Klinikseelsorger Pater Sascha Heinze SAC

"Du weißt nie, was dich erwartet"

„Ersten Kontakt zu den Pallottinern hatte ich 1987“, erzählt Pater Sascha Heinze, der heute als Seelsorger im Augsburger Klinikum tätig ist. „Damals habe ich in Augsburg-Göggingen als Mesner gearbeitet.“ Er habe damals ohnehin bereits überlegt, Priester zu werden und über den Kontakt mit den Pallottinern sei die Frage aufgekommen: „Könnte das auch etwas für mich sein?“ Nach dem Zivildienst machte er eine Ausbildung zum Altenpfleger – hielt aber weiterhin Kontakt zu den Pallottinern. Nach der Ausbildung trat er dann ins Noviziat ein. „Ob ich wirklich Priester werde, war damals noch ganz offen. Ich hatte ja kein Abitur

Es ergab sich dann aber doch eine Möglichkeit, an der Hochschule der Pallottiner in Vallendar studieren zu können.

Nach Studium, Priesterweihe und einem pastoralen Jahr in der Pfarrei Ottobeuren führte ihn sein Weg in die Provinzverwaltung nach Friedberg, wo er u.a. 2007 die Zusammenführung der Verwaltungen der Nord- und Süddeutschen Pallottinerprovinzen und der Regio Österreich koordinierte.

Nach einer längeren Pause ist Pater Heinze inzwischen in der Seelsorge des Klinikums Augsburg tätig. „Das Konzept bei uns im Klinikum Augsburg ist, dass wir alle Patienten auf den Zimmern besuchen. Wir sind ein Team von rund zehn katholischen Seelsorgerinnen und Seelsorgern. Ein paar sind Priester und die meisten Pastoralreferentinnen und –referenten. Dazu kommen zwei evangelische Pfarrer.“ Das ganze Klinikum mit all seinen Stationen sei unter den Seelsorgern aufgeteilt: jeder habe zwei bis drei Stationen, für die er zuständig sei. „Man geht von Zimmer zu Zimmer, klopft und sagt: ‚Hallo, ich bin von der Klinikseelsorge.‘ Und dann schaut man, ob sich Gespräche ergeben.“ Natürlich gebe es auch Leute, die keinen Gesprächsbedarf haben oder mit dem Angebot der Klinikseelsorge nichts anfangen könnten. „Aber ganz häufig erlebe ich, dass sich ganz interessante Gespräche ergeben.“

Besonders spannend findet Pater Heinze diesen Moment, wenn man draußen vor der Kranken-Zimmertür steht. „Du weißt nie, was dich erwartet. Du klopfst. Das ist immer so ein  spannender Moment, wenn du vor der Tür stehst und denkst: „Wie wird die Begegnung wohl werden“  Häufig habe er erlebt, dass Menschen auf seinen Besuch mit einer ganz tiefen Dankbarkeit reagieren. „Ich denk dann häufig: was hast du denn so besonderes gemacht? Du warst einfach da und hast zugehört.“ Doch genau dass sei es, was die Klinikseelsorge ausmache: „Wir gehen zu den Leuten und signalisieren: Wir sind da, falls ihr ein Gespräch braucht.“ Schwierig seien solche Momente, in denen Patienten, erwartet oder auch unerwartet, sterben – obwohl das auf seinen Stationen (Herz-, Lungen- und Augenerkrankungen) nicht so häufig vorkomme, wie in den Bereichen manch anderer Seelsorge-Kollegen. Besonders schön findet er hingegen die Dankbarkeit, mit der viele Menschen auf seine Arbeit reagieren. „Das ist immer wieder ein Highlight für mich.“ ((20.06.2016, JB; Bild: Ulrich Wirth))

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