Hochamt in der Kathedrale von Maroua

Eine Kathedrale für die Region Extrême-Nord

Der Pallottiner-Bischof Bruno Ateba berichtet aus Kamerun

„Unser Bistum ist arm“, berichtet Bischof Bruno Ateba aus dem Norden Kameruns. „Aber wir wollen unsere Gottesdienste würdig feiern, deshalb brauchen wir eine würdige Kathedrale.“ Der Bau wäre für die Diözese allein nicht zu stemmen. Doch der Pallottiner-Bischof ist nicht nur über seine Mitbrüder im In- und Ausland sehr gut vernetzt. Die Fenster der Kathedrale kommen aus einer abgerissenen Kirche in Bochum, die Glocken aus Neukirchen im Saarland. Überall in Europa gibt es Menschen, die mithelfen wollen.

Wer sich über den Bischofsstuhl und die Madonna aus Granit wundert oder über den Altar aus Marmor: „In unserer Diözese gibt es nichts als Steine, sagen viele Leute“, erklärt Bischof Ateba. „Ja, sage ich, es sind wunderbare, vielfarbige Steine, das Land ist reich an Granit und Marmor, lasst uns etwas daraus machen. Man soll den Reichtum unseres Landes und die Handwerkskunst unserer Steinmetze in unserer Kirche sehen können. Das ist wichtig für die Identität unserer Leute. Ich bin sehr dankbar dafür, dass der Rotary Club aus Oberhausen in Deutschland die Ausbildung unserer Steinmetze unterstützt. Das sind wichtige Arbeitsplätze.

Fenster aus Bochum in der Kathedrale in Maroua in Kamerun
Granit-Madonna aus dem Norden Kameruns

Seelsorge & Sozialarbeit

Die Pallottiner waren die ersten Missionare in Kamerun, damals war Kamerun eine deutsche Kolonie. Deshalb wurde auch der deutsche Pallottiner Pater Heinrich Vieter der erste Bischof Kameruns. Bischof Vieter starb 1914 und wird immer noch verehrt. Genau 100 Jahre später konnte Pater Bruno Ateba zum Bischof geweiht werden. Da viele Menschen in seiner Diözese sehr arm sind, ist es wichtig, dass sich die Kirche um sie kümmert. Einmal seelsorglich und gleichzeitig auch durch Sozialarbeit. Das Bistum sorgt sich nicht nur um die Priesterausbildung, sondern beispielsweise auch um Flüchtlinge, Straßenkinder, Berufsausbildungen oder medizinische Grundversorgung. Auch wenn die Lepra mittlerweile keine neuen Opfer fordert, sind doch zahlreiche Menschen davon betroffen. Die Diözese kümmert sich auch um sie, und Bischof Ateba stellt sie traditionell am Gründonnerstag, bei der österlichen Fußwaschung, in den Mittelpunkt.

Geschützt vor Hitze und Regen

Im Jahr 2023 wird das Bistum Maroua-Mokolo 50 Jahre alt. Bis dahin soll die Kathedrale in der Hauptstadt der Region Extrême-Nord, fertiggestellt sein. Davon träumt Bischof Bruno: „Wenn wir – unabhängig von Hitze oder Regenzeit – miteinander in einer wertschätzenden Umgebung das Hochamt feiern können, dann wäre das wie ein Geschenk Gottes an unser armes Bistum“. Um diesen Traum zu verwirklichen, helfen alle mit. Jede der 43 Pfarrgemeinden des Bistums will das Geld für eine Holzbank aufbringen, sie kostet umgerechnet ca. 35 EUR. Insgesamt werden allerdings 1600 Bänke benötigt. Das ergibt 3000 Sitzplätze. Vielleicht auch mehr! Denn Afrikaner sitzen gerne eng beieinander, wie Bischof Bruno erzählt.

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