"Wer hier ins Haus kommt, merkt, dass wir Pallottiner ein bisschen anders sind"
Pater Alois Schwarzfischer SAC, Hausrektor am Johannes-Schlössl Salzburg
Es sollte nur ein Zwischenstopp werden – inzwischen ist Pater Alois Schwarzfischer seit über 50 Jahren in der Salzburger Niederlassung der Pallottiner tätig. Über das „Wie?“ und „Warum?“ sprach mit ihm Öffentlichkeitsreferentin Janina Beckmann.
Wann haben Sie das erste Mal von den Pallottinern gehört?
Mein Onkel war Pallottiner. Er war Spiritual im Freisinger Haus und hat mich angesprochen: „Wenn du studieren willst“ – das war damals etwas seltenes. Ich habe dann zugesagt ohne zu wissen, wie sich das gestalten wird. Ich kam dann mit 12 Jahren nach Freising – 3 x im Jahr zu den Ferien konnten wir heimfahren. Damals habe ich das Domgymnasium besucht.
Ich habe die Pallottiner von allen Seiten kennengelernt und gespürt: das könnte ein Weg für mich sein. Es folgte das Noviziat in Untermerzbach, von 64-67 war ich an der theologischen Hochschule und 67 wurde ich dann zur ewigen Profess und dann zur Weihe zugelassen. Die Priesterweihe war in Augsburg, Hochzoll – 12 Apostel -, die Pfarrkirche, die damals von Pallottinern betreut wurde, war gerade fertig geworden. Darum war unser Weihekurs dort und wurde von Bischof Josef Stimpfle geweiht.
Waren da auch pallottinische Mitbrüder dabei?
Unser Kurs bestand aus 12 Mitbrüdern – zwei sind inzwischen verstorben und einer ist in die Diözese Freiburg übergetreten. Darunter waren zum Beispiel Pater Klaus Klingenberg, Pater Dreier (Brasilien), Pater Konrad Bart (Bodensee) und Hans Müller (Bodensee).
Wie ging es nach der Weihe weiter?
Ich habe mich mit dem Provinzial in Verbindung gesetzt, wo ich wohl hinkäme. Erst hieß es „Hersberg“, aber dann kam kurz vor Weihnachten ein Brief: ich solle für neun Monate nach Salzburg und dann das Pastoraljahr machen. Dort würde ein Mitbruder kommen und mich ablösen.
Ich war dann 16 Jahre Erzieher ain unserem Internat im Marketenderschlössl am Mönchsberg – 1964 kam meine einzige Versetzung vom Mönchsberg 21 nach 24 ins Johannes-Schlössl. Aber eines hat mir noch gefehlt und fehlt mir bis heute: das Pastoraljahr.
1987 wurde das Internat geschlossen. Ich war dann Hausrektor bis 1996, dann Regional – später 2005 war Österreich ja noch selbstständig. Dann kam die Zusammenlegung Nord-Süd-Österreich.
Das Haus hat eine bewegte Vergangenheit. Doch wie soll es zukünftig weitergehen?
Die Zukunft soll so weitergehen, wie das aktuell Haus angelegt ist: als kirchliches Gästehaus mit einer wirtschaftlichen Grundlage. Und die Hausgemeinschaft versucht einen pallottinischen „Dunstkreis“ zu verbreiten. Wer hier ins Haus kommt, merkt, dass wir Pallottiner ein bisschen anders sind (lacht). Mein Traum ist, dass das auch in Zukunft so weitergeführt wird.
Gibt es Dinge in Ihrem Leben, für die Sie besonders dankbar sind?
Es gab in meinem Leben drei „dürfen“, die mich besonders geprägt haben: ich durfte das Licht der Welt erblicken, ich durfte studieren und ich darf in Salzburg auf dem Mönchsberg leben.
((26.10.16, Text und Bild: jb))
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