Pallottiner Missionsbericht 2017

Missionsbericht 2017 – Rückblick und Rechenschaft

Unsere Arbeit weltweit – Die Schwerpunkte der Pallottiner-Missionsprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika

Mit Ihren Spenden konnten wir auch 2017 wieder wichtige Projekte fördern und begleiten. Unser Engagement und unser Förder­angebot konzentrierten sich auf Afrika, Asien und Lateinamerika und drei Schwerpunkte:

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Bildung statt Armut

Bildung ist unerlässlich für den Weg aus der Armut. Mit dem Bau und der Ausstattung von Grundschulen, der Ausbildung von Lehr- und Betreuungspersonal, dem Angebot einer Berufsausbildung sowie Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen setzen viele Pallottiner-Projekte im Bereich Bildungs- und Erziehungsarbeit an.

Hilfe zur Selbsthilfe

Uns Pallottinern ist wichtig, dass Projekte immer wieder auch von den Betroffenen selbst und von einheimischen Projektleitern geleitet werden. Unsere sozialen Kleinprojekte sind ein Mittel sinnvoller und nachhaltiger Hilfe zur Selbsthilfe.

»Möglichmacher«

Unsere Mitbrüder in den Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas setzen sich – gemeinsam mit den Menschen vor Ort – für bessere Lebensverhältnisse ein. Als Seelsorger, Sozialarbeiter und »Helfer in der Not« verkünden sie durch Wort und Tat den Gott der unendlichen Liebe – immer ganz nah an den Menschen. Treue Wohltäter unterstützen seit Jahren nicht nur soziale Projekte, sondern auch die Ausbildung von jungen Menschen zu glaubwürdigen Priestern, Brüdern und Katecheten.

So haben Ihre Spenden geholfen

Mfoundassi / Kamerun

Ein großes Projekt ist der Aufbau unserer Grundschule und das Gymnasium im Zentrum von Yaounde. 1.000 Grundschüler und mittlerweile 300 Gymnasiasten, Jungen und Mädchen, besuchen die pallottinische Schule. Mit einer großen Sanitäranlage konnte ein weiterer Schritt zur Fertigstellung getan werden. Sehr herzlich danken wir für die großzügige, langjährige Unterstützung unserer Spenderinnen und Spender, die so ein großes Projekt erst möglich macht. Auch in Bangalore in Indien konnte 2017 das Erdgeschoss des großen Colleges errichtet werden und die Schule ihre Arbeit für 270 Schüler und Schülerinnen aufnehmen.

Maroua / Kamerun

Bischof Bruno Ateba kümmert sich in seinem Bistum Maorua im Norden Kameruns um die vielen Straßenkinder. Die Boko Haram prägt das Leben dort erheblich. Viele Menschen wurden aus Ihrer Heimat in Nigeria vertrieben, viele sind aber auch Kameruner, die nahe der Grenze leben und jederzeit mit einem Attentat der Terrororganisation rechnen müssen. Eine der schlimmen Folgen der Anschläge ist die große Anzahl an Straßenkindern, ohne Eltern, ohne Zuhause, ohne Perspektive. Sie brauchen Orientierung, Unterstützung und Liebe. Für sie können sich Bischof Bruno und seine Mitbrüder dank Ihrer Hilfe unter anderem mit dem Bau des Kinderheimes »Belle Etoile« einsetzen.

Messintentionen

Die Pallottiner beten weltweit für die Anliegen von Gläubigen. Die vielen Kleinspenden der Messintentionen konnten wir auch im letzten Jahr an die einheimischen Mitbrüder in den Missionsgebieten weiterleiten.

Kaphatika / Malawi

Das erste Projekt in Malawi ist ein Anfang, der schon viel verändert hat. 2017 wurde ein Bohrloch im Dorf gebohrt. Der Brunnen versorgt das kleine Dorf mit der neu errichteten Pallottinerpfarrei. Immer wieder wird der Brunnen zum Mittelpunkt des Ortes, wenn die Frauen das Wasser zum Kochen oder Waschen holen, wenn Kinder um den Brunnen herum spielen und sich über das frische Wasser freuen. Weitere geplante Projekte werden wir 2018 umsetzen und mit dem Bau des Pfarrhauses und der Renovierung der kleinen Dorfschule beginnen.

