Im Gedenken

Bischof Herbert Lenhof SAC starb mit 81 Jahren

Am Freitag, dem 13. Oktober 2017, starb im St. Vincenz Krankenhaus in Limburg unser Mitbruder Bischof Herbert Lenhof SAC. Er war 81 Jahre alt, 56 Jahre Pallottiner, 52 Jahre Priester und 33 Jahre Bischof.

Geboren wurde er als ältestes von vier Kindern der Eheleute Wilhelm Lenhof und seiner Frau Elisabeth, geborene Fernekes, in Völklingen-Wehrden. Nach dem Besuch der Volksschule arbeitete er in der Völklinger Hütte, wo schon sein Vater gearbeitet hatte, dann in der Hausmeisterei des Hüttenkrankenhauses. Dies sollte ihm später noch sehr zugute kommen. Der engagierte Messdiener und Pfadfinder entwickelte den tiefen Wunsch, Priester und Missionar zu werden. Seine Heimatpfarrei St. Joseph wurde von Pallottinern betreut; P. Heinrich Distelkamp vermittelte ihn nach Exerzitien in Vallendar-Schönstatt an das Bischof-Vieter-Kolleg in Limburg. Nach dem Abitur trat er in das Noviziat der Gemeinschaft in Olpe ein und legte am 25. April 1961 die erste Profeß ab; es folgte am 25. April 1964 die ewige in Vallendar. Nach seinem Philosophie- und Theologiestudium wird er dort vom Trierer Weihbischof Carl Schmidt am 18. Juli 1965 zum Priester geweiht.

Er wird nun Erzieher am Pallottiner-Konvikt in Rheinberg am Niederrhein. Sein Herzenswunsch, Missionar zu werden, erfüllt sich am 20. Juni 1968, als er nach Südafrika ausreist. Zunächst wirkt er in den Pfarreien in Stutterheim und Cathcart, wo er die Xhosa-Sprache erlernt. Von 1970 an leitet er Seelsorge und Verwaltung des damals noch der Kirche gehörenden, später verstaatlichten Glen-Grey-Hospitals. 1978 wird er Pfarrer in Ntaba Maria und zugleich geistlicher Leiter der diözesanen Schwesterngemeinschaft „Our Lady of Divine Love“. Von 1978 bis 1981 ist P. Lenhof auch Regionaloberer der Pallottiner in Südafrika.

Am 23. Februar 1984 ernennt ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof der Diözese Queenstown mit ihren etwa 60.000 Katholiken. Das Gebiet war 1929 den Pallottinern als Mission übertragen worden. 1951 zum Bistum erhoben, war P. Herbert Lenhof der dritte Bischof dieser Diözese. Am 28. April 1984 wurde er von seinem Vorgänger Johannes Rosner SAC geweiht. Der Wahlspruch des neuen Bischofs lautet: „Ihr sollt meine Zeugen sein“ (vgl. Apg. 1,8). Als Zeichen seiner pallottinischen Spiritualität setze er den Morgenstern (Epiphanie) in sein Wappen, als Zeichen für die Diözese die überall wachsende Aloe und als Zeichen seiner Herkunft Hammer und Zange für Stahl und Kohle im heimatlichen Saarland.

In der Südafrikanischen Bischofskonferenz leitet er zunächst die Arbeitsgruppe „Geistliche Berufe“ und dann 15 Jahre lang „Entwicklung und Wohlfahrt“. Da ging es vor allem um das Thema AIDS. Das bischöfliche Koordinationsbüro lenkte die Hilfe und die Bewusstseinsarbeit vor allem auf die AIDS-Waisenkinder und organisierte Essenausgaben, Nachbarschaftshilfen, Schul- und Berufsausbildung. Machte bis zum Amtsantritt Nelson Mandelas 1994 als südafrikanischer Präsident das Apartheitssystem dem Seelsorger und Bischof Herbert Lenhof große Sorgen und praktische Probleme, so waren es danach die Umbrüche in der südafrikanischen Gesellschaft, die von starker Kriminalität begleitet waren. Sorgen bereiteten ihm auch die Entwicklung der Familien, die Vernachlässigung der Kinder und die Haltung berufstätiger Frauen, nicht zu heiraten, um nicht vom Clan des Mannes abhängig zu werden.

Bischof Herbert Lehnhof zog nach seiner Weihe nicht in das Bischofshaus in Queenstown, sondern blieb im Pfarrhaus im 20 km entfernten Ntaba Maria wohnen. Von hier aus leistete er an Sonntagen oft und gerne Aushilfen in Gemeinden ohne Eucharistiefeier. So behielt der beliebte Hirte Kontakt zur Basis und erlebte die Freuden und Sorgen der Christen vor Ort. Schmerzlich berührte ihn der permanente Priestermangel. Er setzte auf die Gläubigen und die Räte in den Gemeinden, denen er die Taufvorbereitung, die Tauferneuerung, die Jugendarbeit, die Lebendigkeit des Glaubenslebens anvertraute. Dies tat er bewusst im Sinne Vinzenz Pallottis und in Hochachtung vor den Menschen seiner Diözese. „Hier leugnet niemand die Existenz Gottes. Hier ist man offen für das Geistliche. Hier ist guter Boden für das Christentum“, sagte er einmal.

Herbert Lenhof blieb auch als Bischof unserer Gemeinschaft eng verbunden. Er pflegte den regelmäßigen Kontakt zu den Pallottinern im Land und besuchte immer das Missionshaus in Limburg, wenn er anlässlich der Ad-Limina-Besuche in Rom auch nach Deutschland kam, um seine Familie im Saarland und die Hilfswerke in Aachen zu aufzusuchen.

Am 9. November 2009 hat Papst Benedikt XVI. das Rücktrittsgesuch von Bischof Lenhof angenommen. Gerne wäre er noch in der Pfarrseelsorge in Südafrika geblieben, doch zunehmend schwächte ihn seine Parkinson-Krankheit. 2011 wechselte er auf eigenen Wunsch in die Seniorenstation des Missionshauses in Limburg. Hier fand er angemessene und gute Betreuung. Während der häufigen Krankenhausaufenthalte kümmerte sich seine leibliche Schwester um ihn, die Krankenhaus-Seelsorgerin Sr. Elisabeth Lenhof SAC. Freude bereiteten ihm in dieser Zeit Besuche aus Südafrika und sein Interesse an der Fußball-Bundesliga.

Wir danken Bischof Herbert Lenhof für seinen Einsatz als Pallottiner, Priester, Missionar und Bischof, für seinen Blick für die Menschen, ihre geistlichen und sozialen Nöte, für seine Glaubwürdigkeit und Bescheidenheit, seinen Fleiß und seine Frömmigkeit, für seine Geduld im Leiden und seine Treue zum Kirchenbild Vinzenz Pallottis. Wir sind überzeugt, dass der Gute Hirt, der die Seinen kennt, unseren Mitbruder jetzt hineingenommen hat in seine ewige Freude.(Hz)

Wir feiern die Eucharistie im Gedenken an Bischof Herbert Lenhof SAC am Mittwoch, dem 25. Oktober 2017, um 10.30 Uhr in der Pallottinerkirche St. Marien zu Limburg, Wiesbadener Straße 1. Anschießend geleiten wir den Verstorbenen auf den Friedhof der Gemeinschaft zu seinem Grab.

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