Im Gedenken

Pater Karl Frings SAC

Am 13. Dezember 2020, dem Morgen des dritten Adventes, starb in der Horst-Schmidt-Klinik in Wiesbaden unser Mitbruder Pater Karl Frings SAC im Alter von 87 Jahren, mit dreiundsechzig Profess- und neunundfünfzig Priesterjahren.

In Rurberg bei Monschau in der Eifel wurde Karl Frings am 7. Oktober 1933 als sechstes Kind von Paul und Maria Frings geboren. Bei der Geburt des achten Kindes verstarb Karls Mutter 1940, das kleine Mädchen kurz danach.

Als die Alliierten 1944 über Belgien in die Eifel vorstießen, musste die Familie für ein Jahr die Heimat verlassen und wurde bei Goslar untergebracht. Mit Kriegsunterbrechungen besuchte Karl ab 1940 die Volksschule. Das Leben ohne Mutter, mit vielen Geschwistern, ist nicht leicht. Der Vater bewirtschaftet als Landwirt einen kleinen Hof. 1948 wendet Karl sich mit dem Wunsch, Priester zu werden „und auch einmal das zu erleben, was die Geistlichen in der Mission erlebt haben“, über seinen Pfarrer an die Pallottiner.

Nach dem Abitur 1955 auf dem Bischof-Vieter-Kolleg in Limburg und dem Studium der Philosophie und Theologie in Olpe und Vallendar wird Karl Frings am 16. Juli 1961 in Vallendar durch Bischof Bruno Hippel von Oudtshoorn zum Priester geweiht.

Mit dem Schiff von Southampton geht P. Karl Frings im September 1962 als Missionar nach Südafrika. Zunächst ist er auf der Pallottifarm bei Queenstown, um Englisch und Afrikaans zu lernen. Anfang 1963, nach nur kurzer Zeit der Eingewöhnung, wird P. Frings jeweils für mehrere Monate zur Vertretung in verschiedene Pfarreien versetzt. Über Cathcart kommt er nach Balfour, nach Willowvale und Whitlesea. Dazwischen besucht er im Herbst 1964 das von Bischof Rosenthal aufgebaute missiologische Institut in Lumku.
1966 wird er nach Balfour versetzt. Neben seiner Tätigkeit als Pfarrer bewirtschaftet er die Farm der Gemeinschaft mit 680 Morgen Land. Milchvieh und Tabakanbau sichern den Unterhalt der Gemeinschaft.

Hier entwickelt P. Frings sein Talent für Sprachen. Als dritte Fremdsprache lernt er Xhosa und schafft es, jeden Sonntag in drei Sprachen zu predigen. Der Jugend der Pfarrei widmet er sein besonderes Augenmerk. Er animiert den Chorgesang, interessiert sich für moderne Lieder, die dem Gottesdienst mehr Leben geben sollen.

Nach vierzehn Jahren wird er 1980 ins Transkai versetzt. Dieses während der Apartheid autonome Gebiet war hauptsächlich von Xhosa bewohnt. Karl Frings wird Pfarrer von Cofimvaba. Er engagiert sich für die armen Familien dieser Region. Die Väter arbeiteten meist als Tagelöhner das ganze Jahr über weit entfernt. Den Kindern und Jugendlichen versucht er, über den Glauben und die Jugendarbeit Halt zu geben. Jedes Jahr geht er mit ihnen auf Wallfahrt ins südafrikanische Kevelaer. Über Kleiderspenden aus Deutschland finanziert er seine Hilfe. Mit seinem Unterstützerkreis aus Deutschland baut er auf dem Gebiet der Pfarrei vier Kirchen.

Wichtig war ihm die gute Zusammenarbeit mit den Schwestern vom Kostbaren Blut. Zusammen leiteten sie die Katechesen, fuhren auf die Außenstationen und planten gemeinsam das Leben der Pfarrei.

Als Ökonom der südafrikanischen Regio war er jahrelang verantwortungsvoll für die Finanzen zuständig. 2005 stellen sich erste Herzprobleme ein. Immer wieder wird P. Frings in seiner Pfarrei überfallen, zusammengeschlagen und ausgeraubt. Aber er hält aus. Nach seinem Motto: „Was ein rechter Eifeler Schädel ist, verträgt was!“

Nachdem er seine geliebte Pfarrei in Cofimvaba verlassen musste, lebte er die letzte Zeit in Südafrika zusammen mit Br. Alfons Groß in Ntaba Maria. 2018 entschließt er sich, aus gesundheitlichen Gründen nach Deutschland zurückzukehren. In Rheinbach ist er wieder der heimatlichen Eifel nahegekommen.

Kurz nach seiner Versetzung ins Missionshaus in Limburg ist er am letzten Sonntag im Krankenhaus in Wiesbaden verstorben.

P. Karl Frings musste man in die Augen schauen: Dann konnte man durch seine manchmal raue Schale einen berührbaren Menschen erkennen. Das haben die Menschen in Südafrika erkannt und ihn ins Herz geschlossen – „our Data“ nannten sie ihn auf Xhosa – unser Vater.

Unserem Vater vertrauen wir sein Leben in der Hoffnung an, dass Karl Frings bei ihm zu Hause sein darf.

 

Aufgrund der derzeitigen gesundheitlichen Auflagen (Covid-19) findet die Beisetzung im engsten Kreis statt. Das Requiem für den Verstorbenen wird zu einem geeigneten Zeitpunkt nachgeholt.

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