Weihnachtsgrüße aus dem Provinzialat

Liebe Freundinnen und Freunde der Pallottiner!

Typisch italienisch! Typisch Römer. Eben auch Vinzenz Pallotti hatte Freude an Inszenierung und bildlicher Darstellung des Glaubens. Wir kennen das auch. Was wäre Weihnachten ohne Christbaum und Krippe?

Mancherorts ist das Jesuskind in der Kirche nicht allein in der Krippe zu sehen zusammen mit Maria und Josef und Ochs und Esel. Vor dem Altar ist nochmals eine größere Krippe aufgestellt, in der der Jesusknabe liegt. Ein Hinweis, dass das Kind aus Betlehem der Erlöser ist, dem wir im Gottesdienst in seinem Wort und im Sakrament des Altares begegnen.

Und damit sind wir wieder bei Vinzenz Pallotti. Er kannte natürlich das berühmte Bambino, also den Jesusknaben, aus der Kirche Santa Maria in Aracoeli, das bis heute hoch verehrt ist und dem bis heute jedes Jahr Tausende von Menschen zu Weihnachten per Post ihre Anliegen senden. Anfang der 1840er Jahre lässt Pallotti ein solches Bambino schnitzen, das er dann gerne bei Predigten auf dem Arm hält und den Menschen zum Kuss hinreicht. Deshalb muss der Fuß dieses Jesusknaben auch bald mit Metall umkleidet werden. Eine Gönnerin bot Pallotti für dieses Bambino kostbare Kleidungsstücke an. Die lehnte er ab. Jesus sollte so dargestellt sein, wie er war: als Kind in Armut geboren im Stall von Betlehem. Das hat den Gründer unserer Gemeinschaft immer wieder neu fasziniert, dass der unendliche Gott nicht irgend einen erhabenen, wundersamen Weg gewählt hat, um den Menschen seine Nähe zu zeigen, sondern dass er Mensch wurde wie jeder Mensch und dass er in Armut geboren wurde. Den Reichtum, den dieses Kind ausmacht, den können allein die Augen des Glaubens erfassen. Als erste haben dies die Hirten erlebt und die Weisen aus dem Morgenland. Das Dreikönigsfest, das Fest der Erscheinung des Herrn, wie es offiziell heißt, liebte Pallotti besonders. Für die Feierlichkeiten dieses Festtages hatte er das Bambino ursprünglich anfertigen lassen. Heute wird es in einem Schrein in der Kirche San Salvatore in Onda aufbewahrt, jener Kirche, in der Vinzenz Pallotti unter dem Altar seine letzte Ruhestätte hat.

Typisch italienisch. Typisch Römer. Viele Menschen kommen in diese Kirche, nicht, um die Hl. Messe mitzufeiern, nicht um Pallotti zu verehren, nein, sie gehen zum Bambino, berühren seinen Fuß und sagen ihm still ihre Anliegen. Sie erkennen mit den Augen des Glaubens: Hier berühren sie im schlichten Bild den Heiland und Erlöser, der unser menschliches Leben begleitet und mitträgt.

Wenn wir Weihnachten feiern mit all den vielen Gebräuchen, die wir heute haben, dann gehört auch die Krippe dazu und die Feier der Eucharistie als Christmette oder als Weihnachts-Hochamt. Wer das Haus aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr verlassen kann, erlebt dies am Fernseher oder im persönlichen Gebet.

Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen, dass die Feier der Weihnacht, dass jede Krippe Sie daran erinnert, dass das Kind von Betlehem nicht Geschichte oder Kunst ist, sondern dass der Heiland und Erlöser auch heute unser Leben, Ihr Leben begleitet und mitträgt. Dafür danken wir ihm am Fest seiner Geburt. Und wie Pallotti staunen wir, dass der unendliche Gott uns beachtet, uns mag und uns nahe ist in seinem Sohn Jesus Christus.

So wünsche ich Ihnen ein Weihnachtsfest, das Sie mit Freude und Frieden im Herzen feiern können und das Sie neu mit großem Vertrauen erfüllt, dass Christus auch für Sie geboren wurde als Ihr Heiland und Erlöser.

Ich danke Ihnen, auch im Namen meiner Mitbrüder, für all Ihre Verbundenheit und Ihre Unterstützung unseres Apostolates hierzulande und weltweit.

Unser Vater im Himmel begleite Sie alle Tage des neuen Jahres 2019
mit seiner Treue und seinem Segen!

Ihr

Pater Alexander Holzbach SAC
Mitglied der Provinzleitung
Chefredakteur „das zeichen“

Das Bambino des Hl. Vincenzo Pallotti
Heute wird das "Bambino" des heiligen Vinzenz Pallotti in der Kirche San Salvatore in Onda aufbewahrt. Es wartet in der Weihnachtszeit vor dem Altar auf die Anliegen der Gläubigen.

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