Friedberg wird Gedächtnis der Pallottiner

Das Provinzarchiv wird auf das Gärtnereigelände des Provinzialats gebaut

Der Hauptsitz der Pallottiner erfährt in diesem Jahr eine deutliche Aufwertung: Nach Friedberg kommt das zentrale Provinzarchiv, das die Akten, Schriftstücke, Briefe und Dokumente aus den Gründerzeiten in In- und Ausland, von KZ-Aufenthalten und ähnliches an einem Ort zusammenbringt. Die bayerische Herzogstadt wird damit nun zum zentralen Gedächtnis der Pallottiner.

Professionell und sachgerecht wird das zentrale Archiv der Pallottiner nun in einem zweigeschossigen Bau im Pallotti-Park untergebracht, dort wo bis jetzt die Gärtnerei der Pallottiner stand. „Immer wieder gibt es Anfragen für wissenschaftliche Arbeiten“, erklärt Provinzökonom Pater Rainer Schneiders. „Außerdem ist es sinnvoll, dass der Provinzial und die Provinzleitung in Friedberg vor Ort auf das Archiv zugreifen kann“, so Schneiders.

Deshalb wird es in Friedberg nun nicht nur Räume für die Archivstücke und eine umfangreiches Bildarchiv geben, sondern auch eine Bibliothek und moderne Büroräume. Das Archiv war bislang vor allem in Limburg untergebracht, wo die ehemalige norddeutsche Pallottiner-Provinz bis 2007 ihren Sitz hatte. Nun soll das Archiv alle Häuser zusammenfassen. Später soll auch den Theresien- und Hildegardis-Schwestern angeboten werden, das Archiv zu nutzen. Daneben werden Dokumente und Bilder zur Öffnung und Schließung aller Häuser und Werke dort untergebracht.

Die Gebäude der Gärtnerei wurden jahrzehntelang zum Obst- und Gemüseanbau für den eigenen Bedarf von Bruder Richard Kley bewirtschaftet, der im März 2020 im Alter von 90 Jahren verstorben war. Da sich dieses Modell nun überlebt hat, wie Provinzökonom Schneiders erklärt, werden die Hochbeete, Außenanlagen sowie das Gewächshaus und die Gärtnerei, in dem noch die Stallungen für Schweine und Hühner zu sehen waren, dem Archivneubau weichen. Die Abrissarbeiten dazu haben diese Woche begonnen.

Ehemaliges Gewächshaus der Pallottiner
Ehemalige Stallung in der Gärtnerei der Pallottiner

Pallottiner setzen auf Nachhaltigkeit

Der Bereichsleiter der Abteilung Liegenschaften/Immobilien, Udo Nadler, betont, dass die Ordensgemeinschaft vor allem auf Nachhaltigkeit Wert lege. Dies werde bei der Auswahl der Baustoffe berücksichtigt, und komme auch durch den Einsatz einer Luft-Wärme-Pumpe zum Tragen. Schon jetzt beziehen die Pallottiner Öko-Strom und haben auf dem Dach ihres Gemeinschaftshauses eine Photovoltaik-Anlage aufgebracht. Außerdem sei so geplant worden, dass wertvolle Ahorn- und Kastanienbäume erhalten bleiben. Besonderen Wert haben die Pallottiner auch darauf gelegt, lokale Firmen für den Bau zu beauftragen.

Wie Udo Nadler erläutert, wird das Archiv ein Zweckbau werden mit einer Metallfassade, die sich farblich in die Umgebung einpasst. Das Gebäude wird aus Sichtbeton-Fertigteilen erstellt, die von der Luftfeuchtigkeit für die Archivierung geeignet sind. Somit werde es auch schnell mit der Errichtung gehen, wenn die Baugrube einmal ausgehoben ist.

Ein Bau, für die Ewigkeit bestimmt

Nach den Abrissarbeiten, die jetzt begonnen haben, und der Ausschachtung der Baugrube werde Mitte März der Rohbau beginnen, der Ende Juni fertig gestellt sein soll, so Nadler. Dazu wird nun ein Teil der Klostermauer abgerissen und so eine Baustellenzufahrt geschaffen, die mindestens so lange nötig bleibe, bis der Rohbau stehe. Der Fußgängerweg am Park entlang der Rederzhauser Straße ist daher gesperrt. Ab Juli beginne der Innenausbau, so dass Ende November, spätestens vor Weihnachten Provinzial Pater Helmut Scharler das Gebäude einweihen kann.

Der Kostenrahmen liegt bei circa 2,3 Millionen Euro. Der Bau sei aber auch „für die Ewigkeit bestimmt“, sagt Nadler. Provinzial P. Scharler macht deutlich, dass es ein deutliches Signal dafür sei, dass die Pallottiner hier fest verankert sind.

Bericht & Fotos: Alexander Schweda

Abbrucharbeiten an der ehemaligen Gärtnerei der Pallottiner

Das könnte Sie auch interessieren

Mitreden, Mitmachen, Mithelfen!

In Kontakt bleiben. Kostenlos 12 x pro Jahr!

Liken, kommentieren, abonnieren

Herzliche Einladung: Reden Sie mit!

Öffnen Sie sich Räume

Gemeinsam die Welt verändern!

Print Friendly, PDF & Email