Grundstein in Malawi

Die neue Pfarrei St. Vincent Pallotti

Vergangene Woche übernahmen die Pallottiner eine Pfarrei in Malawi. Der Ort heißt Kaphatika und liegt 140 km von der Hauptstadt Lilongwe entfernt.  Wir beginnen in einem Land mit vielen „Baustellen“ und dürfen gespannt sein, in welche Aufgaben wir von Gott gestellt werden. Malawi braucht Lehrer und Schulen, Förderung der Mädchen, Aufklärung (HIV und Hexerei), Gesundheitsfachkräfte sowie Entwicklung der ländlichen Peripherie. Doch auch pallottiner-intern wird Malawi ein spannendes Projekt: schon seit Jahren freut sich die Gemeinschaft über „Zuwachs“ aus dem warmen Herzen Afrikas. Nun gibt es für unsere jungen Mitbrüder aus Malawi eine eigene „Heimatbasis“. Wir Pallottiner legen unseren Grundstein im Zentrum des Landes und wollen dann gemeinsam mit den Einwohnern unserer Pfarrei schauen, wo wir als erstes mit „anpacken“ können und müssen. Möglichkeiten gibt es viele; schließlich sind die meisten Pfarreien so groß und verzweigt, dass der zuständige Pfarrer einzelne Gemeinden nur sehr selten besuchen kann. Sie werden hauptsächlich von Katechisten betreut. Einen dieser „Zweige“ haben wir vergangene Woche übernommen. Zur feierlichen Eröffnung waren Provinzial Pater Helmut Scharler sowie Missionssekretär Bruder Bert Meyer vor Ort, ebenso der Provinzial von Ruanda, P. Romuald Uzabumwana. Pater Ignacio Chiphiko und Pater Ildéphonse Bizimungo (im Bild oben links neben dem Bischof) sind schon seit Monaten dort. Das Duo vor Ort freut Provinzial Pater Scharler ganz besonders. „Zum ersten Mal können wir eine Missionsstation mit Priestern aus dem selben Kulturraum besetzen. Das ist eine ganz neue Qualität von „Mission“.“ Pater Ignacio kommt selbst aus Malawi – absolvierte seine Ausbildung zum Priester jedoch, weil es damals noch keine Möglichkeiten in Malawi gab, in Südafrika. Pater Illdéphonse stammt aus der Provinz Ruanda und stärkt die internationale Zusammenarbeit der pallottinischen Familie.

„Eine kleine Feier“ zur Eröffnung kündigte Erzbischof Tarcisio Ziyaye aus der Hauptstadt Lilongwe an, der zu dem Anlass über drei Stunden und 140 Kilometer Landstraße und Sandpisten angereist war. Letztendlich kamen rund 1.800 Besucher zusammen, die in einer fünfstündigen Zeremonie die Eröffnung ihrer neuen Pfarrei St. Vinzenz Pallotti feierten. „Das ist ein historischer Moment“, so der Erzbischof, „wir haben lange darauf gewartet.“ Als Gaben zum Gottesdienst brachten die Einheimischen Ziegen, Hühner, Mais u.v.m. als Lebensbeitrag für die Priester – denn Geld ist rar in der ländlichen Region.

„Wie Jesus die gute Nachricht von der Liebe Gottes gebracht hat, so ist jeder und jede von euch Apostel, Überbringer der guten Nachricht von Gott, die sich im Glauben und im Leben auswirkt. Alle sind dazu eingeladen. Wir Pallottiner stehen für Zusammenarbeit.“

(Provinzial Pater Helmut Scharler SAC)

Gottesdienst in Malawi

Im Zuge der Veranstaltung wurde Pater Ignacio (s. Bild rechts) zum Pfarrer und Pater Ildéphonse zum Kaplan der Pfarrei St. Vincent Pallotti ernannt. Aktuell gibt es dort nur eine kleine Kapelle, in der unsere Mitbrüder vor Ort u.a. Gottesdienste anbieten – der Bau von Kirche und Pfarrhaus soll jedoch zeitnah beginnen. Die Ziegel zum Bau haben die Einwohner bereits selbst gebrannt. Auch der Bau eines Kommunitätshauses für die pallottinischen Mitbrüder und für die Ausbildung des „Nachwuchses“ ist geplant. (Text: JB, Bild: BM)

Kontakt zu den Pallottinern in Malawi:
http://pallottinesmalawi.org

Das könnte Sie auch interessieren

Print Friendly, PDF & Email