ERGRIFFEN
Der Pallottiner-Lesekalender für 2025 ist jetzt bestellbar
Unser neuer Lesekalender ist reich gefüllt mit Geschichten voll Inspiration, Lebensfreude und christlichen Impulsen. Unter dem Motto „Ergriffen“ begleitet der Kalender mit Mutmachtexten und Mutmachbildern durch das Kirchenjahr.
Ergriffen von der Not der Armen
Beim Evangelisten Lukas, dessen Evangelium das Jahr 2025 prägt, werden wir besonders intensiv mit Fragen der Gerechtigkeit konfrontiert. Im Oktober hören wir in den Sonntagsgottesdiensten das Evangelium von dem reichen Prasser und dem armen Lazarus, im November von der Bekehrung des superreichen Oberzöllners Zachäus – beide Perikopen finden sich nur im Lukasevangelium. Lukas, der Arzt, zeigt sich ergriffen von der Not der Menschen und benennt nicht nur die geistliche und psychische Not der Menschen, sondern ganz konkret die materielle und praktische Not.
Der Evangelist warnt mit den Worten Jesu vor den Gefahren des Reichtums und zeigt sein besonderes Herz für die Situation der Armen, der Kranken und Schwachen. Passend hierzu hat Papst Franziskus den Welttag der Armen ausgerufen, der 2025 Jahr am 16. November gefeiert wird.
Ergriffen von der Not des armen Lazarus
Nur bei Lukas steht die Erzählung Jesu vom Reichen und dem armen Lazarus. Der kranke Lazarus lebt in bitterer Armut, abgetrennt von der völlig anderen Welt des Reichtums. Der Reiche nimmt Lazarus nicht wahr. Kein Mitgefühl, kein Mit-leiden, kein Kontakt zwischen Reich und Arm. Als der Reiche und der Arme sterben, wendet sich das Blatt: der Reiche verfällt dem Gericht, der Arme wird gerettet zu ewigem Leben. Eine deutliche Warnung an die „Reichen“!
Ergriffen von der Begegnung mit Jesus
Der superreiche Oberzöllner von Jericho, Zachäus, wird von Jesus in den Blick genommen. Er spricht ihn an: „Zachäus, komm schnell herunter. Denn ich muss heute in deinem Haus bleiben.“ Und siehe da, der Zöllner reagiert sofort und ändert sein Verhalten durch die Begegnung mit Jesus von Grund auf. Er gibt den Armen zurück, was er ihnen weggenommen hat, und entschädigt die betrogenen Steuerzahler. Auch diese Begegnung wird nur vom Evangelisten Lukas berichtet und zeigt uns, dass Jesu Botschaft nicht ohne Folgen für die Verteilung der Einkünfte und Vermögen sein kann.
Ergriffen – Leben teilen
Gott sei Dank haben wir mit Franziskus einen Papst, der die Armut heute ganz konkret benennt und sich immer wieder aufmacht, um an die Brennpunkte der Not in dieser Welt zu erinnern. Dieser Papst ist ergriffen vom Schicksal der Armen und hat in der Enzyklika „Evangelii gaudium“ weltweit großes Aufsehen erregt mit dem Satz: „Diese Wirtschaft tötet“. Diese Tatsache kann der Kirche Jesu Christi nicht egal sein. Sie muss die Fehler und Schwächen der Wirtschaft benennen und global für Gerechtigkeit eintreten. Unsere kirchlichen Hilfswerke Misereor, Adveniat, Missio, Renovabis oder die Hilfswerke der Orden sind hier auf einem guten Weg. Jeder Christ ist gerufen, diese weltweite Solidarität zu leben und zu fördern.
