„Priester sein heute. Leben – Berufung – Sendung “

12. Symposion des Kardinal Walter Kasper Institutes

Zum 12. Mal fand das theologische Symposion des Kardinal Walter Kasper Institutes an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) von Mittwoch, 21.03.2018, bis Freitag, 23.03.2018, in der Aula der PTHV statt. Beim diesjährigen Symposion ging es um die Frage, wie Priestersein heutzutage gelingen kann und was es dafür bedarf. Dazu waren rund 150 Tagungsgäste nach Vallendar gereist, darunter unter anderem Kardinal Walter Kasper (Rom), Kardinal Kurt Koch (Rom; Ehrendoktor der Theologischen Fakultät der PTHV), Erzbischof Jorge Carlos Patrón Wong (Rom), Bischof Dr. Stephan Ackermann (Trier) sowie Bischof Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart).

„Priestermangel ist kein unabänderliches Schicksal. Neue Berufungen werden kommen“, ist sich Prof. Dr. George Augustin SAC, Direktor des Institutes, sicher. Dafür sei es zentral, dass die Schönheit des priesterlichen Lebens und Dienstes wieder neu entdeckt wird. „Glückliche Priester sind die beste Werbung für diesen Dienst.“ Im zweihundertsten Jubiläumsjahr der Priesterweihe des Hl. Vinzenz Pallotti wollte das Kardinal Walter Kasper Institut das Thema „Priester sein heute. Leben – Berufung – Sendung“ miteinander reflektieren und mit diesem Symposion Kardinal Walter Kasper zu seinem 85. Geburtstag ehren und ihm danken.

Prof. Augustin SAC eröffnete das Symposion am Mittwochabend und hielt den Eröffnungsvortrag. Darin gab er Zeugnis davon, was er glaubt, was für die Zukunft des Priesteramtes benötigt werde. Grundsätzliches Ziel sei es, den kirchlichen Dienst lebendig zu halten. Priester müssten wertgeschätzt werden. Die Priester selbst müssten sich immer wieder die Frage stellen, wie ein authentisches Leben gelingen könne? Dazu gebe es kein Patent-Rezept, sagte Prof. Augustin SAC. Vielmehr müssten Priester die Kraftquelle ihres Lebens immer wieder neu finden. Dies erfolge durch eine Rückbesinnung auf den Glauben, einen Perspektivwechsel und eine Horizonterweiterung verbunden mit einer zeitgemäßen priesterlichen Spiritualität. Das Leben und das Handeln müsse eine Einheit erlangen. „Unsere Aufgabe ist es, den Menschen Gott zu geben, ihnen die Möglichkeit zu eröffnen, Gott zu entdecken“, sagte Prof. Augustin SAC. „Im Namen Jesu Christi zu handeln heißt glaubend, hoffend, liebend und betend zu wirken.“ Er schloss seinen Vortrag mit den Worten: „Nur wenn wir Freude verkünden, können wir dies weitergeben.“ Im Anschluss überreichte er gemeinsam mit allen Autoren Kardinal Walter Kasper als Dank für sein vielfältiges Engagement in Theologie und Kirche sowie anlässlich seines Geburtstages die Festschrift „Zum Gelingen von Ehe und Familie. Ermutigung aus Amoris laetitia“.

Symposium Kasper Institut PTH Vallendar
Symposion_März 2018: Prof. Dr. George Augustin SAC überreichte gemeinsam mit allen Autoren Kardinal Walter Kasper als Dank für sein vielfältiges Engagement in Theologie und Kirche sowie anlässlich seines Geburtstages die Festschrift „Zum Gelingen von Ehe und Familie. Ermutigung aus Amoris laetitia“

Der Donnerstag startete mit einem Vortrag zum Thema „Zugänge zu Priesterberufungen am Beispiel der Zisterzienserabtei Heiligenkreuz, Wien“. Es referierte Abt Dr. Maximilian Heim OCist, Wien. Im Anschluss hielt Erzbischof Jorge Carlos Patrón Wong (Rom) einen Vortrag zum Thema: „Ratio fundamentalis. Konzept der Priesterausbildung“. Am Nachmittag sprach Kardinal Kurt Koch (Rom) zum Thema „Priesterlicher Dienst und Eucharistie“. Darin machte er deutlich, dass sich der sakramentale Dienst aus dem Wort Gottes ergebe: „Ein Wort, das Fleisch geworden ist“. Eucharistie bedeute so viel wie „Vorstehen, den Dienst des Hausvaters tun“. In seinem Vortrag hat Kardinal Koch den Zusammenhang zum Opfergedanken erläutert und dabei die Vieldeutigkeit des Wortes Opfer bzw. das neue christliche Verständnis des Opferbegriffs aufgezeigt. „Das wahre und neue Opfer Jesu Christi ist die Selbstaufgabe des Sohnes an den Vater und an die Menschen. Der Kult von Tier-Opfern wurde überwunden“, sagte Kardinal Koch. „Die Hingabe an das Leben ist das Opfer!“ Vom Priester werde daher ein besonderes Opfer gefordert: Der Verzicht bzw. die Zurücknahme des eigenen Ich: „Ich lebe – nicht mehr ich, sondern Christus in mir!“ Dies sei das genuin biblische Gottesverständnis: Gott schenkt uns das, was wir ihm schenken. Gott schenkt uns seinen Sohn und wir schenken ihm diesen wieder in der Eucharistie. Eucharistie sei damit als Herzmitte zu verstehen: „Der Priester braucht eine eucharistische Lebenskultur“. Eucharistie sei vor allem ein Dienst der Heilung und des Heilsverständnisses. „Die Eucharistie bleibt ein Lebensprogramm“, sagte Kardinal Koch abschließend.

„Füreinander und Miteinander im Presbyterium“ lautete das Thema des Vortrags von Bischof Dr. Stephan Ackermann (Trier). Darin zeigte er die fundamentale Verbindung zwischen Bischof und Priestern auf und erklärte die Rolle des Bischofs als geistlicher Vater, Bruder und Freund der Priester und die damit verbundenen Chancen und Herausforderungen. Der zweite Tagungstag endete mit einem Pontifikalhochamt zu Ehren des 85. Geburtstags von Kardinal Walter Kasper.

Am letzten Tag des Symposiums hielt Prof. Dr. Winfried Haunerland (München) einen abschließenden Vortrag zum Thema „Mysterien Christi und Mühsal des Alltags. Zur Liturgie im Leben der Priester“.

Am letzten Tag des Symposiums hielt Prof. Dr. Winfried Haunerland (München) einen abschließenden Vortrag zum Thema „Mysterien Christi und Mühsal des Alltags. Zur Liturgie im Leben der Priester“.

 

Text: Verena Breitbach, PTHV,
Foto Hostie: © wideonet Adobe Stock,
Fotos Symposion: © Dr. Heiko Merkelbach.

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