„Gute Verknüpfung von beruflicher Erfahrung und biblischer Erzählung“
Impulstag zur Förderung der Kommunikation von Mitarbeitenden caritativer Einrichtungen – Weitere Impulstage geplant
Erstmalig fand ein eigens für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kirchlicher Einrichtungen konzipierter Tag an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) zu „Kommunikation in Betreuung, Pflege und Therapie“, statt. Dieser Impulstag wurde von Prof. Dr. Hubert Lenz SAC, Lehrstuhl für Systematische Philosophie und Evangelisierende Pastoral an der PTHV und Leiter der WeG-Initiative „Glaube hat Zukunft“, geleitet.
Die „Methode Emmausweg“ ermöglichte schnellen Austausch
„Menschen, die in caritativen Einrichtungen arbeiten, werden regelmäßig mit existenziellen Fragen konfrontiert und spenden durch mitfühlende Nähe und wertschätzende Kommunikation Unterstützung und Halt“, sagte Pater Lenz. „Doch die existenzielle Not der Menschen löst auch in den Begleitpersonen etwas aus. Dem wollten wir an dem Impulstag nachspüren und darüber ins Gespräch kommen.“ Der Pallottiner und sein Team begrüßten eine multiprofessionell zusammengesetzte Gruppe aus Menschen in helfenden Berufen, die in diakonischen Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft tätig sind. Bereits in der Vorstellrunde wurde die große Bandbreite an Erfahrungen sichtbar, die die Teilnehmer aus unterschiedlichen beruflichen Feldern (Beratung, Personalentwicklung, Betreuung, Pflege und Therapie) mitbrachten. Der erste inhaltliche Impuls arbeitete mit dem bekannten Bild des Eisbergs. Dieser wurde zum Symbol dafür, dass jegliche Reaktionen auf die Nöte von Anvertrauten immer auch von den existenziellen Fragen und Herausforderungen im eigenen Leben geprägt sind. Diese grundlegende Erfahrung konnten die Teilnehmer anschließend gut mit Beispielen aus ihren jeweiligen beruflichen Kontexten untermauern und konkretisieren. Danach wurde es praktisch: Die biblische Geschichte der Emmaus-Jünger wurde vor dem Hintergrund der jeweiligen Erfahrungen der Personen in helfenden Berufen betrachtet.
„Mit großer Lebendigkeit und Offenheit nutzten die Teilnehmer diesen ‚begehbaren Erzählraum‘, um miteinander über ihre Situation ins Gespräch zu kommen“, freute sich Prof. Lenz. ‚Wer selbst gehalten ist, kann sich auf Nähe und Beziehung einlassen und andere halten‘, war eine zentrale Erkenntnis und Erfahrung des miteinander gegangenen Weges. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten sich positiv überrascht, wie gut die Verknüpfung von biblischer Erzählung und beruflicher Erfahrung als Begleiter bzw. eigener Lebensgeschichte gelungen war und wie die „Methode Emmausweg“ in kürzester Zeit einen intensiven und sehr persönlichen Austausch ermöglichte. „Das hat persönlich angesprochen und berührt!“, so der Tenor der anschließenden Reflexion.
Weiterhin stand die Frage im Raum, was Menschen – die Begleiter ebenso wie die Begleiteten – angesichts des unausweichlichen Leides und der Grenzen im Leben an Unterstützung und Resonanz benötigen. In verschiedenen Impulsen, einer Zeit der Stille und Besinnung sowie im Austausch untereinander wurde entdeckt und bedacht, dass die Erfahrung von Halt gebender Beziehung und die Achtung von Identität und Würde die Bewältigung existenzieller Herausforderungen wesentlich unterstützen. In den Worten DA, DU und JA wurde dafür eine einprägsame Kurzformel gefunden, die auch als Beschreibung des innersten Kerns der christlichen Botschaft gelten kann. Der geistliche Abschluss lud auch dazu ein, sich immer wieder auf die Frage nach dem (existenziellen) Halt im eigenen Leben einzulassen, um fähig zu werden, selbst andere zu halten.
Termine für zwei Wiederholungsveranstaltungen in Vallendar sind am 16. und 31. März, in Trier am 17. März 2020, jeweils von 09:30 Uhr bis 16:30 Uhr.
Text: Verena Breitbach PTHV
Bilder: WeG-Initiative Vallendar
Kontakt und Anmeldung: www.glaube-hat-zukunft.de/kurse
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