Im Gedenken

Pater Richard Pfletschinger SAC

Am 13. Januar 2023 verstarb im Missionshaus in Limburg unser Mitbruder Pater Richard Pfletschinger SAC mit 84 Lebens-, 58 Profess- und 54 Priesterjahren.

Richard Pfletschinger ist am 16. November 1938 in Eislingen/Fils als ältester Sohn des Werkzeugschlossers Richard Pfletschinger und dessen Ehefrau Martha, geb. Grimm, geboren und wurde wenige Tage später, am 27. November, getauft. In Eislingen wuchs er zusammen mit drei Geschwistern in einer sehr katholisch geprägten Familie auf und besuchte von 1944 bis 1952 die Volksschule. Während dieser Zeit war er in seiner Heimatkirche St. Markus ein eifriger Ministrant und empfing am 24. Juni 1950 durch den Rottenburger Weihbischof Dr. Franz Josef Fischer das Sakrament der Firmung.

Bald schloss er sich der katholischen Jugend an. Damals schon ließ er gelegentlich sein Interesse am Priesterberuf erkennen, doch dann begann er am 15. August 1952 eine kaufmännische Ausbildung bei der Papierfabrik Fleischer GmbH in Eislingen und besuchte die kaufmännische Berufsschule in Göppingen. Die Kaufmannsgehilfenprüfung als Industriekaufmann legte er im Herbst 1955 vor der Industrie- und Handelskammer in Stuttgart ab. Obwohl der Ausbildungsbetrieb ihm „besonders seine gewissenhafte Arbeit, seinen Fleiß und seine Pünktlichkeit“ bescheinigte, hatte er sich schon Monate vorher entschieden, die kaufmännische Tätigkeit zu beenden.

Klar war, dass er Ordenspriester werden wollte, aber in welcher Gemeinschaft? So war er zunächst für einige Monate bei den Salesianern in Buxheim, dann ein halbes Jahr in der Spätberufenenschule der Karmeliten in Bamberg, dann einige Wochen in der Stiftsschule in Stams/Tirol. Von dort aus bewarb er sich schriftlich und schließlich auch persönlich im Februar 1957 beim Provinzial der Pallottiner in Friedberg um Aufnahme in das Missionsseminar Hersberg am Bodensee, in das er am 1. Mai eintreten konnte.

Schon damals zeigte sich sein Bemühen, sich mit all seinen Kräften und Talenten für das Wohl der Gemeinschaft einzusetzen, gleichzeitig aber seinen persönlichen Ideen treu zu bleiben. Das wurde deutlich bei der gewissenhaften Erledigung der Arbeiten, die ihm übertragen wurden wie auch auf dem Fußballplatz. Hier kam ein beachtliches technisches und strategisches Geschick zum Vorschein, doch auch die Ungeduld, die Ungeschicklichkeit seiner Mitspieler zu ertragen.

Nach seiner Abschlussprüfung trat er am 13. Mai 1962 in das Noviziat der Pallottiner in Untermerzbach bei Bamberg ein, wo er am 1. Mai 1964 die erste Profess ablegte. Dem Studium der Philosophie widmete er sich von 1963 bis 1965 in Untermerzbach, anschließend der Theologie in Vallendar. Dort erhielt er 31. März 1968 durch den Bischof von Trier Dr. Bernhard Stein die Diakonenweihe.

Die Priesterweihe empfing er am 21. Juli 1968 in der Pfarrkirche „12 Apostel“ zu Augsburg-Hochzoll durch Weibischof Dr. Josef Zimmermann. Während des anschließenden pastoraltheologischen Studienjahres war er in der Augsburger Pfarrei „Hl. Geist“ tätig. Dort zeigte sich neben seinem Einsatz in der Seelsorge und der Schule besonders auch wieder sein angestammtes Interesse für Verwaltung. Zunächst folgte ein Einsatz als Erzieher im St. Paulusheim in Bruchsal (1969 – 1972) und dann als Kaplan in Grafenau (1972 – 1975).

Eine gewichtige Weichenstellung im Leben von P. Pfletschinger bedeutete sein Umzug nach Unterfranken. Im Herz-Jesu-Heim Untermerzbach mit Noviziat und Philosophischer Hochschule der Pallottiner war er von 1975 bis 1994 Ökonom, also „Finanz- und Wirtschaftsminister“ der Niederlassung. Mit seinen ökonomischen und verwaltungstechnischen Kenntnissen war er zugleich immer ein hilfsbereiter und auch kritischer Berater der Provinz. Die Sorge um einen korrekten Umgang mit den wirtschaftlichen Mitteln war für ihn auch wichtig als Seelsorger, in der Begleitung des Förderer- und Wohltäterkreises und in der Werbung um geistliche Berufe. Am 1. Februar 1994 begann er in der nahe gelegenen Pfarrei Reckendorf mit der Kuratie Gerach seinen Dienst als Pfarrer. Da galt es zunächst, das Pfarrhaus zu renovieren, doch im Mittelpunkt stand die Sorge um die Gemeinde und die Gläubigen. Die Wertschätzung, die er bald auch unter den Mitbrüdern im Dekanat Ebern erlangte, zeigte sich 2003 in seiner Bestellung zum Prokurator des Dekanates.

Nach seiner Entpflichtung 2009 siedelte er nach Ebern über, wo er als mitarbeitender Priester in der Pfarreiengemeinschaft Ebern mit Unterpreppach und Jesserndorf weiterhin seelsorglich wirkte.

2019 wurde P. Pfletschinger mit dem wohlverdienten Dank des Generalvikars aus dem Seesorgsdienst der Diözese Würzburg verabschiedet. Seine Gesundheit war inzwischen so angeschlagen, dass er eine intensivere pflegerische Betreuung benötigte, die er im Missionshaus in Limburg fand. Nicht erst in dieser Zeit war ihm Frau Nüsslein eine treue und umsichtige Stütze. Bei der Verabschiedung aus dem Seelsorgsdienst war von vielen Seiten zu hören: P. Pfletschinger wird an vielen Orten fehlen. Das wird wohl noch einige Zeit zu hören sein.

Wir feiern die Eucharistie im Gedenken an Pater Richard Pfletschinger SAC am Mittwoch, dem 18. Januar 2023, um 10:30 Uhr in der Pallottinerkirche St. Marien zu Limburg, Wiesbadener Straße 1. Anschließend geleiten wir den Verstorbenen auf den Friedhof der Gemeinschaft zu seinem Grab.

Priester, die konzelebrieren wollen, werden gebeten, Schultertuch, Albe und Stola mitzubringen. An Stelle zugedachter Kranzspenden erbitten wir im Sinne des Verstorbenen eine Spende für die missionarischen Aufgaben unserer Gemeinschaft. (Pallottiner KdöR, HypoVereinsbank Augsburg, IBAN DE75 7202 0070 0007 7054 17)

Das könnte Sie auch interessieren

Mitreden, Mitmachen, Mithelfen!

In Kontakt bleiben. Kostenlos 12 x pro Jahr!

Liken, kommentieren, abonnieren

Herzliche Einladung: Reden Sie mit!

Öffnen Sie sich Räume

Gemeinsam die Welt verändern!

Print Friendly, PDF & Email