Ein Brief Christi sein
Fünf junge Mitbrüder erneuern ihre Profess
Was wäre so wichtig, bedeutend, so existenziell, dass Ihr es in euer Gewand nähen würdet? Diese Frage stellte Provinzial Pater Markus Hau seinen fünf Mitbrüdern, die am 8. Oktober in der Pallotti-Kirche im bayerischen Friedberg ihre Profess erneuerten.
Der Provinzial bezog sich dabei mit seiner Frage auf eine Geschichte des französischen christlichen Philosophen Blaise Pascal, der eine wichtige Erkenntnis über Gott ins Rockfutter einnähte, um sie immer bei sich zu tragen auf dem weiteren Weg. Denn Professerneuerung, so Pater Hau, sei eine Wegstation, mitten auf dem Weg, nicht am Ziel. Es ist eine Wegmarke, bei der die Frage aufkomme: Wo stehe ich gerade?
Der Provinzial erinnerte dabei auch an den 2. Korintherbrief, in dem es heißt: „Unverkennbar seid ihr ein Brief Christi, ausgefertigt durch unseren Dienst, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht aus Tafeln aus Stein, sondern – wie auf Tafeln- in Herzen von Fleisch.“
Wie bei der Notiz von Pascal gehe es auch hier um die Frage: Was muss in diesem Brief stehen? „Eine Begegnung mit Gott, eine Erfahrung wie Feuer, die alles verändert hat?“, fragte Pater Hau und fügte hinzu: „Euch selbst schreibt herein – was ist meine Sehnsucht – nach dem lebendigen? Mein Leid, Schmerz, was ist mein Ziel, weswegen ich aufgebrochen bin? Die Menschen, die zu Euch gehören? Die Aufgaben die ich tue?“ Die Antworten darauf sollen sie auch in die Worte des Versprechens legen: „Ich übergebe schenke und weihe mich ganz Gott dem allmächtigen – in der Gemeinschaft der Pallottiner.“
Schließlich gab Pater Hau seinen jungen Mitbrüdern noch die Anregung mit auch im eigenen Namen einen Impuls für das Leben zu finden:
Bei Frater Athanasius Chidiebere Onyegesi (2. Profess) erinnerte er an den Kirchenlehrer Athanasius, der die Menschwerdung Gottes als Prinzip betonte.
Frater Gabriel Michael Yotamu (4. Profess) bekam den Engel Gabriel mit auf den Weg, der mit Gottes Wort hineintritt, das Lebendige bringt und betont, dass bei Gott nichts unmöglich ist.
Frater Patrick Okechukwu Okeke (4. Profess) stellte er den Missionar Patrick vor Augen, der den Ruf hört und sich in ein anderes Land senden lässt, und der dort Nachfolge als Imitatio Christi versteht.
Der Name von Frater Celestine Chukwubuikem Nwafocha (4. Profess) erinnerte den Provinzial an Coelistin, den Heiligen Papst, der nicht an kirchlichen Würden klebte und freiwillig zurücktrat.
Bei Frater Patrick Blessings Chagunda (5. Profess) stellte er das Wort Segen (Blessings) in den Vordergrund, weil es gelte, den Menschen gegen alles Tödliche Gutes zuzusprechen.
„Liebe Mitbrüder, da ist alles drin!“, sagte Pater Markus Hau. Vielleicht sei es zu ideal, aber vielleicht könne dies „so eine Art Richtungsangabe sein, wo es hingehen kann, um lebendig zu werden.“
Text: Alexander Schweda
Bilder: P. Rainer Schneiders
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