Er verzaubert Gott und die Welt mit 500 Sternen

Bruder Hermann Michels bastelt wie am Schnürchen – Spenden schickt er nach Südafrika

Vor zehn Jahren bekam er die Anregung aus einem Kinderheim, die er als Hobbykunst weiterentwickelt hat. Seitdem bastelt Pallottinerbruder Hermann Michels Weihnachtssterne aus Brottüten, die er von seinem Taschengeld im Supermarkt oder in einer Drogerie erwirbt. Für sein himmlisches Hobby hat er in der Advents- und Weihnachtszeit in seiner Wohnung im Limburger Missionshaus eine kleine Arbeitsecke eingerichtet. Dort klebt er die Tüten zusammen und schneidet sie, so dass sie sich fächerartig entfalten können. Sodann werden sie an einem Zweig befestigt, andere werden aufgehängt. Inzwischen blickt er auf 500 Sterne zurück. Gestern am 10. Dezember 2025 wurde der engagierte Bastelbruder 90 Jahre alt.

Seinen Geburtstag feiert der Senior am dritten Advent in der Pfarrei seiner Eifeler Heimat. Hermann erblickte in Steiningen, einem kleinen Ort im Naturpark Vulkaneifel in der Familie eines Schreiners und Landwirts das Licht der Welt. Als seine Mutter im Wochenbett des vierten Kindes starb, war er noch keine fünf Jahre alt. Nach der Volksschule absolvierte er eine Landwirtschaftsschule. Da reifte bei ihm der Wunsch, einmal in einem fernen Land in der Mission arbeiten zu können. Hermann schloss sich den Pallottinern an, von denen er wusste, dass sie international im Einsatz sind. Doch auf die Erfüllung seines Herzenswunsches musste er lange warten.

Vier Jahrzehnte in Südafrika

Vor seinem Eintritt bei den Pallottinern am 30. November 1961 war er zunächst als Novize nach Limburg gekommen und absolvierte dort in der Landwirtschaft eine Zusatzausbildung als Melker. „Im Anschluss kam ich für sechs Jahre nach Bendorf, in einen gemieteten Bauernhof, um den Standort Schönstatt zu versorgen. Zurück in Limburg hatte ich meine Ambitionen als Missionshelfer längst aufgegeben, als die Pallottiner jemand für die Landwirtschaft in Südafrika suchten“, schildert der Klosterbruder sein spätes Glück. Mit 36 Jahren ging sein Herzenswunsch in Erfüllung. Daraus wurden vier Jahrzehnte in Südafrika.

Zwei Jahre habe er auf seine Einreisegenehmigung warten müssen. Der Senior erinnert sich: „Südafrika hatte sich damals mit katholischen Missionaren schwer getan. Aber Ende 1973 ging‘s mit dem Schiff von Venedig aus auf die dreiwöchige Reise. „Mit 38 musste ich erst einmal zwei Monate lang Afrikaans lernen“ – eine Sprache mit niederländischen Wurzeln. „Das ist halbes Eifeler Platt“, sagt er verschmitzt, der sich den Heimat-Dialekt bis ins hohe Alter unverwechselbar erhalten hat.

Im neuen Land stieg er in Belfort in 960 Metern Höhe zum Tabakfarmer um. „Das war sehr arbeitsintensiv“, erzählt Bruder Hermann und erinnert sich an ein Jahr, als sie mit bis zu 40 Beschäftigten zwölf Tonnen Trockentabak ernten und verarbeiten mussten. Er selbst habe nicht geraucht. Dafür sei der Pfarrer ein guter Abnehmer gewesen. Später lebte Michels fast 20 Jahre auf der Pallotti-Farm bei Queenstown, war für Weide- bzw. Schlachtvieh und Kälber in Ammenhaltung zuständig. „Wir hatten 1.200 Hektar, die wir mit 40 Kilometer Zaun in Schuss halten mussten und 300 Stück Vieh, bauten Kartoffeln, Gemüse und Klee an.“ Als er Probleme mit den Füßen bekam, ist er auf die Missionsstation der Stadt George am Meer gewechselt. Dort gibt es ein Exerzitien- und Bildungshaus mit einem Jugendzentrum. Acht Jahre verbrachte Bruder Hermann dort, kochte für die Suppenküche, verteilte eine Tonne Obst in 40 Kindergärten.“

Sternenzauber für einen guten Zweck

2013 kam er zurück nach Deutschland in die Gemeinschaft Rheinbach. Dort begann er mit seinem Sternenzauber. Nach ihrer Auflösung im Februar 2021 kehrte er nach Limburg an seine erste Station vor 60 Jahren zurück und versorgt fortan Gott und die Welt mit seinen eindrucksvollen Papiersternen unterschiedlicher Farben und Größen. Sie hängen im Missionshaus und in der Buchhandlung, wo sie auch erworben werden können. Der Kirchenchor St. Marien ist bereits versorgt und wenn die Pallottinerinnen zu Besuch kommen, werden sie nicht ohne die Sterne von Bruder Hermann in ihr Kloster Marienborn zurückkehren. Der Jubilar freut sich über Spenden, womit er weiterhin seine Suppenküche für Bedürftige in George unterstützt.

Bericht & Bild: Dieter Fluck

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