Provinz startet neue Initiativen

Eindrücke von der Visitation des Generalrats Pater Manus

Das Corona-Virus hat auch der üblichen Visitation des Generalrektors P. Jacob Nampudakam in unserer Provinz einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Wir haben dies daher ganz pragmatisch gelöst“, sagt Generalrat Pater Martin Manus. Er hat begonnen, alle Niederlassungen zu besuchen und mit den Mitbrüdern Gespräche zu führen. Im November wird der Generalrektor in die örtlichen Kommunitäten kommen. Einmal in der sechsjährigen Amtszeit des Generalrektors findet diese Visitation statt.

„Eine Visitation ist vor allem ein spirituelles Ereignis“, sagt Pater Manus. Es gehe darum, die Situation der Provinz anzuschauen und gemeinsam mit den Mitbrüdern und der Provinzleitung zu überlegen, wie es nach dem Willen Gottes weiter geht. Die Pallottiner in Deutschland und Österreich haben viel geleistet für die Verbreitung der Gemeinschaft weltweit, vor allem in Afrika, Indien, Australien sowie Nord- und Südamerika. Angesichts des Rückgangs der Berufungen sei es nun eine Zeit, in der Aufgaben abgegeben werden müssten. Dennoch sei es wichtig, zugleich neue Initiativen zu starten, wie dies in Meran, in Konstanz und auf dem Kohlhagen geschehe. Und mit dem Aufbau der pallottinischen Gemeinschaft in Nigeria und Malawi hat die Provinz nochmals eine missionarische Aufgabe übernommen, die viel Einsatz erfordert, aber auch neue Kräfte wecken kann.

Viel Dynamik, weniger Strukturen

In anderen Ländern wie in Indien oder in Afrika dagegen wachse die Gemeinschaft. Es entstünden Schulen, Pfarreien, sozial-caritative Einrichtungen, Exerzitien- und Bildungshäuser. Es gebe viel Dynamik nach vorne mit einer großen Zahl an Berufungen, allerdings müssten Strukturen gefestigt und Administrationen aufgebaut werden, damit die pallottinischen Einheiten dort selbständiger werden und wirtschaftlich auf eigenen Füßen stehen könnten. Besonders wichtig sei eine gute Ausbildung und spirituelle Formung der jungen Mitbrüder. Wieder andere Einheiten, so zum Beispiel zwei der brasilianischen, seien mehr oder weniger konstant und stabil. So zeige sich ein vielfältiges Bild der Pallottiner weltweit, das von der Idee der Zusammenarbeit aller im Geist Vinzenz Pallottis geprägt sei. „Wir wollen Ressourcen teilen“, sagt Pater Manus, „und zwar im Miteinander und nicht in der Einbahnstraße“.

Nicht nur die Visitation war von der Corona-Krise beeinträchtigt. Die Arbeit im Generalat in Rom fand unter extremen Bedingungen statt: „Wir waren unter völliger Quarantäne und durften zwei Monate das Haus nicht verlassen“, erzählt der Generalrat. Das sei eine große Herausforderung für das Gemeinschaftsleben gewesen. Aber auch die Nöte aus den Provinzen, die in wirtschaftliche Schwierigkeiten gerieten, drangen nach Rom. Pallottinische Schulen bekamen Probleme, weil sie wegen der Quarantäne keine Schulgelder einsammeln konnten, aber die Lehrkräfte weiter bezahlen müssen. Pallottinische Gemeinschaften in Indien, Afrika und Südamerika verteilen Lebensmittel und täglichen Bedarf an die notleidende Bevölkerung. Gerade hier habe die Herz-Jesu-Provinz wirksame Soforthilfe geleistet, betonte Pater Martin Manus und fügte hinzu: „Corona hat uns vor ganz neue Fragen gestellt, aber auch viel Solidarität erfahren lassen.“

Generalat der Pallottiner in Rom
Blick von der Ponte Sisto: das Generalat unserer Gemeinschaft in Rom.

Text und Porträtfoto: Alexander Schweda

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