George / Südafrika Thembalethu Suppenküche

Jeden Mittwoch steht das Team von Frauen rund um Br. Mischa in der kleinen Küche der Good Sheperds Pfarrei in Thembalethu, einem Township in der südafrikanischen Stadt George. In der Thembalethu Suppenküche kochen sie für 200 Kinder eine Suppe: nahrhaft soll sie sein, weil es für die Kinder oft die einzige ordentliche Mahlzeit ist. Für die Pallottiner-Mitbrüder bieten sich an diesem Ort viele gute Möglichen mit den Kindern und den Eltern ins Gespräch zu kommen. Sie bekommen einen Blick für Familien, die mehr Unterstützung brauchen oder vermitteln Hilfe in Drogenabhängigkeit oder anderen Lebenskrisen. Ihre Spenden haben diese Unterstützung der Kinder und Familien erst ermöglich gemacht!

Salem / Indien: HIV-Zentrum

Eine alleinlebende Frau spricht mit gebrochener Stimme: »Es war seit langer Zeit das erste Mal, das mich jemand besucht hat!« Diese Worte und ähnliche Sätze hören die Frauen im Team des HIV-Zentrum immer wieder. Sie gehen in die Dörfer und besuchen Frauen, die von ihren Männern mit dem HIV-Virus infiziert, dann oft verlassen wurden und jetzt meist völlig isoliert wie Ausgestoßene leben müssen. Im HIV-Zentrum in Salem kommen sie in einer Selbsthilfegruppe zusammen, tauschen sich aus und bestärken einander. Sie werden medizinisch betreut und mit Medikamenten versorgt. Viele von ihnen lernen hier das Schneiderhandwerk, um daheim ihre Familien zu ernähren. P. Jerome ist dankbar für die finanzielle Unterstützung, die dieses Projekt möglich macht.

Gurram Guda / Indien

Pater Bala freute sich 2017 besonders über die Eröffnung eines neuen Kinderheims für 27 Kinder in einem Vorort von Hyderabad. Wie schon im Kinderheim in Aler, gelingt es hier Kindern wieder eine Heimat zu geben, die sich auf den Bahnhöfen und Straßen der Stadt durchschlagen müssen oder aus abgelegenen Dörfern in die Stadt kommen. 340 Euro kostet der jährliche Unterhalt für ein Kind. 80 % dieses Betrages werden aus Ihren Spendengeldern finanziert. Dafür danken wir Ihnen im Namen der Kinder und von P. Bala.

Priester- und Brüderausbildung

In Afrika und Asien unterstützen wir die Priester- und Brüderausbildung. Jedes Jahr beginnen junge Kandidaten die Ausbildung in einem unserer Ausbildungshäuser. Sie bereiten sich darauf vor, Aufgaben innerhalb der Gemeinschaft der Kirche zu übernehmen. Gut ausgebildete Seelsorger und kompetente »Möglichmacher« sind ein Garant dafür, nahe am Menschen zu sein.

Möglichmacher

Wir Pallottiner sind all jenen Menschen besonders dankbar, die unsere weltweit tätigen Missionare schon seit vielen Jahren unterstützen.

Spendenkonto:
Missionssekretariat der Pallottiner
HypoVereinsbank Augsburg
IBAN: DE75 7202 0070 0007 7054 17
BIC: HYVEDEMM408

Hier haben Ihre Spenden geholfen

Spendenverteilung

Südamerika

Afrika

Indien

Gemeinsam prophetisch Handeln

Unsere störrische Unabgefundenheit

Einen Rechenschaftsbericht über die Arbeit des Missionssekretariates abzugeben, ja, mehr noch über die Arbeit der Pallottiner weltweit, darüber wie wir Ihre Spendengelder eingesetzt haben, hat etwas mit einer »störrischen Unabgefundenheit« zu tun. So nennt Fulbert Steffensky den Einsatz für das Evangelium, dass die Armen nicht arm bleiben. Einen Durst nach Gerechtigkeit in unserer ungerechten, friedlosen Welt.

