„Liebe ist das Entscheidende“

Ausbildung, Profess und Diakonenweihe in Afrika

Zwei Themen standen im Mittelpunkt der Reise des Provinzials nach Kenia und Südafrika: Zum einen die Ausbildung der Mitbrüder und zum anderen die Feiern der Profess und der Diakonenweihe. Beide Themen hatten eine gemeinsame Klammer: die Liebe, die eine internationale Gemeinschaft zusammenhalte und zur Ausbildung befähige.

Pater Markus Hau besuchte vom 5. Bis 13. Februar die Mitbrüder in Nairobi (Kenia) und Merrivale (Südafrika), die sich dort in Ausbildung befinden: Im Studienhaus der pallottinischen Regio Ostafrika in Nairobi studieren acht Mitbrüder und in Merrivale sind es insgesamt 32 Mitbrüder, die sich auf das Leben und Arbeiten als Pallottiner vorbereiten. Mit jedem einzelnen von ihnen, aber auch mit den für die Ausbildung Verantwortlichen führte er Gespräche, um zu hören und im Miteinander nach nächsten Schritten zu schauen.

Im selben Zeitraum besuchten Provinzökonom P. Rainer Schneiders und Missionssekretär P. Reinhold Maise in Südafrika die Niederlassungen in Step-Aside, George und Pallotti-Farm, Queenstown, um sich ein aktuelles Bild der Delegatur zu machen. Als Höhepunkt standen am Ende dieser Tage in Merrivale die Feier der zeitlichen Profess von sechs Mitbrüdern, die Profess auf Lebenszeit von zwei Mitbrüdern und deren Diakonenweihe und schließlich der Beginn des Postulates von insgesamt sieben jungen Männern.

Feier der zeitlichen Profess von sechs Mitbrüdern in Merrivale in Südafrika

Liebe lässt Widerstände überwinden

Die Feier der Profess, der Weihe auf Zeit, fiel auf den Gedenktag der Heiligen Scholastika am 10. Februar. In seiner Ansprache zitierte Provinzial Markus Hau Papst Gregor den Großen, der von der Heiligen sagte, „sie vermochte mehr, weil sie mehr liebte“. Liebe befähige dazu, Widerstände und Hindernisse zu überwinden. Es brauche Ordnungen, Regeln, Gesetze und Ausbildungsprogramme, doch ohne den Rahmen der Liebe fehle das entscheidende.

Liebe sei gerade in einer internationalen Gemeinschaft, wie die Pallottiner es in der Herz-Jesu-Provinz sind, notwendig, um einen gemeinsamen Weg im Verstehen und Annehmen gehen zu können und Grenzen zu überwinden.

Nach der Aussage des Paulus im Galaterbrief, Kapitel 3, gebe es nicht „die Deutschen, die Nigerianer, die Malawier oder die Südafrikaner“. Gemeinsam seien wir in der Gemeinschaft, um Jesus Christus auf den Spuren des Heiligen Vinzenz Pallotti zu folgen.

Den Blick nach oben wenden

Einen Tag später, am 11. Februar vertiefte Provinzial P. Hau diese Gedanken in der Feier der ewigen Profess der Mitbrüder Joseph Banda Ngwendere und Sunday Paul C. Onwuegbuchulam . Er bezog sich dabei auf den Dichter Dante Alighieri, der in seinem Werk „Die Göttliche Komödie“ exemplarisch ein Bild für die Krise der menschlichen Existenz liefert. In der Mitte des Lebens komme es vor, dass wir die Orientierung verlieren und in ein dunkles Tal geraten. „Wer bin ich? Wohin führt der Weg?“ Wie bin ich in eine solche Krise geraten?“ Der Dichter findet den Weg aus dem dunklen Tal, in dem er den Blick nach oben wendet, in dem Himmel, ins Licht.

Die beiden Mitbrüder hätten auch einen langen Weg hinter sich, auf dem sie oft dachten, die Hoffnung und die Orientierung zu verlieren. In den pallottinischen Versprechen gibt uns Gott die Zusage, mit uns zu sein. „Ich bin da für Dich“. Möglich wird das Versprechen, mich ganz Gott zu schenken, nur mit dem Wunder, das Gott in der Brotvermehrung wirkt. In dem wenigen, das ich bringen kann in meinem Leben, schenkt Gott das Mehr, das Wunder.

In der Feier der Diakonenweihe am Sonntag, 12. Februar reflektierte Bischof Siphiwo Vanqa, ein Pallottiner aus Südafrika und Bischof der Diözese Queenstown, die Rolle der Geistlichen. Mit freien Worten kritisierte er eine Motivation, eine Haltung, die nicht aus dem Gebet lebt, sondern sich in Profit, Macht und Anerkennung festmacht. Er fordert die Neugeweihten auf, sich nun ganz einzusetzen mit ihrem Leben und die anstehende Arbeit zu tun. Am folgenden Tag, am 13. Februar freute sich die Gemeinschaft, sieben Postulaten aus Südafrika aufzunehmen. P. Hau lädt sie ein, im kommenden Jahr, auszuprobieren, wie sich die Farbe ihres Lebens verändert, wenn sie sie immer neu mit Gott mischen.

Bericht & Bilder: P. Reinhold Maise

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