Im Gedenken

Bruder Albert Kerp SAC

Am 22. November 2021 verstarb zur Mittagszeit in unserem Missionshaus in Limburg Br. Albert Kerp SAC. Er wurde 83 Jahre alt und war fast 59 Jahre Mitglied der Gemeinschaft.

Am 28. März 1938 wurde Anton Albert Hubert Kerp als neuntes und jüngstes Kind von Heinrich Kerp und seiner Ehefrau Klara, geborene Rehage, in Köln-Klettenberg geboren. Seine Kindheit war in der Stadt Köln vom Krieg geprägt. Sein Vater war Bezirksdirektor einer Versicherung. Als Siebenjähriger hatte er einen Verkehrsunfall, dessen körperliche Folgen er bis ins hohe Alter spürte. 1943 wurde sein Elternhaus zerbombt, und die Familie musste zu Verwandten nach Lechenich ausweichen. 1951 nach Köln zurückgekehrt, absolvierte er die Volksschule, anschließend ein Jahr eine private und bis 1956 die Städtische Handelsschule.

Es gab viele Primizen in Köln in dieser Zeit, und er selbst spielte gerne „Priester“ mit seinem Bruder. So wollte er Priester werden und bat um Aufnahme in das damalige Spätberufenen-Seminar der Pallottiner, das Bischof-Vieter-Kolleg in Limburg. 1961 konnte er die Schule verlassen, jedoch ohne das Abitur. Besonders die Sprachen hatten für ihn ihre Tücken.

Nach einer inneren tiefen Abwägung stellte er den Antrag, als Bruder in die Gemeinschaft eintreten zu dürfen. So wurde er vom Postulat und drei Monaten Noviziat befreit und konnte am 16. Februar 1961 sein Noviziat beginnen. Er arbeitete im Verlag, im Bereich der Fotographie, sowohl mit Schreib- als auch mit Laborarbeiten. Seine erste Profess legte am 30. November 1962 ab. Die Profess auf Lebenszeit folgte genau fünf Jahre später, am 30. November 1967.

Seine leibliche Schwester trat 1963 in die Gemeinschaft der Schwestern Unserer Lieben Frau als Sr. Regulind ein.

Aushilfsweise übernahm Br. Albert Kerp 1963 den Pfortendienst des Missionshauses, kehrte aber in den Verlag zurück. 1966 legte er die Prüfung zum Industriekaufmann ab. Nach Schule und Praktika in Frankfurt wirkte er ab 1968 als ausgebildeter Verlagsbuchhändler. Als solcher kehrte er nach Limburg zurück und baute die Verlagsbuchhandlung des Lahn-Verlages auf. Zunächst im zweiten Stock des Verwaltungstraktes und ab 1984 in einem Verkaufsraum konnte nun jedermann bei den Pallottinern Bücher erwerben. Zusätzlich engagierte er sich für die Verlags-Werbung und wurde 1979 Leiter der Versandbuchhandlung. Nach 24 Jahren im Presseapostolat kam es im Oktober 1984 zu einer gesundheitlich notwendigen Auszeit.

1985 begann ein ihm bekannter Dienst, den Br. Kerp nach dem Vorbild des Heiligen Konrad für 27 Jahre gerne übernahm: die Pforte des Missionshauses. Hier war er das freundliche und kontaktfreudige Gesicht des Hauses, bewirtete Gäste, half Würdenträgern aus dem Mantel und gab Bedürftigen etwas zu essen.

Einer der Rektoren des Hauses bescheinigte ihm zu Recht eine „persönlich gewinnende Kontaktpflege“. Br. Albert war immer ein den Menschen zugewandter Pallottiner.

In Köln geboren, ist er immer ein Kölner geblieben. Man hörte es an seiner Sprache. Vor allem die Fastnacht hatte es ihm angetan. Vierzig Jahre lang engagierte er sich aktiv im Limburger Rauchclub und hielt 13-mal als „das Kölsche Hännesje“ Büttenreden. Es gab aus dem Kreis der Mitbrüder zwar auch kritische Anfragen, doch die Lacher aus dem Publikum waren ihm gewiss. Gerne war er auch aktives Mitglied im Kirchenchor der Pallottiner-Pfarrei St. Marien.

65 Jahre war Br. Kerp in Limburg, und die Stadt Limburg und ihre Bewohner kannten und schätzten ihn. Dennoch führten ihn seine Wege auch weit über die Stadtgrenzen hinaus. So unternahm er gerne Pilgerfahrten. Legendär sind die von ihm vorbereiteten Reisen mit seinem „Großkurs“ und P. Werner Haberthür nach Rom, Assisi, Fatima und Jerusalem.

In den letzten Jahren ließen seine körperlichen Kräfte immer mehr nach und er musste sich ins Haus zurückziehen. Die wohl schwerste Bürde für den geselligen Mann war der Verlust seiner Sprache. Er kommunizierte nun mit den Augen, und seine Hand hielt immer den Rosenkranz.

1962 schreibt sein Novizenmeister: Er „sucht und trägt die Gemeinschaft, ist begabt für echten Frohsinn“. Recht sollte er behalten. Br. Albert Kerp war ein markanter Mitbruder, der im Haus Anerkennung hatte und weit darüber hinaus bekannt und beliebt war.

Mit Br. Albert Kerp verliert die Gemeinschaft einen kontaktfreudigen und frohgemuten Mitbruder, der durch alle Unwägbarkeiten und auch in schwierigen Zeiten seinen Weg in der Gefolgschaft des Heiligen Vinzenz Pallotti und dessen Gemeinschaft und mit der Hilfe seines Vorbildes, des Hl. Konrad von Parzham, in großer Treue gegangen ist.

 

Beerdigung

Wir feiern die Eucharistie im Gedenken an Br. Albert Kerp SAC am Freitag, dem 26. November 2021, um 10:30 Uhr in der Pallottinerkirche St. Marien zu Limburg, Wiesbadener Straße 1. Anschließend geleiten wir den Verstorbenen auf den Friedhof der Gemeinschaft zu seinem Grab.

Unter Beachtung der derzeitigen Corona-Regelungen bitten wir Sie, sich bei Fr. Dresler unter Tel. 06431 401-265 oder unter der E-Mail-Adresse nadja.dresler@pallottiner.org im Missionshaus Limburg anzumelden und registrieren zu lassen, wenn Sie an der Beerdigung teilnehmen möchten.

An Stelle zugedachter Kranzspenden erbitten wir im Sinne des Verstorbenen eine Spende für die missionarischen Aufgaben unserer Gemeinschaft. (Pallottiner KdöR, HypoVereinsbank Augsburg, IBAN DE75 7202 0070 0007 7054 17)

Das könnte Sie auch interessieren

Mitreden, Mitmachen, Mithelfen!

In Kontakt bleiben. Kostenlos 12 x pro Jahr!

Liken, kommentieren, abonnieren

Herzliche Einladung: Reden Sie mit!

Öffnen Sie sich Räume

Gemeinsam die Welt verändern!

Print Friendly, PDF & Email