Im Gedenken
Pater Horst Liedtke SAC
Am Morgen des 25. März 2022 verstarb im Altenzentrum „Haus am Römerkanal“ in Rheinbach unser Mitbruder Pater Horst Liedtke SAC. Er wurde 76 Jahre alt, war 53 Jahre Pallottiner und hatte gerade sein goldenes Priesterjubiläum gefeiert.
Am 21. September 1945 wurde Horst Herbert Liedtke in Göttingen, Bistum Hildesheim, als drittes Kind des Regierungsinspektors Clemens Liedtke und seiner Ehefrau Hildegard Franziska Liedtke, geborene Dobcinski, geboren.
Seinen Vater lernte Horst nicht kennen. Er war seit den Kriegswirren 1945 vermisst, und sein Tod im Januar 1945 wurde offiziell erst 1973 festgestellt und mitgeteilt. Der ältere Bruder Jörg trat 1962 bei den Pallottinern ein. So lernte Horst die Pallottiner bereits sehr gut kennen, bevor er am 1. Mai 1966 in Untermerzbach sein Noviziat begann. Dort wird er von seinem Novizenmeister als selbständig, selbstsicher und mit offenem Charakter beschrieben. Eine Beschreibung, die zu ihm passte und die ihn beschreibt, wie er von sehr vielen Menschen bis ins Alter gekannt und geschätzt wurde.
Die erste Profess legte Horst Liedtke am 1. Mai 1968 in Untermerzbach ab. Am 4. Juli 1971 wurde er zum Diakon und am 5. März 1972 durch Weihbischof Karl Heinz Jacoby in der Vallendarer Pfarrkirche zum Priester geweiht.
Seine ersten pastoralen Erfahrungen sammelte er im Pastoraljahr in Augsburg und wechselte dann im September 1973 für zwei Jahre als Kaplan nach Hamburg-Rahlstedt.
Ab Oktober 1975 setzte er sich für die Jugendarbeit an Haus Wasserburg in Vallendar ein und ab 1976 bis 1980 zusätzlich als Beauftragter für die Jugendpastoral im Dekanat Vallendar. In dieser Zeit hatte er bereits eine Beauftragung des Raphaelsvereins Hamburg als Schiffsgeistlicher bei Kreuzfahrten. Das Reisen lag ihm sehr und sollte ihn sein Leben lang begleiten.
In der Hausgemeinschaft an Haus Wasserburg war er zunächst Hausrat von 1977 an und schließlich Rektor ab 1981.
Seine Wege führten ihn nach Mülheim an der Ruhr. Er wurde am 1. Dezember 1987 Pfarrer der Gemeinde Christkönig, zusätzlich ab 1988 Vizerektor und ab 1992 Rektor der Kommunität dort. Der Abschied von Mülheim fiel ihm nicht leicht.
Als Rektor kam er im Advent 1996 in das Pallotti-Haus in Olpe. Dort galt es, dem Haus ein Profil zu geben, der Heimvolkshochschule neue Aufgaben sowie der Gemeinschaft ein guter Moderator zu sein.
Zu P. Liedtkes Seelsorge gehörte die Musik. Doch nicht nur die Gitarre. Mit großem Eifer setzte er sich dafür ein, dass die Kirche des Pallotti-Hauses eine neue, prächtige Orgel erhielt. Bei der Feier seines silbernen Priesterjubiläums greift sein Bruder Jörg das Bild des Busses auf, den er aus Mülheim nach Olpe mitgenommen hat – der Bus, der ein Omnibus ist, der „für alle“ da ist.
So charakterisiert sein Bruder ihn als Busfahrer, der alle Menschen in unterschiedlichsten Situationen mitgenommen hat. Diese Predigt endet mit dem Wunsch: „Ich wünsche Dir, lieber Horst, dass Du nach all den Fahrten deines Lebens, nach all den Tank- und Haltestellen Deiner Omnibus-Fahrten einmal das Ziel erreichst.“
Die neuen Medien faszinierten P. Liedtke – wurde er doch 1998 zum ersten Internet-Beauftragten der Provinz und sorgte für eine gute Einführung der Pallottiner-Website.
