Seelsorger mit ganzem Herzen

Zum Tag der Jubilare in Friedberg reist einer bis aus Uruguay an

Der Tag der Jubilare im Friedberger Provinzialat der Pallottiner ließ diesmal lange auf sich warten. Das öffentliche Dankeschön an die Mitbrüder für ihr jahrzehntelanges Engagement musste aufgrund der Pandemie zwei Jahre lang aufgeschoben werden. Umso größer war dafür nun die Festgesellschaft der 21 Patres und Brüder, deren Priester- und Professjubiläen nachgeholt bzw. aktuell gefeiert wurden.

Tag des Wiedersehens

So wurde es für viele zu einem Tag des Wiedersehens und der Begegnung. In einem Dankgottesdienst in der Pallottikirche dankte ihnen Vizeprovinzial Michael Pfenning „von ganzem Herzen für ihre Treue, ihren Dienst und ihre Lebenshingabe“.

Die kurze Vorstellung der Jubilare verdeutlichte, mit wie viel Ausdauer und auf welch unterschiedliche Weise sie sich engagieren. Drei Patres wirken bereits seit Anfang der 1960er als Priester. Da waren die Jüngsten in der Jubiläumsrunde noch nicht einmal geboren. Manche sind in ihrer Heimat verwurzelt, andere weit in der Welt herumgekommen. Die mit Abstand weiteste Anreise hatte Pater Bernhard Godbarsen aus Uruguay, wo er Padre Bernardo genannt wird. Mit unterschiedlichen Temperamenten – mal mit einem ansteckenden Lachen, mal eher in sich gekehrt – wirken die Jubilare als Seelsorger. Der Weinberg des Herrn hält aber auch andere Aufgaben für sie bereit, beispielsweise als Gärtner auf der Insel Mainau, Wissenschaftler, Autor oder im Provinzarchiv. Nur zu einem Professjubilar wollte Pater Pfenning keinen Kommentar abgeben – nämlich zu sich selber.

Tag der Jubilare im Provinzialat der Pallottiner 2022

Verkündigung muss die Sehnsucht wach halten

Vor welchen Herausforderungen Seelsorge heute steht, verdeutlichte der Vizeprovinzial in seiner Predigt. Dazu stellt er einen Satz des englischen Schriftstellers Julian Barnes voran: „Ich glaube nicht an Gott, aber ich vermisse ihn.“ Pfenning verwies damit auf ein Lebensgefühl, wonach Gott nicht wenigen einfach abhanden gekommen ist. Zwar habe es kirchliche Verkündigung vermocht, eine Sehnsucht wach zu halten. „Doch dass Gott gut tut, dass Gott da ist, das kommt für viele nicht an“, sagte Pfenning. An Stelle von Klerikalismus, Lehrsätzen und Ritualen wünschte sich der Prediger eine kraftvolle Begegnungskultur in der Kirche und forderte: „Ich glaube ganz wesentlich ist es, dass wir wirklich mit Gott rechnen, ihn leidenschaftlich suchen und ganz auf ihn angewiesen uns unter die Menschen trauen. Wirkung hat nur das, was wir mit ganzem Herzen tun.“

Umrahmt wurde der Dankgottesdienst mit festlichen Bläser- und Orgelklängen. Am Schluss boten die jungen afrikanischen und indischen Pallottiner, die in Friedberg Deutsch lernen, noch internationalen Gesang mit Trommelbegleitung. „Das ist unsere Zukunft“, sagte Pater Pfenning über die jungen Mitbrüder.

Die Friedberger Jubilare mit Jubiläen der Jahre 2020, 2021 und 2022:
65 Jahre Profess und 60 Jahre Priesterweihe: P. Franz Büttner und P. Hans Buob
60 Jahre Priesterweihe: P. Paul Großmann
60 Jahre Profess: P. Alois Scherer
50 Jahre Priesterweihe: Die Patres Lothar Fox, Bernhard Godbarsen, Peter Hinsen, Siegfried Hutt, Gottfried Scheer und Konrad Vetter
50 Jahre Profess: Br. Rainer Budéus, P. Norbert Lauinger und P. Johannes Wilhelmi
40 Jahre Priesterweihe: P. Hans-Joachim Winkens
40 Jahre Profess: Die Patres Heinz Goldkuhle, Jakob Wasensteiner und Michael Pfenning
25 Jahre Profess: Br. Georg Adams, P. Markus Hau, P. Reinhold Maise und P. Dr. Jürgen Riegel

Jubilare der Pallottiner 2022

Text/Bilder: Andreas Schmidt

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