afrika und Indien ermöglichen, vor dem Theologiestudium ihr Deutsch zu verbessern und deutsche Kultur kennenzulernen. Sieben Studenten sollen im Gästehaus unterkommen. Die Ersten sind schon da und sorgten mit afrikanischem Gesang mit Trommel für mehr Internationalität bei der Profess-Feier – passend zu ihrem Mitbruder aus Malawi. Dieses südostafrikanische Land ist geprägt durch Armut.

Bruno Khumburani Mukhupa
Bruno Khumburani Mukhupa
Bruder Bruno Khumburani Mukhupa SAC

In seine Heimat will Bruder Bruno später zurückkehren. Er plant, eine landwirtschaftliche Genossenschaft aufzubauen und damit auch Jugendlichen Arbeit zu ermöglichen. Darauf bereitet sich Bruder Bruno jetzt mit einem Landwirtschaftsstudium in Weihenstephan vor. Trotz all dieser guten Vorsätze gab es einen Wermutstopfen. Zu dem Festgottesdienst durften der Vater und die Schwester des Profess-Kandidaten nicht aus Malawi einreisen, obwohl die Pallottiner dies ermöglichen wollten. „Man sollte besser umgehen mit Menschen, die in unser Land kommen wollen“, kritisierte der Provinzial.

„Das Evangelium kennt keine Landesgrenzen“, sagte Pater Scharler in seiner Predigt. Darin ging er auf das Thema Berufung in der heutigen Zeit ein. Anhand des Bestsellers „Homo Deus“ (Der Mensch ist Gott) von Yuval Noah Harari wies der Provinzial darauf hin, dass die Gottes-Idee immer mehr in den Hintergrund rückt. Was früher wie Zauberei erschien, mache jetzt menschengemachte Technik möglich. „Zu lange hat die Kirche Gott gebraucht, um Dinge zu erklären, warum die Welt sich dreht oder Naturkatastrophen passieren“, sagte Pater Scharler. Dadurch ergebe sich erstmals in der Geschichte die Chance zu einer neuen Beziehungsgeschichte zu Gott. „Die Sehnsucht des Menschen nach einer Beziehung mit Gott bleibt“, so der Provinzial. Und Gott sei durch und durch Beziehung. Zu dem Lesungstext aus dem Johannes-Evangelium über Nathanel, den Bruder Bruno ausgewählt hatte, sagte Pater Scharler: „In Jesus sieht mich Gott an. Mit einem Blick, der weiß um meine Geschichte und mein Geworden-Sein. Gott verleiht mir Ansehen.“ In der durchtechnisierten Welt brauche es Gott zur Beseelung der Menschen. Und dafür brauche es wiederum Zeugen. „Lieber Bruno, Du bist ein solcher Zeuge“, sagte Pater Scharler. Er versicherte seinem jungen Mitbruder im Namen der Pallottiner, für ihn und sein Heimatland Malawi auch künftig da zu sein.

Bruder Bruno Khumburani Mukhupa SAC

In der feierlichen Professfeier versprach Bruder Bruno, sich Gott zu weihen und endgültig der Gemeinschaft der Pallottiner anzuschließen. Seine Zeugen kamen aus Nigeria und Bayern: Pater John Ndidi Nwaocha, ehemaliger Delegat in Nigeria, und Maria Berger von der Pforte des Provinzialats in Friedberg.

Bruder Bruno Khumburani Mukhupa SAC
Bruder Bruno Khumburani Mukhupa SAC
Bruder Bruno Khumburani Mukhupa SAC

Zur Person

Bruno Khumburani Mukhupa (Jahrgang 1991) ist in Malawi geboren. Nach der Oberschule hat er zunächst Maschinenbau studiert. Von 2014 bis 2015 war er in Südafrika im Postulat und studierte dort bis 2017 „Generalphilosophie“. Das Noviziat in der Gemeinschaft der Pallottiner begann er in Queenstown/Südafrika (2017 bis 2018). Seine erste Profess legte er am 2018 in Südafrika ab. Er hat ein Landwirtschaftsstudium begonnen.

Predigt verpasst?

Einer hat einmal gesagt: „Zum ersten Mal in unserer Geschichte ist es möglich, Gott nicht mehr zu brauchen.“ Wir brauchen ihn nicht mehr als Erklärung. Und zum ersten Mal, meint er, sind wir frei geworden, Gott um seiner selbst willen zu lieben. Denn in dieser Liebe wird deutlich, dass Gott Beziehung ist. Es geht nicht darum zu erklären, wie die Welt entstanden ist, sondern wir glauben an Gott, dass er die Menschen liebt und dass er die Liebe ist.

Wir brauchen die Zusage aus der Unendlichkeit: „Ich liebe dich. Ich sehe dich. Ich vergesse dich nicht.“ Das zu entdecken und uns nahe zu bringen, wäre die Aufgabe der Kirche: Gott ist durch und durch Beziehungsgeschehen. Gott selber ist in sich Beziehung in seiner Dreifaltigkeit. Das will uns die Rede von der Dreifaltigkeit doch sagen. Dass Gott durch und durch Beziehung ist. In sich selbst, in seiner Persönlichkeit. Gott ist Beziehung für uns. Diese Sehnsucht bleibt.

Bericht & Bilder: Andreas Schmidt

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