Im Gedenken
Bruder Karl-Heinz Schmidt SAC
Am Samstag, dem 11. September 2021, verstarb im Missionshaus in Limburg unser Mitbruder Br. Karl-Heinz Schmidt SAC im Alter von 77 Jahren und mit 58 Professjahren.
Am 22. Oktober 1943 wurde Karl-Heinz Schmidt als jüngstes von fünf Kindern der Eheleute Willy und Maria Schmidt im nordrhein-westfälischen Heinsberg geboren. Später zog die Familie nach Duisburg-Beeck, wo Karl-Heinz bis 1958 die Volkschule besuchte. Der Wunsch, Elektriker zu werden, wurde ihm in die Wiege gelegt. Sein Vater, aber auch sein Bruder sowie zwei seiner Schwager übten den gleichen Beruf aus. Über die Jugendarbeit in der Pfarrei und eine Sommerfreizeit im Sauerland entstand in dem 14-Jährigen der Wunsch, in eine religiöse Gemeinschaft einzutreten. Da die Pallottiner als erste auf seinen Brief antworteten und eine Freundin der Mutter die Pallottiner kannte, war seine Entscheidung gefallen.
1958 begann er seine Lehre zum Starkstromelektriker im Limburger Missionshaus, die er 1961 erfolgreich abschloss. Über 63 Jahre blieb er Mitglied der Limburger Hausgemeinschaft. Schnell fasste P. Aßmann, der damalige Leiter der Elektrowerkstatt im Missionshaus, zu dem fleißigen Jungen Vertrauen. Karl-Heinz meldete sich zu jeder Arbeit und war zuverlässig. Schon im Postulat wird ihm bescheinigt, „offen und ehrlich“ zu sein und dass keine Arbeit ihm zu viel wurde.
Am 30. November 1963 legte er seine erste Profess ab und 1968 die Ewige Profess.
Von P. Aßmann zu seinem Nachfolger ausersehen, besuchte Br. Schmidt von 1972 bis 1973 die Bundesfachschule für Elektrotechnik in Oldenburg und machte im Juni 1973 seine Meisterprüfung. Als kurz darauf P. Aßmann starb, übernahm er die Verantwortung für die Elektrowerkstatt in Limburg. Als Werkstattleiter trug Br. Schmidt große Verantwortung: die Elektrik der Druckerei, der Gärtnerei mit den Gewächshäusern und die Landwirtschaft. Auch die Betreuung des Dampfkessels, der zweimal täglich bedient werden musste, gehörte zu seinen Aufgaben.
Ein Dutzend Lehrlinge ging durch seine Schule, und als Meister saß er über zwanzig Jahre im Prüfungsausschuss der Industrie- und Handelskammer. Auch als Mitglied des neugegründeten Ordensrates der Diözese Limburg wurde er 1979 berufen. Br. Karl-Heinz war stolz auf seine Arbeit. Wenn er gebraucht wurde, war er zur Stelle.
Hinter seiner erst rauen Schale verbarg sich ein herzlicher Mensch. Mochte er erst einmal über einen neuen Auftrag schimpfen, war er doch schon im nächsten Augenblick ohne viel Aufhebens erledigt. Arbeit gehörte zu seinem Leben, und er schreibt selbst, dass es ihm gut gehe, solange er arbeiten könne. Zu ihm gehört eine penible Ordnung in der Werkstatt, jeder Stecker, jede Birne hatten ihren festen Platz: „Ich konnte das Werkzeug blind greifen!“
Seine Herzlichkeit war aber auch auf seine Familie hin zu spüren: Zu seinen Geschwistern, Neffen und Nichten hatte er ein enges Verhältnis. Ein Freundeskreis umgab ihn. Der Kegelclub in Vallendar, die Fahrradfreunde, mit denen er viele ausgedehnte Touren durch Deutschland, Österreich, die Schweiz bis nach Prag machte. Über 2.000 Kilometer radelte Br. Schmidt im Jahr. Er half seinem Freund in Oberweyer und übernahm für ein paar Wochen dessen Landwirtschaft, damit er mit seiner Familie in den Urlaub fahren konnte. Er war ein zugewandter Mensch, der in der Gemeinschaft zu den tragenden Säulen zählte. In der Rekreation, im Kreis der Mitbrüder war er gerne. Auch die Urlaube und seine Freizeit teilte er mit den Brüdern. Ein Ausflug am Samstag zum Rhein oder zu seinem geliebten Mensfelder Kopf waren ihm ein Ausgleich.
Und natürlich die Zigarre. Vom wem kann man schon schreiben, dass Zigarre und Rosenkranz zu ihm gehören: Zur Zigarre am Abend betete Karl-Heinz für seine Familie den Rosenkranz.
Zugewandt war er auch im Gebet. Nicht nur, dass er nie eine Gebetszeit oder die Messe versäumte. Selbst bei den Fahrradtouren hielt er seine Gebetsordnung ein. Fehlen wird in der Gemeinschaft des Missionshauses seine markante Stimme am Morgen mit der er das Gebet für unsere Wohltäter einleitete.
Fehlen wird auch seine offene und ehrliche Art, mit der er sich nicht scheute, unverblümt seine Meinung und oft die Wahrheit zu sagen.
„Ich habe viel gearbeitet, auch sonntags“, sagt er 2017 in einem Interview, „doch was ich getan habe, ist heute alles weg.“ Die Schließung seiner Elektrowerkstatt war ein schwerer Schritt. Doch ließ er sich seine Leidenschaft für die Elektrik nicht nehmen und richtete sich auch nach seiner offiziellen Dienstzeit noch eine kleine Werkstatt im Haus ein und half dem Hausmeister bei den Arbeiten.
Schwer getroffen hat ihn der Verlust vieler lieber Mitbrüder: Der Tod von Br. Berthold Erfort am Beginn des Jahres nahm ihm die Kraft. Immer schwächer und kränker werdend, verstarb er am vergangenen Samstag im Missionshaus.
„Ich war immer zufrieden und hatte nie Schwierigkeiten – wir hatten alles!“- so beschreibt Br. Karl-Heinz Schmidt sein Leben. Wir danken von Herzen einem Mitbruder, der sich ein Leben lang für die Gemeinschaft eingesetzt hat und treu, den Menschen zugewandt, seinen Weg der Nachfolge gegangen ist. Ihn legen wir voll Vertrauen in Gottes Arme.
Wir feiern die Eucharistie im Gedenken an Br. Karl-Heinz Schmidt SAC am Freitag, dem 17. September 2021, um 10:30 Uhr in der Pallottinerkirche St. Marien zu Limburg, Wiesbadener Straße 1. Anschließend geleiten wir den Verstorbenen auf den Friedhof der Gemeinschaft zu seinem Grab.
Unter Beachtung der derzeitigen Corona-Regelungen bitten wir Sie, sich bei Fr. Dresler unter Tel. 06431 401-265 oder unter der E-Mail-Adresse dresler@pallottinermissionshaus.de im Missionshaus Limburg anzumelden und registrieren zu lassen, wenn Sie an der Beerdigung teilnehmen möchten.
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