Wo leuchtet diese »störrische Unabgefundenheit« in der Arbeit der Pallottiner auf?

Wenn Bischof Bruno Ateba SAC im Norden Kameruns sein Kinderheim für Flüchtlingskinder mit Spenden finanziert, ist das ein Hoffnungszeichen sich nicht abzufinden. Ein Tropfen nur im Meer der Flüchtlinge in Afrika, in Europa und dennoch ein störrisches Aufbegehren gegen die Ungerechtigkeit.

Als Missionssekretär durfte ich das an ganz unterschiedlichen Orten erfahren: Dass alte, bedürftige Menschen in Indien von der Straße geholt werden und in Dornahalli, einem Pflegeheim der Bangaloreprovinz der Pallottiner, versorgt, gepflegt, und mehr noch, gewürdigt werden.

Dass in Südafrika Kinder, oft noch ganz klein, keine fünf Jahre alt, wenigstens einmal in der Woche eine Mahlzeit erhalten: etwas Obst und Jogurt, ein Sandwich oder eine Suppe. Dass den Kleinen und ihren Familien dort geholfen wird, wenn sie Unterstützung brauchen, sei es ein Gespräch, eine konkrete Hilfe oder Beratung.

Ich erlebe die Hoffnungskraft des Evangeliums im Nordosten Indiens, wo wir Pallottiner im Himalaya, einer weltvergessenen Gegend, präsent sind und Schulen und Internate für Jungen und Mädchen unterhalten. Gerade die Mädchen werden durch den Schulbesuch vor einer Verheiratung im Kindesalter bewahrt, die oft einem Verkauf gleichkommt. Für mich ein prophetisches Zeugnis!

Oder wenn Sie mit Ihrer Spende in so vielen Schulen und Kinderheimen in Indien für Kinder Bildung und eine Zukunft ermöglichen.

In Malawi beginnt gerade das Engagement der Pallottiner: Mit einem Aufbruch in der kleinen Pfarrei Kaphatika. Dort fördern wir als ersten Schritt die Renovierung der alten, viel zu kleinen Dorfschule. Mit unserem Da-Sein vor Ort werden uns nach und nach die Augen geöffnet, wie wir den Menschen dort helfen können zu leben.

Oder wenn durch Ihre Spende im Süden Nigerias in Mbauwku ein Bohrloch für einen Brunnen gegraben wird – 14 Trinkwasserbrunnen sind so im Laufe der Jahre entstanden. Mit dem Zugang zu Wasser wird das Leben leichter – für die Frauen und Familien.

Ich möchte Ihnen Rechenschaft geben über unseren gemeinsamen Wunsch diese Welt zu verändern: Sie tun das mit ihrer wunderbaren Unterstützung für die Menschen. Die Mitbrüder und Mitschwestern tun es in den verschiedenen Gegenden der Welt in ihrer ganz konkreten Arbeit. Ihnen Allen danke ich für Ihre störrische Unabgefundenheit, ja, Ihr Aufbegehren weiter an dieser Welt zu bauen. Gemeinsam arbeiten wir aus unserem Glauben heraus.

Für mich als Missionssekretär ist es ein wirklich prophetischer Auftrag mit offenen Augen und einem offenen Herzen durch diese Welt zu gehen und immer neu zu suchen, wo wir miteinander, Sie und wir Pallottiner, der Zukunft und Hoffnung einen Weg bereiten können. Dafür gebe ich Ihnen gerne Rechenschaft.

Herzlichen Dank!

Pater Markus Hau SAC
Pallottiner-Missionssekretär

Pater Markus Hau SAC
Missionssekretär der Pallottiner

Alle Fotografien in diesem Missionsbericht stammen von Pater Markus Hau SAC.

Missionsbericht 2017 als PDF

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