Kulturelle Ereignisse werden in diesen Zeiten auf ein Minimum zurückgefahren, Kunst in der Kirche bleibt der Bevölkerung erhalten. Darauf weist die Gemeinschaft der Pallottiner hin und bietet den Besuch der Ausstellung „Durchkreuzte Wege“ an, die in der Seitenkapelle der Marienkirche an der Wiesbadener Straße zu sehen ist.

Begegnungen in St. Marien

Das Thema passt in die Passions- und Osterzeit; denn die dreizehn Arbeiten von Anita Jäger wollen eine Art „Kreuzweg“ sein, an dem man entlang geht und Linien in das eigene Leben zieht. Die Malerin thematisiert in ihren ruhigen „Mediationsbildern“ unterschiedliche Begegnungen, einerseits mit sich selbst, mit anderen und im Bereich des Glaubens.

Jedes Leben kennt Brüche

Anita Jäger begann nach Abitur und Design-Studium an der FH Darmstadt zunächst Bühnenbildnerin an den Städtischen Bühnen Frankfurt und studierte im Anschluss Angewandte Kunst und Pädagogik. Sie ist Dozentin für Malerei an der VHS und der Jugendkunstschule Offenbach, unterrichtet in ihrer eigenen Malschule und seit 1997 als Kunsterzieherin am Franziskanergymnasium in Großgrotzenburg.

Die Künstlerin bringt in ihre Bilder die Erfahrung ein, dass jedes Leben Brüche kennt. Beziehungen misslingen, Träume platzen, Erwartungen, Gebete bleiben unerfüllt. Aus ihrem Glauben heraus spricht sie von „durchkreuzten Wegen“ und lenkt den Blick auf Jesus und sein Schicksal.

Lebensfreude aus dem Glauben

Darum passen ihre Bilder in eine Kirche – gerade in der Passions- und Osterzeit. „Denn das „Gespräch mit ihnen“ kann zur inneren Stille führen, zu tieferen Einsichten, zu neuer Hoffnung und damit zu Lebensmut und Lebensfreude aus dem Glauben“, sagt Pater Alexander Holzbach, Rektor der Marienkirche. „Das brauchen wir gerade jetzt in den Kar- und Ostertagen, in denen unser christlicher Glaube durch die Coronakrise ganz neu herausgefordert ist“, sagt der Geistliche.

Eine Hinführung in die Thematik der Ausstellung gab Pater Bernhard Pieler, der die Künstlerin aus seiner Zeit an der Wallfahrtskirche „Maria zum Rauen Wind“ in Kälberau kennt.

Text und Foto: Dieter Fluck