Im Gedenken

Pater Wilhelm Schaberger SAC

Am frühen Morgen des 15. März 2019 verstarb im Limburger St. Vincenz-Krankenhaus unser Mitbruder P. Wilhelm Schaberger SAC. Er wurde 86 Jahre alt, war fast 59 Jahre Pallottiner und stand im 55. Priesterjahr.

Geboren wird Wilhelm am 3. Dezember 1932 in Gau-Algesheim am Rhein als Sohn der Eheleute Johann Karl und Margareta Schaberger, geborene Ewen. Die Taufe empfängt er am 14. Dezember 1932, gefirmt wird er am 25. Juni 1944 in seiner Heimatkirche. In den Jahren von April 1939 bis Juli 1947 besucht er die heimische Volksschule. Es schließt sich eine Berufsausbildung zum Bäcker an, die er beim Gau-Algesheimer Bäckermeister Karl Wirth durchläuft und im Herbst 1950 abschließen kann; eine kurze Zeit arbeitet er als Bäckergehilfe.

Mit seinen Eltern – der Vater ist Metzgermeister und später als Arbeiter tätig – und den vier älteren Geschwistern pflegt Willi von Kindesbeinen an ein bodenständiges Glaubensleben. Seine Frömmigkeit ist lebensfroh und geprägt von einer tiefen Liebe zur Eucharistie und dem „Gebet der einfachen Leute“, wie er den Rosenkranz noch im Alter gerne nennt und täglich betet.

Das Vorbild seines Bruders Heinz – er ist seit 1950 Pallottiner und wird bis zu seinem frühen Tod im Mai 1970 in Kanada wirken – motiviert Willi, selbst um Aufnahme in der Priester- und Brüdergemeinschaft Vinzenz Pallottis zu bitten. So kommt er als Schüler im April 1951 nach Limburg ans Bischof-Vieter-Kolleg, um das Abitur zu machen, das er sieben Jahre später am Städtischen Gymnasium erwirbt. Seine Vorgesetzten bescheinigen ihm einen „gediegenen Charakter“, eine gesunde Religiosität und eine große Hilfsbereitschaft in der Gemeinschaft. Mit der Einkleidung am 1. Mai 1958 beginnt Willi Schaberger sein Noviziat in Olpe/Westfalen und feiert zwei Jahre später seine erste Profess. Mit dem Wechsel an die Theologische Hochschule in Vallendar beginnt für den jungen Frater eine persönlich herausfordernde Zeit, die ihn aber wachsen und reifen lässt. Das Theologiestudium fällt ihm nicht leicht. Er erfährt seine Grenzen, hat jedoch einen starken Willen und arbeitet gewissenhaft weiter. Immer wieder holt er sich Kraft im Gebet. Und gerne packt er zum Ausgleich handwerklich zu, auch zu nächtlicher Stunde in der Backstube der Hochschule, um für die Gemeinschaft frisches Brot zu backen. Überhaupt scheint er nicht im Geringsten daran zu denken, sich durch noch so schwierige theologische Traktate seine Lebensfreude nehmen zu lassen.

Am 25. April 1963 kann Frater Schaberger seine ewige Profess in Vallendar ablegen. Die Diakonenweihe empfängt er am 15. März 1964 in der Hochschulkirche aus den Händen des Trierer Weihbischofs Bernhard Stein, der ihn am 19. Juli desselben Jahres in der Wallfahrtskirche Schönstatt auch zum Priester weiht. Erfolgreich kann Willi sein Studium abschließen. Bei einem Seelsorgepraktikum in Siershahn (Westerwald) ist er nun ganz in seinem Element. Besonders die Kinder- und Jugendarbeit bereitet ihm große Freude. Die durch das 2. Vatikanische Konzil angestoßene Erneuerung der Liturgie beginnt der Jungpriester begeistert umzusetzen.
Pfarrer Dickopf lobt ihn in seiner Beurteilung sehr, kann sich aber die Bemerkung nicht verkneifen: „H. P. Schaberger ist ein überaus williger und hilfsbereiter Mensch, der nur durch seine spitze Zunge ab und an sich aufrichtige Sympathien verscherzen könnte.“

In den darauffolgenden Jahren ist Willi Schaberger in der Jugendarbeit an Haus Wasserburg Vallendar und im Jugendheim Steinbachtalsperre bei Euskirchen anzutreffen. Im Sommer 1972 übernimmt er die Kaplanstelle in der Pfarrei St. Vinzenz Oberhausen-Osterfeld, wo er drei Jahre engagiert arbeitet, um dann auf Wunsch seiner Provinzoberen als Kaplan in die Pfarrgemeinde St. Marzellinus und Petrus Vallendar zu wechseln. Allerdings ist ihm hier keine lange Zeit beschieden, denn bald wird er im Sauerland gebraucht. Im Oktober 1976 kommt Pater Schaberger nach Olpe-Rhode und übernimmt die Leitung der dortigen Pfarrei St. Cyriakus mit der Filiale Maria-Hilf in Sondern. Hier wird er etwas mehr als 25 Jahre seines Pallottinerlebens verbringen und Spuren hinterlassen. Leutselig, fromm und doch geerdet, mit Herz und auch einem starken Willen begleitet er das Leben der Menschen in seiner Pfarrei. Ab Mai 2002 geht er für etwa fünf Jahre als Seelsorger ans Olper St. Martinus-Hospital. Als im Herbst 2007 die Auflösung des Pallottihauses im Osterseifen beginnt, wird P. Schaberger zum Vizerektor der Kommunität ernannt; er zieht mit drei Mitbrüdern ins Mutterhaus der Olper Franziskanerinnen. Zahlreiche Kontakte und Freundschaften pflegt er und nimmt er mit, als er schließlich zum 1. März 2009 ins Missionshaus nach Limburg versetzt wird. Hier bringt er sich im Rahmen seiner Möglichkeiten ins Leben der Gemeinschaft ein, ohne großes Aufheben um sich selbst zu machen. Selbstverständlich feiert er täglich die Eucharistie mit. Viel Zeit verbringt er im Gebet und freut sich an geselligen Runden bei Tisch oder in der Rekreation. Er mag es, Besuch aus dem Sauerland zu empfangen und Neuigkeiten von dort zu erfahren.

Zuletzt ließen P. Schabergers Kräfte spürbar nach. Er starb am 15. März, dem Jahrestag seiner Diakonenweihe. Wir Pallottiner danken unserem Mitbruder sehr für sein Lebens- und Glaubenszeugnis. Er vertraute auf die Gegenwart Gottes und lieh ihr seine Stimme – in der Feier der Sakramente, in der Verkündigung des Wortes Gottes, in der Gemeinschaft mit vielen Menschen. Wir wünschen ihm, dass er nun der Liebe Gottes endgültig begegnen darf, der er ein Leben lang vertraut und gedient hat.

Wir feiern die Eucharistie im Gedenken an P. Wilhelm Schaberger SAC am Mittwoch, dem 20. März 2019, um 10.30 Uhr in der Pallottinerkirche St. Marien zu Limburg, Wiesbadener Straße 1. Anschließend geleiten wir den Verstorbenen auf den Friedhof der Gemeinschaft zu seinem Grab.

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