Im Gedenken

Pater Josef Da Via SAC

Am 4. Januar verstarb in Bad Münstereifel unser Mitbruder Pater Josef Da Via SAC. Er wurde 81 Jahre alt, war 58 Jahre Pallottiner und 54 Jahre Priester.

Josef wird am 26. Mai 1938 als Sohn der Eheleute Emil Da Via und Thekla Da Via, geborene Höhler, in Wilsenroth (Kreis Limburg) geboren. Drei Tage später wird er in der heimatlichen Pfarrkirche auf den Namen Josef Oswald getauft. Der Vater ist als Eisenbahnarbeiter beschäftigt, die Mutter kümmert sich um den Haushalt. Josef und seine drei jüngeren Schwestern wachsen in einem tief katholisch geprägten Umfeld auf, die Eltern sind sehr engagiert im kirchlichen Vereinsleben vor Ort. Gegen Ende seiner Volksschulzeit wird Josef am 10. Juni 1948 in seiner Heimatkirche gefirmt. Längst zeigt sich, dass der Junge ein großes Interesse am geistlichen Leben hat. Sein Vater fördert ihn sehr, war er doch ab 1925 selbst für etwa zwei Jahre im Studienheim der Pallottiner in Vallendar/Schönstatt gewesen mit dem Ziel, Pallottiner und Priester zu werden. Auf ärztliches Anraten und schweren Herzens hatte Emil Da Via von diesem Wunsch lassen müssen, hält aber zeitlebens Kontakt zur Gemeinschaft. Mit Josef besucht er Schönstatt und das Limburger Missionshaus der Pallottiner. Nach seiner Zeit am Staatlichen Gymnasium Hadamar wechselt er im September 1952 an das Hermann-Josef-Kolleg in Rheinbach und nach Ostern 1956 an das Bischof-Vieter-Kolleg in Limburg. Zu Ostern 1959 legt er an der Limburger Tilemannschule sein Abitur ab und beginnt sein Noviziat in Olpe. Zielstrebig, eifrig und bodenständig geht der Frater seine Schritte in die Gemeinschaft Vinzenz Pallottis hinein, wirkt unter anderem gewissenhaft als Krankenwärter im Olper Pallottihaus. Dort legt er am 25. April 1961 die Erste Zeitliche Weihe ab. Auch als Theologiestudent an der Hochschule in Vallendar zeigt er Fleiß und Einsatzbereitschaft, mitunter auch seine Begabung zu selbstbewussten und pointierten Formulierungen. Am 25. April 1964 kann Josef seine Weihe auf Lebenszeit (Ewige Profess) feiern, der Trierer Weihbischof Bernhard Stein spendet ihm 28. März 1965 in der Hochschulkirche die Diakonenweihe. Am 18. Juli desselben Jahres wird der junge Pallottiner dort durch Weihbischof Karl Schmidt (Trier) zum Priester geweiht.

Nach erfolgreichem Abschluss seines Theologiestudiums im Frühjahr 1966 ist P. Da Via ein Vierteljahr lang zu einer Seelsorgsprobe in der Pfarrei Heilig-Kreuz Neuwied; er absolviert seine Zeit am Pastoraltheologischen Institut in Friedberg und arbeitet mit großem Interesse als Priester-Praktikant im Augsburger Diözesanverband der CAJ (Christliche Arbeiterjugend) mit. Hier wird er tiefer vertraut mit den Herausforderungen der Jugend- und Arbeiterpastoral. Seine Erfahrungen kann er einbringen und weiter dazulernen, als er im Mai 1967 als Kaplan in die Pfarrei St. Josef Frankfurt-Höchst kommt. Zudem soll er sich tiefer in die Seelsorge der CAJ einarbeiten, deren Seelsorger er im September 1968 wird und damit auf P. August Grezinger folgt. Zugleich wird P. Da Via stellvertretender Diözesanpräses der KAB (Katholische Arbeitnehmerbewegung) und Assistent am Bischöflichen Jugendamt.

Nach sechsjähriger Tätigkeit in dieser vielseitigen pastoralen Arbeit wechselt er 1974 ins Bistum Essen, um in Mülheim an der Ruhr die Pfarrei Heilig-Kreuz zu übernehmen. Außerdem wird P. Da Via auch mit der Mitarbeit in der Betriebs- und Arbeiterseelsorge im Bereich der Städte Mülheim und Oberhausen beauftragt. Hier ist er ganz in seinem Element und begleitet die Arbeiter in ihren Sorgen, teilt hautnah ihre Lebenswelt und ihre Probleme, aber auch ihre Hoffnung. Ab 1978 kommt das Amt des Vizerektors in der Kommunität Mülheim hinzu; ab Herbst 1981 leitet er sie. Nach sechzehn Jahren in Mülheim nimmt Josef Da Via Abschied von seiner Pfarrei und der Arbeiterseelsorge. Nur ungern lässt der Essener Bischof, Kardinal Franz Hengsbach, den beliebten Priester ziehen. Dieser soll in Limburg Pfarrer am Vincenz-Krankenhaus werden, wo er am 1. Dezember 1990 beginnt und bald ein verlässlicher Wegbegleiter für die Patienten, Angehörigen und nicht zuletzt die Mitarbeitenden wird. Die Krankenhausseelsorge wird nun P. Da Vias Apostolat, in dem er wie schon zuvor auf einfache Weise und mit einfachen Worten an der Seite der Menschen steht. Viel Not, Leid und Verzweiflung von Kranken, Sterbenden und ihren Familien trägt er mit. Als er Anfang 2009 die Stelle des Krankhausseelsorgers an der Neurologischen Klinik, dem Neurologischen Reha-Zentrum sowie die Seelsorge im Altenheim Humboldthöhe und im Seniorenheim St. Josef in Vallendar übernimmt spürt er bereits, dass seine eigenen Kräfte nachlassen. Er leistet in Vallendar, was er vermag. Doch wird Anfang 2012 seine Versetzung in den Ruhestand nötig, wozu er in die Hausgemeinschaft Rheinbach versetzt wird.
Zuletzt lebte P. Da Via im Seniorenhaus Marienheim in Bad Münstereifel, wo er sich nun selbst der liebevollen und geduldigen Sorge der Ärzte und Pflegenden überlassen musste.

Wir Pallottiner danken unserem Mitbruder sehr für seinen treuen Dienst und sein Wirken als Seelsorger. Wir vertrauen darauf, dass P. Da Via nun selbst in Gott ruhen und seine herzliche Liebe erfahren darf, die er vielen Menschen als Halt in Not und Leid verkündet hat.

Wir feiern die Eucharistie im Gedenken an P. Josef Da Via SAC am Montag, dem 13. Januar 2020, um 10:30 Uhr in der Pallottinerkirche St. Marien zu Limburg, Wiesbadener Straße 1. Anschließend geleiten wir den Verstorbenen auf den Friedhof der Gemeinschaft zu seinem Grab.

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