2002 stellt er fest, dass ihn die Herausforderungen in Olpe an seine körperlichen Grenzen brachten. Er wechselte für eine Sabbatzeit in das Missionshaus Limburg und half kurzzeitig auch in der Pfarrei in Bad Zwischenahn aus.
Zum 1. März 2004 zog er in das Vinzenz-Pallotti-Kolleg nach Rheinbach und wurde bis 2007 zu 50% Kreisdekanatsbeauftragter für die Altenheimseelsorge in den Kreisdekanaten Euskirchen und Rhein-Sieg-Kreis linksrheinisch. Ab 2006 arbeitet er bei den Cellitinnen in der Mitarbeitendenseelsorge und bei Fortbildungen mit. Dies zunächst mit einer halben Stelle, dann ab 2007 mit vollem Einsatz. Ab 2013 reduziert er die Stelle wieder, um sie 2014 abzugeben.
Zugleich war er in der Hausgemeinschaft Vizerektor und von 2014 bis 2020 Rektor. Die unterschiedlichen Einrichtungen des Vinzenz-Pallotti-Kollegs wurden nach und nach geschlossen. Gesundheitliche Einschränkungen zwangen P. Liedtke zum Kürzertreten, und nach der Schließung der Kommunität 2021 zog er in das Altenzentrum „Am Römerkanal“ in Rheinbach. In der Stadt und durch persönliche Freundschaft war er so verwurzelt, dass er sich nicht vorstellen konnte, sie noch einmal zu verlassen. Sein goldenes Priesterjubiläum feierte er noch vor wenigen Wochen im engsten Kreis bei einer Tischmesse.
Eine Fotoausstellung 2005 nannte er „Blickwinkel“. Sie berichtete in kunstvollen Bildern von seinen Reisen, bei denen der Fotoapparat nie fehlte. Mit P. Horst Liedtke verlieren wir einen Mitbruder, der Verantwortung übernahm, der an jedem Ort seines Wirkens mit großem Einsatz für die Menschen da war, und der gerne unterwegs war. Seine Reisen – besonders liebte er Flüsse und das Meer – und das Fotografieren begeisterten ihn. Möge der Wunsch seines Bruders in Erfüllung gehen, dass Horst Liedtke nun sein Ziel findet, bei Gott und in dessen Reich.
Wir feiern die Eucharistie im Gedenken an P. Horst Liedtke SAC am Donnerstag, dem 31. März 2022, um 10:30 Uhr in der Pallottinerkirche St. Marien zu Limburg, Wiesbadener Straße 1. Anschließend geleiten wir den Verstorbenen auf den Friedhof der Gemeinschaft zu seinem Grab.
Wegen der derzeitigen Corona-Regelungen bitten wir Sie, sich bei Fr. Nadja Dresler unter Tel. 06431 401-265 oder unter der E-Mail-Adresse nadja.dresler@pallottiner.org im Missionshaus Limburg anzumelden und registrieren zu lassen, wenn Sie an der Beerdigung teilnehmen möchten. Für die Teilnahme an Gottesdiensten gilt im Bistum Limburg die 3G-Regel. Halten Sie also beim Betreten der Kirche die entsprechenden Dokumente bereit.
Priester, die konzelebrieren wollen, werden gebeten, Schultertuch, Albe und Stola mitzubringen.
An Stelle zugedachter Kranzspenden erbitten wir im Sinne des Verstorbenen eine Spende für die missionarischen Aufgaben unserer Gemeinschaft. (Pallottiner KdöR, HypoVereinsbank Augsburg, IBAN DE75 7202 0070 0007 7054 17)
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