Der Sinn des Reichtums
Besitz und Eigentum sind dazu da, um allen Menschen die Entfaltung ihrer Fähigkeiten zu ermöglichen. Je ungleicher die Verteilung der Vermögen und Einkommen, desto weniger Chancen der Entwicklung haben Milliarden von Menschen. Deshalb ist es gut, wenn die Kirche sagt: „Reichtum existiert, um geteilt zu werden“ (Kompendium der Katholischen Soziallehre, 2004). Auch unser Grundgesetz betont die soziale Bindung des Eigentums in Artikel 14, Abs.2: „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“
Die Güter der Erde
Die Katholische Soziallehre hat ein geniales Grundprinzip für alles Handeln in der Gesellschaft definiert. Jeder Mensch wird es sofort verstehen und im Grunde auch teilen. Es lautet: „Die Güter der Erde sind für alle da!“. Es ist das „Grundprinzip der ganzen sozialethischen Ordnung“ und „das kennzeichnende Prinzip der christlichen Soziallehre“ (Kompendium Nr. 172).
Ergriffen in der Zeit – Das Kirchenjahr und seine Farben
Jahreszeiten, Festzeiten und ein gewisser Rhythmus von Tagen geben uns Menschen Halt. Sie führen uns durch die Zeit. So ist es auch mit dem Kirchenjahr. Im Vergleich zum weltlichen Jahreskalender hat es keine Monate, sondern Fest-Zeiten. Schön wäre es, wenn es uns gelänge, dieses zentrale Prinzip des „Ergriffen seins“ zu einer Grundhaltung unserer Zeit im kommenden Kirchenjahr zu machen. Im Sinne der Menschenwürde und der weltweiten Solidarität mit den Armen wäre dies ein großer Fortschritt.
Die Farben des Kirchenjahres
Den einzelnen Festkreisen und Festtagen sind jeweils liturgische Farben zugeordnet: Weiß, Grün, Rot und Violett. Sie finden Sie auch in unserem Lesekalender wieder.
WEISS Ostern und Weihnachten. Weiß bedeutet Licht und symbolisiert somit die ganze Fülle der Herrlichkeit Gottes.
ROT Pfingsten, Karfreitag und Palmsonntag. Es ist die Farbe der Liebe, hier ist es die Liebe Gottes zu den Menschen. Rot ist auch die Farbe des Feuers und des Blutes.
GRÜN Sonntage im Jahreskreis. Grün ist die Farbe des Keimens, des Wachstums und der Hoffnung. Grüne Paramente schmücken die Kirchen, wenn es keine besonderen Feiertage gibt, zwischen Weihnachten und der Passionszeit, zwischen Pfingsten und der Adventszeit.
VIOLETT Adventszeit und Passionszeit. Violett, ist eine Mischfarbe aus Blau und Rot. Sie steht für Verwandlung und für Neubeginn. Nicht mehr Nacht und noch nicht Tag; so ist Violett die Farbe der Dämmerung. In der Vorahnung eines neuen Morgens keimt Hoffnung, und das gibt Trost und Zuversicht. Seit jeher gilt das liturgische Violett als Farbe für Besinnung und Gebet, es steht für Buße und Umkehr.
Die Farben des Künstlers
Die Fotos für den Umschlag und für die Kapitelseiten des Kirchenjahres werden traditionell in jedem unserer Lesekalender von einem Künstler oder bestimmten künstlerischen Motiven geprägt. In diesem Jahr stellen wir Ihnen Bilder von Alois Neuhold vor.
ALOIS NEUHOLD studierte Theologie, wurde 1977 zum Priester geweiht und 1978 suspendiert. Studierte bis 1982 an der Akademie der bildenden Künste Wien. Fand Anschluss zur Generation der Neuen Malerei in Österreich und wurde in Ausstellungen europaweit gezeigt. Entwickelte ein eigenständiges Werk, das an der Grenze von Bildmagie, Kunst und Religion angesiedelt ist.
Impressionen aus dem Lesekalender
LESEKALENDER
Der Lesekalender ist bestellbar für 4,50 Euro, zuzüglich Portokosten (Versand mit Rechnung)Bestellung über
E-Mail: kanzlei@pallottiner.org
Telefon: +49 6431/401-244
oder unsere Lesekalender-Bestellseite auf unserer Homepage.
Leitartikel „Ergriffen“ von Erwin Helmer
Bilder von Alois Neuhold: Günther Linshalm
Fotos: THARES2020, RACLE FOTODESIGN, SOUL (Adobe Stock); JEREMY THOMAS und M SHIVA (Unsplash); Julia Steinbrecht (KNA).
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