Der dekorative Pallotti
Die beliebte Graphik von Vinzenz Pallotti entstand 1961
Als wir noch Seminaristen waren, da hatten die Mitglieder des ältesten Studienkurses jeweils im Oktober die Aufgabe, für einen Pallottifesttag die Aula der Hochschule festlich dekorativ herzurichten. Wir nannten das Fest damals einfach „das Oktoberfest“.
Ich gehörte im Oktober 1961 zwar nicht zum ältesten Studienkurs, wurde aber von den Mitgliedern dieses Kurses gebeten, mich an der Dekoration der Aula zu beteiligen. Ich antwortete sofort: „Aber immer dieselben Pallottibilder würde ich nicht aufhängen, zumal die vorhandenen Pallottibilder zwar die Frömmigkeit, aber nicht die dekorative Wirkung zeigen können, die wir vom ‚Oktoberfest‘ erwarten.
Ich schlage vor, dass wir entweder eine dekorative Lösung finden oder kein Pallottibild aufhängen“. Es wurden also zwei Mann bestimmt, die Lösung zu finden. Sie sah dann so aus, dass man aus einem gemalten Bild nur eine Graphik anfertigte, also eine harte Schwarzweiß-Darstellung. Das hört sich zwar einfach an, ist es aber nicht. Wird die Graphik, die aus einem gemalten Bild entstehen soll, dem Heiligen ebenso ähnlich sein wie das gemalte Bild? Wir waren sehr überrascht und erstaunt, als dies tatsächlich der Fall war. Die entstandene Graphik wurde auf eine Holzplatte in der Größe von einem Quadratmeter übertragen und mit grauer Farbe ausgemalt.
Dieser dekorative Pallotti hatte einen ungewöhnlichen, man muss schon sagen, einen gewaltigen Erfolg. Er erschien auch genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn im übernächsten Jahr 1963 war die Heiligsprechung von Vinzenz Pallotti.
Die Priesterweihekandidaten des nächsten Jahres ließen 70.000 Primizbildchen mit diesem neuen Pallottibild drucken. Eine Bucherscheinung über Vinzenz Pallotti mit dem Titel: „Ein Priester ruft den Laien“ bekam als Titelbild den neuen Pallotti als erste von ungezählten Veröffentlichungen.
Das Bild setzte sich in allen Provinzen der Pallottiner durch. Die Limburger Pallottinerpfarrei brachte das Urbild von unsrer Hochschulaula in ihre Blumenröder Aushilfskirche, die Schweizer Provinz brachte den neuen Pallotti als ein Ansteckabzeichen für Pilger, ja sogar ein von den Pallottinern angebotener Pallotti-Wein benützt das dekorative Bild schon seit Jahren.
Bild und Text: Pater Heinrich Hamm SAC
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