Weltsynode aus erster Hand
Teilnehmerin der Weltsynode Frau Helena Jeppesen-Spuhler aus der Schweiz
Die Schweizerin Helena Jeppesen-Spuhler ist eine der 54 Frauen (davon 10 aus Europa), die von Papst Franziskus zur stimmbereichtigten Teilnahme an der Weltsynode berufen wurden.
Christian Weisner ist im Bundesteam der Kirchenvolksbewegung „Wir sind Kirche“
Christian Weisner begleitete für "Wir sind Kirche International" bereits die Konklaven 2005 und 2013 in Rom.
Logo der Weltsynode 2021 bis 2024

Weltsynode aus erster Hand

Prominente Teilnehmer zu Gast in der Pallotti-Kirche Friedberg

Nach der erfolgreichen Veranstaltung mit Schwester Philippa Rath zum Frauenpriestertum lädt das Pastoraltheologische Institut der Pallottiner (PthI) nun erneut zu einer brisanten Veranstaltung ein: Denn ein Beobachter und eine Teilnehmerin der Weltsynode werden am Sonntag, 12. November um 17 Uhr in der Pallotti-Kirche aus erster Hand ihre Erfahrungen aus Rom schildern.

Im Gespräch werden sein die Schweizer Synoden-Teilnehmerin Helena Jeppesen-Spuhler und der Beobachter und Mitglied des Bundesteams von „Wir sind Kirche“ Christian Weisner. Es wird ein Blick hinter die Kulissen werden, verspricht PthI-Leiter Pater Christoph Lentz, der die Veranstaltung mit dem Titel „Und wir bewegen sie doch“ zusammen mit dem Katholischen Deutschen Frauenbund organisiert hat.

Deren stellvertretende Vorsitzende Sabine Slawik findet, dass die Zeit für Veränderungen und Neuerungen in der katholischen Kirche drängender als jemals zuvor sei. Ein erster Erfolg sei daher, „dass der Druck aus den Netzwerken dazu beigetragen habe, dass Laien, und insbesondere Frauen, zum ersten Mal mit Stimm- und Rederecht an einer Synode teilnehmen konnten“. Doch nun müssten auch konkrete weitere Schritte folgen, die zu einer Stärkung der Laien in der Kirche beitragen.

Eine der zehn europäischen „Nichtbischöfe“, die vom Papst an die Weltsynode als Teilnehmerin berufen wurden, ist Helena Jeppesen-Spuhler. Sie nahm bereits an der Kontinentalversammlung vom Februar 2023 in Prag teil, die der Vorbereitung der Römer Veranstaltung diente, und verfügt deshalb über eine gewisse Erfahrung in solchen synodalen Prozessen.

Sie berichtet, dass innerhalb und außerhalb der Aula der Frauendiakonat und der Zugang der Frauen zu Weiheämtern diskutiert worden sei: „Es ist einfach ein Thema, und keineswegs nur ein europäisches. Das große Problem ist, dass es über diese faktischen Übereinstimmungen weltweit gar kein richtiges Gespräch und keinerlei Austausch gibt.“

Christian Weisner, im Bundesteam der Kirchenvolksbewegung „Wir sind Kirche“, begleitete für die Konklaven 2005 und 2013 in Rom. Er blickt positiv auf die Weltsynode und betont: „Für alle Reformkräfte sind die Aufgaben in den kommenden elf Monaten bis zur Synode im Oktober 2024 klar: Den Reformgeist weiter konkret voranbringen, der in Rom innerhalb und außerhalb der Synodenaula deutlich vernehmbar wurde. Die Chance liegt in einem Transformationsprozess auf allen Ebenen, der nicht mehr zu stoppen sein wird.“

Erstmals in der Geschichte stimmen Frauen mit ab

Ursprünglich sind Synoden reine Bischofssynoden. Dieses Prinzip ist von Papst Franziskus aufgebrochen worden. Nicht weniger als 464 Teilnehmer zählt die Synode. Neben den Diözesanbischöfen der römisch-katholischen Kirche gehören dazu Personen, die vom Papst bestimmt werden, namentlich auch Laien. 365 Teilnehmer sind stimmberechtigt (die anderen sind Mitarbeiter oder ökumenische Delegierte). Und erstmals in der Geschichte der Kirche dürfen Frauen teilnehmen. Insgesamt sind es 85 Frauen, wovon 54 stimmberechtigt sind.

Dies sieht Christian Weisner als Chance: „Die Einbeziehung von getauften Männern und Frauen, die keine Bischöfe sind, sind ein grundlegender Schritt von einem hierarchischen System hin zu einer inklusiven synodalen Kirche, auch wenn der Frauenanteil, der etwa ein Siebtel ausmachte, noch viel zu gering ist.“ Und Helena Jeppesen-Spuhler stimmt zu und sieht hier eine Trendwende: „Der Stein ist ins Rollen gekommen“, sagt sie. Nach dieser Synode werde es „kaum mehr möglich sein, solche Synoden in der traditionellen Weise abzuhalten, dass also exklusiv Bischöfe teilnehmen“.

Einladung in die Pallotti-Kirche nach Friedberg
Welche positiven, aber auch kritischen Erfahrungen Helena Jeppesen-Spuhler und Christian Weisner gemacht haben, werden sie bei dem Gesprächsabend am 12. November um 17 Uhr in der Pallotti-Kirche erzählen. Anschließend ist Gelegenheit für das Publikum mit den beiden ins Gespräch zu kommen.

Text: Alexander Schweda
Bildquelle Weltsynode: © Deutsche Bischofskonferenz, Fotos: Matthias Kopp
Porträt Christian Weisner: © Wir sind Kirche

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