Im Gedenken
Pater Ludwig Baron SAC
In den Mittagsstunden des 26. November 2018 verstarb in der Seniorenstation des Haues St. Vinzenz Pallotti in Immenstaad am Bodensee unser Mitbruder Pater Ludwig Baron SAC im Alter von 82 Jahren, im 60. Profess- und 56. Priesterjahr.
Als zweites von fünf Kindern des Landwirts Lukas Baron und dessen Ehefrau Elisabeth, geb. Schwein, wurde Ludwig Baron am 25. Oktober 1936 in Hambrücken geboren und drei Tage später dort in der Pfarrkirche getauft. Seine Kindheit war bestimmt von bescheidenen Verhältnissen, zumal der Vater seit 1944 als Soldat in Rumänien vermisst und die Mutter schon früh gesundheitlich geschwächt war. An seinem Geburtstag 1945 wurde Ludwig in seiner Heimatkirche durch den Freiburger Weihbischof Dr. Wilhelm Burger gefirmt. Sieben Jahre lang besuchte er die Volksschule Hambrücken, um dann 1949 um Aufnahme ins St. Paulusheim in Bruchsal zu bitten mit der Absicht, Pallottiner und Priester zu werden. Dieser Schritt wurde von seinem Lehrer wie auch vom Heimatpfarrer freudig begrüßt und unterstützt. Daher waren die Pallottiner auch bereit, angesichts der geringen finanziellen Mittel der Familie auf die vollen Pensionskosten zu verzichten.
Nach dem Abitur 1957 trat er in das Noviziat der Pallottiner in Untermerzbach/Ufr. ein, wo er zwei Jahre später die erste Profess ablegte. Am dortigen Philosophischen Institut absolvierte er die philosophischen Studien, um anschließend von 1960 bis 1964 Theologie an der Theologischen Hochschule der Pallottiner in Vallendar/Rh. zu studieren. 1962 legte er im Apostolatshaus Hofstetten die ewigen Versprechen ab. Gegen Ende seiner Studienzeit erfolgten die niederen Weihen und 1963 die Diakonenweihe durch Weihbischof Dr. Bernhard Stein von Trier. Am 14. Juli 1963 wurde er in der Pfarrkirche „Heilig Geist“ in Augsburg-Hochzoll durch den Augsburger Weihbischof Josef Zimmermann zum Priester geweiht. Nach dem Abschluss des Theologiestudiums besuchte er 1964 – 1965 den Pastoralkurs am Pastoraltheologischen Institut der Pallottiner in Friedberg, der mit einem Seelsorgeeinsatz in der Stadtpfarrei St. Jakob verbunden war. Der damalige Stadtpfarrer Josef Schineis lobte seinen eifrigen Einsatz und seine Leutseligkeit.
Von 1965 bis 1969 wirkte P. Baron als Vikar in der Pfarrei St. Martin in Konstanz-Wollmatingen. Ein wichtiges und schwieriges Seelsorgefeld war das benachbarte Psychiatrische Landeskrankenhaus Reichenau. Hier sammelte er prägende Erfahrungen für seinen weiteren priesterlichen Dienst. Später wurde die Wallfahrtskirche „Herrgottsruh“ in Friedberg sein Mittelpunkt, wo er von 1969 bis 1984 tätig war, verbunden mit einer Anstellung als Religionslehrer. P. Alfred Maier SAC, bereits seit 1959 dort Wallfahrtsdirektor, war ihm nicht nur ein hilfreicher Mitbruder und Chef, sondern er ermöglichte ihm auch einen weiten Blick in die Kunstgeschichte, vor allem in Bezug auf die Wallfahrtskirche „Herrgottsruh“. So war P. Baron bestens vertraut mit den vielfältigen und langwierigen Diskussionen um die Rebarockisierung der Kirche und um Pläne für eine mögliche Rekonstruktion des „Heiligen Grabes“. In diesem Ringen mit verschiedenen Experten und Dienststellen wurde er voller Emotion zu einem Zeugen von Erfolg, Kompromiss und Niederlage. Der Wunsch, eines Tages doch die Ursprungsideen von „Pater Direktor“ verwirklicht zu sehen, ließ ihn auch in den folgenden Jahrzehnten nicht los. Nach dem Tod von P. Maier 1983 kam auch bald für P. Baron die Zeit des Abschieds. 1984 siedelte er ins Apostolatshaus Hofstetten um, und von dort 1987 nach St. Bernhard in Schwäbisch Gmünd, unterbrochen von Seelsorgevertretungen im Krankenhaus Freising. P. Baron war ein volkstümlicher Seelsorger, dem das Wort im persönlichen Gespräch bedeutend leichter von den Lippen sprudelte als in der Predigt oder der Katechese. Er hatte ein Herz für die Schwachen, mit denen er emotional leiden konnte, aber er konnte sich auch über kleine Aufmerksamkeiten oder Anekdoten geradezu kindlich freuen. Das zeigte sich bis in seine letzten Jahre hinein, so ab 1997 im Pallottiheim Friedberg und ab 2007 als Seelsorger bei den Theresienschwestern vom Katholischen Apostolat in Mering und für die Bewohner in deren Altenheim.
Schon seit Jahren zeichnete sich ab, dass auch P. Baron selbst immer mehr Betreuung benötigte. So zog er 2011 in die Seniorenstation des Hauses St. Vinzenz Pallotti in Immenstaad am Bodensee um. Dort pflegte er auch immer noch engen Kontakt mit den Mitbrüdern der benachbarten Gemeinschaft der Pallottiner von St. Josef Hersberg. Schließlich konnte er geschwächt und erschöpft, aber voller Hoffnung auf die Verheißung des Evangeliums, sein Leben am 26. November 2018 in die Hand seines Schöpfers zurückgeben.
In Friedberg feiern wir die Eucharistie im Gedenken an den Verstorbenen am Montag, dem 03.12.2018, um 10.00 Uhr in der Wallfahrtskirche Herrgottsruh, Herrgottsruhstr. 29, 86316 Friedberg. Anschließend findet die Beisetzung auf dem Friedhof der Gemeinschaft statt.
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