Orgel in der Pallottinerkirche wird restauriert

Krönender Abschluss der Innenrenovierung

Sie ist nach der Domorgel die größte Königin der Instrumente weit und breit, die in den liturgischen Feiern zum Lobe Gottes ebenso erklingt wie bei zahlreichen kirchenmusikalischen Veranstaltungen. In Kürze wird in der Pallottinerkirche „St. Marien“ mit der Restaurierung der vor 45 Jahren geweihten Orgel begonnen, die gleichsam geringfügig erweitert wird. Dies ist der krönende Abschluss der vor einem Jahr erfolgten umfangreichen Erneuerung des Kirchenraumes.

Das 1974 in der Pallottiner- und Pfarrkirche „St. Marien“ gemeinsam von den Fachwerkstätten Werner Bosch (Sandershausen) und Eduard Wagenbach (Limburg) mit 39 Registern errichtete Instrument zählt zu den am meisten genutzten Orgelbauwerken hierzulande. Es erklingt nicht nur zur musikalischen Untermalung der mehreren wöchentlichen heiligen Messen, vielmehr begleitet diese Orgel mehrmals jährlich namhafte Vokal- und Instrumentalensembles sowie Künstler aus nah und fern in der weithin bekannten Reihe „Orgel plus“ und ist regelmäßige Anlaufstelle beim Limburger Orgelspaziergang. Die Orgel begleitet die Choralschola und versprüht ihren hörbaren Glanz bei allerlei Festlichkeiten.

Zur Aufführung in der Pallottinerkirche kommen immer wieder Werke großer Komponisten durch den Kirchenchor. beispielsweise die „Krönungsmesse“ und das Requiem für Soli, Chor und Orchester von Wolfgang Amadeus Mozart, die „Missa Brevis“ von Joseph Hayden oder die große D-Dur-Messe von Antonin Dvorak, ferner Motetten aus der Zeit der klassischen Vokalpolyphonie und Liedsätze alter, romantischer und zeitgenössischer Meister.

„Wollen wir weiterhin mit Kirchenmusik zur Verherrlichung Gottes beitragen und die Menschen mit einem sauberen Klang erfreuen, dann müssen wir unsere Orgel pflegen und sinnvoll ergänzen“, sagt Frank Sittel, der seit vielen Jahren, wie auch Michael Troost und Pallottinerbruder Egbert Kinner, auf dem Instrument zu Hause ist. Doch die Orgel sei verstaubt und müsse nunmehr (seit ihres Einbaus zum zweiten Mal) überholt werden.

So ist es Sittel gelungen, die Provinzleitung wie das Rektorat der Pallottiner, die Verantwortlichen der Pfarrei und die zuständige Stelle im Bischöflichen Ordinariat gleichermaßen von der Notwendigkeit einer grundlegen Reinigung, Intonation und Stimmung der Orgel, von dem Einbau eines neuen, ästhetisch schlichten Spieltisches sowie einer geringfügigen Erweiterung der technischen, elektronischen und klanglichen Ausstattung zu überzeugen. Die Orgel erhält im Pedal einen „Kontrabass 32“ dazu. Der neue Spieltisch wird mit einem zeitgerechten Computersystem ausgestattet

„Damit wird sie klanglich noch besser auf den Kirchenraum abgestimmt“, sagt Organist Frank Sittel. Statt Register zu ziehen oder durch Fußdruck zu bedienen ließen sich die Register künftig vorher programmieren; das heißt, der Computer nimmt dem Organisten Funktionen ab, die er normalerweise durch Hand und Fuß in Gang setzen musste. „Das ist für die Liturgie und Konzerte sehr hilfreich“, freut sich Sittel auf die Neuerungen, der von einer Investition in die Kirchenmusik der Zukunft spricht, der gerade bei den Pallottinern eine große Bedeutung zukomme. Über die Musik würden auch Menschen für die Kirche interessiert, die sie nur gelegentlich oder gar nicht besuchten, ihr aber aufgeschlossen gegenüberstünden.

Mit der Ausführung wurde auf Sittels Vorschlag die Firma Orgelbau Hugo Mayer aus Heusweiler (Saarland) beauftragt, die bereits die Truhenorgel mit vier Registern geliefert hat, die erstmals während der Renovierung des Kirchenraums im Richard-Henkes-Saal zum Einsatz kam und für die Dauer der Erneuerung der großen Orgel zu hören ist. Die Renovierungsarbeiten, die nach dem 22. Juli beginnen sollen, werden sich voraussichtlich drei Monate hinziehen.

Text und Bild: Dieter Fluck

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