Provinzarchiv der Pallottiner eingeweiht

Provinzial P. Helmut Scharler: „Es ist unser Haus der Geschichte“

Es ist der Schlussstein, um dem Gedächtnis der Pallottiner einen Ort zu geben: Am heutigen 16. März ist das Provinzarchiv der Pallottiner-Provinz durch Provinzial P. Helmut Scharler eingeweiht worden. Das Gebäude im Pallotti-Park wartet nun auf das eigentliche Innenleben, die Archivstücke. Für Provinzial P. Helmut Scharler war es ein bedeutender Tag. Denn „wer seine Geschichte nicht erzählen kann, existiert nicht“, zitierte der Provinzial den Schriftsteller Salman Rushdi.

Vor rund 45 geladenen Gästen aus der kommunalen Politik und der Kirche ist der Neubau des Archivs von Provinzial P. Helmut Scharler seiner Bestimmung übergeben und gesegnet worden. „Wir feiern, dass wir eine Geschichte haben, dass wir existieren und sichtbar sind, also eine Identität besitzen“, betonte P. Scharler mit Blick auf das neue „Haus der Geschichte“, dem Provinzarchiv.

 Der Provinzial verwies darauf, dass die Geschichte der Pallottiner ereignisreich und abenteuerlich gewesen sei, die Kontinente Afrika, Asien und Australien berühre, Aufstieg und Niedergang genauso beinhalte wie ungehobene Schätze, zum Beispiel die Briefe junger pallottinischer Soldaten im Ersten Weltkrieg an ihre Gemeinschaft. Der Provinzial bedankte sich dabei ausdrücklich bei dem bisherigen Provinzarchivar in Limburg, Bruder Georg Adams, und seinem Mitarbeiter Dr. Wolfgang Stein.

Inhaltlich-fachliche Seite soll ein Abbild des Neubaus werden

Bald werden in dem zentralen Gedächtnis der Pallottiner die Akten, Schriftstücke, Briefe und Dokumente aus den Gründerzeiten in In- und Ausland, von KZ-Aufenthalten und ähnliches aufbewahrt. Die Materialien lagern zurzeit noch in Limburg, wo die norddeutschen Pallottiner bis 2007 ihren Provinzsitz hatten. Zusammen mit den Archivmaterialien aus Friedberg sowie aus einzelnen Häusern werden diese im Provinzarchiv in Friedberg sortiert und zugänglich gemacht.

Der neue Provinzarchivar Martin Wikenhauser hat sich in der Zwischenzeit in Limburg einen Überblick über das Archivmaterial verschafft und freut sich darauf, das Archiv nun systematisch einzuräumen. Er sagt: „Es ist mein Ziel, die künftige Archivarbeit nutzerfreundlich zu standardisieren und somit zu erreichen, dass die inhaltlich-fachliche Seite des Archivs ein Abbild des überzeugenden funktionalen Neubaus ist. Ich freue mich wirklich sehr auf diese spannenden Aufgaben bei den Pallottinern.“

Sachgerecht ist das zentrale Archiv der Pallottiner in einem zweigeschossigen klimatisierten Bau im Pallotti-Park untergebracht. Es sind dabei nicht nur Räume für die Archivstücke und ein umfangreiches Bildarchiv vorhanden, sondern auch eine Bibliothek und moderne Büroräume. „Immer wieder gibt es ja Anfragen für wissenschaftliche Arbeiten“, erklärt Provinzökonom Pater Rainer Schneiders. Außerdem sei es sinnvoll, dass der Provinzial und die Provinzleitung in Friedberg vor Ort auf das Archiv zugreifen könne, erklärt P. Schneiders die Notwendigkeit des Archivs in Friedberg.

Pallottiner setzen auf Nachhaltigkeit

Der Bereichsleiter der Abteilung Liegenschaften/Immobilien, Udo Nadler, betont, dass die Ordensgemeinschaft bei dem 300 Quadratmeter großen Stahl-Beton-Bau vor allem auf die Nachhaltigkeit und auf die Bewahrung der Schöpfung Wert gelegt habe. Dies wurde bei der Auswahl der Baustoffe berücksichtigt, und komme auch durch den Einsatz einer Luft-Wärme-Pumpe zum Tragen. Schon jetzt beziehen die Pallottiner Öko-Strom und haben zusätzlich auf dem Dach ihres Gemeinschaftshauses eine Photovoltaik-Anlage errichten lassen, die auch die Luft-Wärme-Pumpe versorgt. Besonderen Wert haben die Pallottiner auch darauf gelegt, lokale Firmen für den Bau zu beauftragen.

Das Gebäude wurde aus Sichtbeton-Fertigteilen erstellt, die von der Luftfeuchtigkeit her für die Archivierung geeignet sind. Die Metallfassade des Zweckbaus mit ihrer unregelmäßigen Struktur sei außerdem so gestaltet worden, dass es je nach Tageszeit ein unterschiedliches Licht- und Schattenspiel gebe. Das Grün integriere sich außerdem in die Parklandschaft. Darüberhinaus sei so geplant worden, dass wertvolle Ahorn- und Kastanienbäume erhalten blieben. Der geplante Kostenrahmen von circa 2,3 Millionen Euro sei laut Udo Nadler im Großen und Ganzen eingehalten worden.

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