Im Gedenken

Pater Raimund Weber SAC

Am Nachmittag des 17. Oktobers starb im Missionshaus in Limburg unser Mitbruder Pater Raimund Weber SAC. Er war 87 Jahre alt, 64 Jahre Pallottiner und sechzig Jahre Priester.

Raimund Weber wurde am 10. Juni 1937 als erstes Kind von Clemens Weber und seiner Frau Margarete, geb. Schneider, in Niederfischbach im Westerwald geboren. Mit seiner jüngeren Schwester Imelda verband ihn eine lebenslange, enge Beziehung. Geprägt von seinem katholischen Elternhaus auf der „Trierer Insel“ und angeregt durch einen Cousin seiner Mutter, Joseph Schuh, der Pallottiner war, wechselte Raimund 1949 von der Volksschule in Harbach auf das Hermann-Josef-Kolleg in Rheinbach und lebte im Internat der Gemeinschaft. Nach dem Abitur begann er 1958 das Noviziat in Olpe. P. Helmut Mertens, sein Novizenmeister, schreibt: „Raimund ist einer von den Stillen im Land, der, obwohl er sich selbst nicht in den Mittelpunkt stellt, gerne da ist, wo es munter und froh zugeht. So mögen ihn alle gern.“ Am 25. April 1960 legte er in Olpe seine erste Profess ab, seine Ewige Profess am gleichen Tag 1963 in Vallendar. Von Weihbischof Dr. Bernhard Stein wurde er in der Wallfahrtskirche in Vallendar am 19. Juli 1964 zum Priester geweiht.

Schon früh hatte Raimund den Wunsch geäußert, in der Jugendarbeit der Gemeinschaft zu arbeiten. So wurde er im Anschluss an seine Studien 1965 Erzieher am Vinzenz-Pallotti-Kolleg in Rheinbach. Um ihn als Heimleiter zu qualifizieren, ermöglichte ihm die Provinz einen heilpädagogischen Kurs in Bayern und dann ab 1979 das Pädagogikstudium in Münster. Mit Auszeichnung schloss er 1973 seine Studien der Erziehungswissenschaften ab und erhielt mit der Anerkennung des zweiten Staatsexamens für das Lehramt am Gymnasium die Möglichkeit als Lehrer zu arbeiten. Obwohl er schon im Sommer 1973 mit der Leitung des Internates in Rheinbach betraut wurde, absolvierte er nebenher das anstrengende Referendariat am Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium in Bonn. Im Rückblick beschrieb er diese Zeit als die aufreibendste in seinem Leben. Bis 1989 wirkte Raimund Weber in Rheinbach, war Dozent für Allgemeine Pädagogik in Köln und anderen Orten und engagierte sich als Vorsitzender in der Arbeitsgemeinschaft der Katholischen Internate im Rheinland und darüber hinaus bundesweit. Im Laufe der Jahre wuchs in ihm der Wunsch als Seelsorger in einer Pfarrei arbeiten zu dürfen. „Am besten eine Pfarrei mit Zwiebelturm“ – wie er P. Werner Dohn auf Wanderungen in Südtirol scherzhaft sagte. Doch nur für ein halbes Jahr war ihm eine Seelsorgestelle in unserer Pfarrei in Hamburg-Rahlstedt vergönnt. Dann ließ er sich wieder von der Gemeinschaft rufen: Als Studienpräfekt für die Ausbildungskommunität in Vallendar, erst als Vizerektor und dann ab 1995 bis 2002 als Rektor der Hausgemeinschaft an unserer Hochschule. Als Dozent für Religionspädagogik und Katechetik brachte er sich an der Hochschule ein.

Als im Jahr 2000 ein Brand die Hochschule verwüstete, blieb Raimund Weber in all der Aufregung der ruhende Pol. P. Norbert Hannappel dankt ihm später: „Dir ist es immer wieder gelungen, auftretende Spannungen aufzufangen und ein friedliches Miteinander zu begründen.“ Diese Ruhe und Menschenfreundlichkeit zeichneten ihn ein Leben lang aus. In seiner schönen, ruhig dahinfließenden Handschrift schrieb er unzählige Protokolle als Hausrat und dann von 1990 bis 2002 als Mitglied der Provinzleitung.

Ein Lebenstraum erfüllte sich 2002 mit der Berufung zum Pfarrer in St. Marzellinus und Petrus in Vallendar, ab 2005 auch Pfarrer von St. Peter und Paul in Urbar. Bis 2008 war er in seiner Freundlichkeit ein beliebter Pfarrer. Er wirkte weniger durch die Kraft seiner Worte als durch sein liebevolles Wesen.

2008 wechselte er in das Missionshaus in Limburg. Auch hier übernahm er als Vizerektor und Ökonom wieder Pflichten und Aufgaben. „Ich bin beschäftigt!“, schrieb er in dieser Zeit auf die Frage, wie es ihm ginge und ob er etwas brauche. Nach dem 80. Geburtstag ließen seine Kräfte nach. Obwohl körperlich eingeschränkt, blieb er sich und seinem Wesen treu. Am 17. Oktober 2024 verabschiedete sich Raimund Weber aus diesem Leben wie er war, still und leise, ohne viel Aufhebens um sich zu machen.

Unsere Gemeinschaft verliert in P. Raimund Weber einen treuen Mitbruder, der ein Leben lang ruhig und freundlich seine Pflicht getan hat. Der sich immer wieder hat rufen lassen. Ein Mitbruder, der in sich und in Gott ruhte. In die Freundlichkeit Gottes legen wir voll Vertrauen sein Leben.

Das Requiem für P. Weber wird am Samstag, dem 26. Oktober, um 10.30 Uhr in der Pallottinerkirche in Limburg, Wiesbadener Str. 1, gefeiert. Anschließend findet die Beisetzung auf dem gemeinschaftseigenen Friedhof statt. Priester, die konzelebrieren wollen, werden gebeten, Schultertuch, Albe und Stola mitzubringen.

An Stelle zugedachter Kranzspenden erbitten wir im Sinne des Verstorbenen eine Spende für die missionarischen Aufgaben unserer Gemeinschaft. (Pallottiner KdöR, HypoVereinsbank Augsburg IBAN DE75 7202 0070 0007 7054 17)

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